Fehlende Testergebnisse: Ratlosigkeit an Gelsenkirchener Grundschulen

Fehlende Testergebnisse: Ratlosigkeit an Gelsenkirchener Grundschulen

Das neue Verfahren sollte schnellere Klarheit bringen: Statt dessen herrscht Chaos und Ratlosigkeit. Zahlreiche Pool-Tests, die zum Schulstart am Montag (10.1.) in Gelsenkirchen Grundschulen gemacht wurden, fielen positiv aus.
Das neue Verfahren sollte schnellere Klarheit bringen: Statt dessen herrscht Chaos und Ratlosigkeit, Denn zahlreiche Pool-Tests, die zum Schulstart am Montag (10.1.) in Gelsenkirchen Grundschulen gemacht wurden, fielen positiv aus.

Die Beckeradschule in Buer. –Foto: rwm

Das neue Verfahren sollte alles besser machen und vor allem: schnellere Klarheit bringen: Statt dessen herrscht Chaos und Ratlosigkeit. Denn zahlreiche Pool-Tests, die zum Schulstart am Montag (10.1.) in Gelsenkirchen Grundschulen gemacht wurden, fielen positiv aus. Das Labor aber, das die Tests auswertet, war mit der Vielzahl an Proben offensichtlich überlastet.

Es sei ein Chaos mit Ansage, sagte eine Gelsenkirchener Grundschul-Leiterin am Dienstagmorgen. Viele Eltern und Schulleitungen bekamen die Mitteilung über einen positiven Pooltest in der Klasse ihrer Kinder erst am späten Montagabend. Oder auch erst nach Schulbeginn am Dienstagmorgen. Das Labor konnte die Vorgaben nicht einhalten.

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Einzelproben nach positiven Pooltest sollten schnell ausgewertet werden

Geplant war eigentlich, dass die Einzelproben nach einem positiven Pooltest schnell ausgewertet werden, damit tatsächlich nur die tatsächlich infizierten Kinder zuhause bleiben müssen. Es wurden zwar am Montag auch Einzeltests von jeder Schülerin und jedem Schüler gemacht. Diese waren allerdings bis zum Schulbeginn noch nicht ausgewertet. – und waren es zum Teil bis zum Dienstagmittag noch nicht.

Nach Informationen von Hallo Buer waren unter anderen auch zwei Klassen an der Beckeradschule betroffen. Hier erhielten die Eltern am Montagabend per Mail gegen 21.30 Uhr die Nachricht, dass der jeweilige Pooltest positiv ausgefallen sei. Die Ergebnisse sollten innerhalb der nächsten 5 Stunden, also bis 3.30 Uhr per QR-Code abrufbar sein. Doch selbst um 7.30 lautete das Ergebnis: „Es liegt noch kein Befund vor.“

Wie in diesem, Fall zu verfahren sei, hat die NRW-Landesegierung nicht verbindlich geregelt. Die Grundschule half sich mit Schnelltests, die aber wesentlich unzuverlässiger im Testergebnis sind. Viel Eltern ließen ihre Kinder aber vorsichtshalber erst einmal von sich aus zu Hause. Diese Vorgehen empfiehlt auch das Gelsenkirchen Gesundheitsamt, dass aber laut gesetzlicher Regelungen keine offizielle Quarantäne verhängen darf, solange die individuellen PCR-Tests der Schüler nicht ausgewertet sind.

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Wolterhoff nennt zwei Szenarien

Gleichwohl bemühte sich die Gelsenkirchener Stadtverwaltung nach eigene Angaben um eine Lösung. So erklärte Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff am Dienstmittag nach Absprache mit der Bezirksregierung, dass es künftig „zwei Fallgestaltungen“ geben soll, die für Klarheit sorgen sollen. Wenn bis zum Schulbeginn keine Poolergebnis für ein Klasse vorliegt, müssen sich alle Schülerinnen und Schüler einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Bei negativem Befund dürfen sie am Unterricht teilnehmen.

Liegt – Fall zwei – bei Schulbeginn zwar ein positiver Pooltest vor, während die Einzelergebnisse (noch) nicht bekannt sind, dürfen die Schülerinnen und Schüler nur am Unterricht teilnehmen, wenn sie über einen zusätzlichen aktuellen negativen PCR-Test verfügen. Diese Vereinbarung traf Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff am Montag kurzfristig auf Wunsch von Schulleitungen mit der Bezirksregierung in Münster als obere Schulaufsicht. „Durch die aufgetretenen Kapazitätsengpässe muss der Prozess angepasst werden“, sagte Wolterhoff. Weitere Anpassungen könnten nötig werden. So erwartet Wolterhoff noch Nachbesserungen vom NRW-Schulministerium. „Sonst kann es ja zu Situationen kommen, in denen der nächste Pooltest schon ansteht, ohne dass das Einzelergebnis des ersten Tests vorliegt.“

Das bisherige System der Pooltests sei letztlich nur für wenige positive Ergebnisse ausgelegt werden. Aufgrund der Omikrom-Variante könnten die Zahlen aber jetzt „durch die Decke schießen“.  So sei bei einem erhöhten Infektionsgeschehen „durchaus zu erwarten“, dass es „auch in nächster Zeit hakt“. Noch in der Vorwoche hätten sich die Testlabore im Gespräch mit der Stadt Gelsenkirchen noch „relativ entspannt“ gegeben. Nun aber steigen die Zahlen: Die Sieben-Tage-Inzidenz für Gelsenkirchen betrug am Dienstag 302,2.