Baumgartl spricht über Schalke und Flick geht

Das Überangebot an Schalker Mittelfeldspielern hat Konsequenzen: Florian Flick verlässt den Verein. Neuzugang Timo Baumgartl begründet seinen Wechsel zu Schalke.

Überraschungsgast beim Schalker Training: Toni Tapalovic, früherer Torwart der Königsblauen, sah sich die Einheit an. Der gebürtige Gelsenkirchener war auf Heimatbesuch bei seinen Eltern, die in der Altstadt ein Lokal betreiben. Vor allem Gerald Asamoah freute sich sehr über das Wiedersehen mit seinem früheren Mannschaftskameraden, der viele Jahre Torwarttrainer beim FC Bayern war und ein enger Freund von Manuel Neuer ist. Die Suspendierung von Tapalovic bei den Münchenern hat Neuer bis heute nicht verwunden.

Gegen Ende des Trainings gab es eine Schrecksekunde, als Michael Langer und Ibrahima Cissé Knie an Knie zusammenprallten. Während Cissé nach kurzer Behandlungspause weitermachen konnte, musste der Torhüter abbrechen und ging in die Kabine.

Gewisse Skepsis zu spüren

Nach dem Training stand Timo Baumgartl in einer Medienrunde Rede und Antwort. Dabei verriet er, dass er mehrere Angebote aus der Bundesliga hatte. „Aber beim FC Schalke 04 stimmte das Gesamtpaket. Schalke hat sich sehr um mich bemüht. Mit André Hechelmann habe ich in den letzten Wochen mehr gesprochen als mit meiner Freundin.“ Baumgartl geht hochmotiviert an seine Aufgabe. „Nach meiner Krankheit spüre ich eine gewisse Skepsis, ob ich wieder so leistungsfähig sein kann. Deshalb ist der Wechsel zu Schalke auch ein Stück der Versuch, mich zu rehabilitieren,“ so der Defensivspezialist.

Florian Flick hat beim 1. FC Nürnberg einen langfristigen Vertrag unterschrieben. Die Ablösesummme beträgt rund 500.000 Euro plus Bonuszahlungen und einer Weiterverkaufsbeteiligung. „Florian hat das halbe Jahr in Nürnberg genutzt, um Spielpraxis zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Da die Konkurrenzsituation bei uns im zentralen Mittelfeld nach wie vor groß ist, haben wir gemeinsam eine Lösung gesucht und gefunden“, sagte Schalkes Sportdirektor André Hechelmann.

Mehr Stabilität im Zentrum

Im Sommer 2020 war Flick vom Drittligisten Waldhof Mannheim in die Schalker U23 gewechselt. Von dort aus schaffte er nur ein Jahr später den Sprung in den Profikader. Insgesamt kam Flick für den FC Schalke 04 auf 27 Einsätze in der 2. Bundesliga sowie zwölf Einsätze in der Bundesliga, in denen ihm ein Treffer gelang.

Während der zurückliegenden Leihe habe Flick laut FCN-Sport-Vorstand Dieter Hecking seinen Wert für die Mannschaft gezeigt. „Wir freuen uns, dass die Formalitäten jetzt geklärt sind und Florian voll einsteigen kann“, sagte zudem Sportdirektor Olaf Rebbe über den Rückkehrer, der sich kurz vor Ende der Zweitliga-Saison beim FCN einen Mittelfußbruch zugezogen hatte. Rebbe ergänzte: „Wir sind guter Dinge, dass er bald wieder im Mannschaftstraining ist. Mit seinen fußballerischen Qualitäten und seiner Mentalität wird er uns im Zentrum Stabilität geben.“

Frank Leszinski