Bueraner will Camper des Jahres werden
Thomas Müller will Deutschlands Camper des Jahres werden. Am Samstag tritt der Bueraner in Düsseldorf an, um sich den Titel zu holen.
Seit drei Jahren machen Thomas Müller und seine Frau ihre Urlaube mit Wohnmobil. „Wir haben uns zunächst einen Camper geliehen und sind damit zum Chiemsee gefahren“, erzählt der Mann aus Buer im Gespräch mit Hallo Buer. „Das hat uns so gut gefallen, dass wir uns im Jahr darauf einen eigenen Camper gekauft haben.“ Das gängige Klischee eines Campers erfülle das Paar jedoch nicht. „Wir stehen nicht zwei Wochen auf einem Platz und sitzen den ganzen Tag vor dem Wohnmobil“, sagt er. „Vielmehr erkunden wir das jeweilige Land und verbringen fast jede Nacht an einem anderen Ort.“ In Norwegen sind die Müllers schon bis zum Nordkap gereist und wollen nun die Insel Korsika umrunden. Für Thomas Müller bedeutet Campen ein Stück Freiheit: „Du hast dein eigenes Zuhause samt Bett, kleiner Küche und Dusche dabei und bist trotzdem mobil.“
Nun will Müller Deutschlands Camper des Jahres werden. „Ein Stück weit habe ich den Titel bereits“, erzählt er und lacht. „In Nordrhein-Westfalen bin ich schon Camper des Jahres.“ Zufällig stößt er auf den Wettbewerb, den der Automobilclub ADAC ausrichtet. „Bei Facebook habe ich einen Aufruf des ADAC gesehen, in dem dieser zu einem Fahrsicherheitstraining eingeladen hatte.“ Morgens trainiere die Teilnehmer, ihr Wohnmobil sicher durch Gefahrenlagen zu steuern. Am Nachmittag steht ein Wettbewerb auf dem Programm, bei dem die Camper ihre Fahrkünste unter Beweis stellen müssen. „Ich war anfangs skeptisch, ob das seriös ist“, räumt Müller ein. „Doch der Tag war super organisiert und ist prima gelaufen.“
Vollbremsung bei 50 kn/h auf nasser Fahrbahn
Im Fahrsicherheitszentrum Grevenbroich müssen Thomas Müller und elf weitere Teilnehmer vier Aufgaben absolvieren: So gilt es unter anderem, das Wohnmobil durch einen Parcours aus Pylonen zu manövrieren. „Das war knifflig“, erinnert sich der Bueraner. „Die Pylonen standen so eng beieinander, dass man sie zwangsläufig berührt hat – aber es ging auch darum, möglichst wenige zu touchieren.“ Ferner müssen Müller und seine Mitstreiter einen Einweggrill zusammenbauen, darauf eine Bratwurst grillen und parallel einen Fragebogen zum Camping beantworten.
„Die spektakulärste Aufgabe war das Zielbremsen auf nasser Fahrbahn“, berichtet Thomas Müller. „Bei dieser Übung mussten wir eine Vollbremsung bei 50 Stundenkilometern machen, um dann möglichst nahe an einem Hindernis aus Pylonen zum Stehen zu kommen.“ Jeder Teilnehmer hat drei Versuche: Beim ersten Versuch räumt Müller das Hindernis ab. Beim zweiten kommt er rund sieben Meter davor zum Stehen. „Der dritte Versuch war sicherlich der Schlüsselmoment in dem Wettbewerb“, glaubt Müller. „Dabei konnte ich das Wohnmobil bis auf einen halben Meter an das Hindernis heranbringen.“ Bis zum Schluss weiß Müller nicht, wie er sich schlägt. „Wir haben keine Zwischenstände erfahren, sondern mussten auf das Gesamtergebnis warten.“
Finale auf „Europas größtem Camper-Stellplatz“
Er setzt sich gegen seine Konkurrenten durch, holt sich den NRW-Titel – und qualifiziert sich damit für das bundesweite Finale. Das geht am Samstag auf der Messe „Caravan Salon“ in Düsseldorf über die Bühne. Neben Müller müssen sechs weitere Camper aus verschiedenen Bundesländern in drei Fahrdisziplinen sowie bei mehreren Spezialaufgaben ihre Camping-Fähigkeiten unter Beweis stellen. „Der Wettbewerb findet auf dem legendären Parkplatz P1 statt, der während der Messe zu Europas größtem Camper-Stellplatz wird“, berichtet Thomas Müller. Seine Chancen auf den Titel? „Ein Siebtel“, scherzt er und räumt ein. „Ich kenne die anderen Teilnehmer nicht – aber ich freue mich auf den Wettbewerb und werde alles geben.“