Buer: Veranstaltungen stehen endgültig vor dem Aus

Buer: Veranstaltungen stehen endgültig vor dem Aus

In Buer stehen Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt endgültig vor dem Aus. Die Werbegemeinschaft Buer soll aufgelöst werden. Wie konnte es soweit kommen?
In Buer stehen Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt endgültig vor dem Aus. Die Werbegemeinschaft Buer soll aufgelöst werden. Wie konnte es soweit kommen?

Udo „Ole“ Siemiski, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Buer. Foto: André Przybyl

 

Kein Weihnachtsmarkt, kein Cityfest oder Buer Live, keine verkaufsoffenen Sonntage, nicht mal eine Weihnachtsbeleuchtung in Buer – danach sieht es zurzeit aus. „Dem Antrag auf Auflösung der Werbegemeinschaft Buer wurde mehrheitlich zugestimmt“, erklärt Udo „Ole“ Siemienski, Vorsitzender der Werbegemeinschaft (WG). „Wir dürfen nun kein Geld mehr ausgeben und somit auch keine Feste veranstalten.“

Das war zuvor geschehen: Ende April hatte Siemienski gegenüber Hallo Buer erklärt: „Die Werbegemeinschaft Buer hat bei der Industrie- und Handelskammer alle geplanten Feste und verkaufsoffenen Sonntage abgesagt.“ Seit Anfang 2018 steht Siemienski der WG Buer vor. Anfang dieses Jahres kündigte er an, den Vorsitz am 30. Juni abzugeben. „Aus persönlichen Gründen“, begründete er seinerzeit seine Entscheidung. Ebenfalls zurücktreten will dann Andreas Groß, zweiter Vorsitzender der WG.

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Werbegemeinschaft sagt Feste ab

„Seinerzeit hatten wir den Vorstand gebeten, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden“, berichtete Siemienski. Um einen neuen Vorstand zu wählen, kam die Werbegemeinschaft Ende April zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. „Um einen neuen Vorstand zu wählen, müssen mindestens Dreiviertel der Mitglieder ihre Stimme abgeben“, erklärte Udo „Ole“ Siemienski. „Von 61 Mitgliedern waren aber nur zehn erschienen.“ Zu wenige, um eine Entscheidung zu fällen. Daraufhin sagte die Werbegemeinschaft sämtliche Feste und verkaufsoffenen Sonntage in Buer für dieses Jahr ab.

Am Dienstag kam die WG nun erneut zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: Lebt die WG weiter oder wird sie aufgelöst? „Gerade einmal zwölf Mitglieder waren erschienen“, berichtet Siemienski. „Allein daran sieht man schon, wie groß das Interesse an der Werbegemeinschaft ist.“ Laut Siemienski stimmten sechs Anwesende für eine Auflösung, fünf dagegen. Ein Mitglied enthielt sich.

In einem Jahr wäre die WG Geschichte

„Andreas Groß und ich wurden daraufhin zu sogenannten Liquidatoren ernannt, die die Werbegemeinschaft abwickeln“, berichtet Siemienski. „Wir müssen nun bei Gericht anmelden, dass sich die WG auflöst.“ Ab diesem Zeitpunkt dauere es ein Jahr, bis der Prozess beendet sei. Im Juni kommenden Jahres wäre die WG damit endgültig Geschichte.

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Damit stehen auch Cityfest, Buer Live sowie der Weihnachtsmarkt vor dem Aus – allesamt werden von der WG veranstaltet. „Ab sofort dürfen wir kein Geld mehr investieren und somit auch keine Veranstaltungen durchführen“, sagt Udo „Ole“ Siemienski. Somit sind auch die geplanten verkaufsoffenen Sonntage in der Buerschen Innenstadt vom Tisch. Denn diese müssen in eine Veranstaltung eingebunden sein. „Es wird in diesem Jahr auch keine Blumenampeln und nicht einmal eine Weihnachtsbeleuchtung geben“, fügt der WG-Vorsitzende hinzu. „Das wird eine traurige Adventszeit – vielleicht wird den Leuten dann klar, was sie angerichtet haben.“

Es gibt noch Hoffnung

Es gibt allerdings noch Hoffnung: Sollte sich binnen der Jahresfrist doch noch ein neuer WG-Vorstand finden, könnte die Auflösung gestoppt werden. Ferner hatte die Stadt bereits zuvor angekündigt, sie suche nach alternativen Lösungen, um die Buerschen Veranstaltungen zu retten. Im Wirtschaftsausschuss hatte Simon Nowack, Chef der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung, angekündigt, auch mit dem scheidenden WG-Vorstand sprechen zu wollen. „Bisher hat noch niemand angerufen“, sagt Siemienski. „Weder die Buer Management GmbH noch die Wirtschaftsförderung.“ Keine guten Nachrichten für Buer.

André Przybyl