Einzelhandel krankt an schlechter Konsumstimmung
Laut Handelsverband Deutschland krankt der Einzelhandel an einer schlechten Konsumstimmung. Das wirkt sich auf die Innenstädte aus.
Düstere Aussichten für den stationären Einzelhandel: „Allein in diesem Jahr werden voraussichtlich 9.000 Einzelhandelsgeschäfte ihre Türen für immer schließen“, prognostizierte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, auf der jüngsten Sitzung der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen.
Viele Handelsunternehmen befänden sich in einer schwierigen Lage, warnte Genth. Die Konsumstimmung sei nach wie vor deutlich schlechter als vor der Pandemie. „Das bekommt der Einzelhandel zu spüren.“ Dieses Entwicklung wirke sich auch auf die Innenstädte aus. Schließlich sei der Einzelhandel „nach wie vor das Rückgrat lebendiger Stadtzentren“, erklärte Genth.
Hüffer: „Innenstädte abhängig vom Einzelhandel“
IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer wurde noch deutlicher: „Unsere Innenstädte sind abhängig vom Einzelhandel.“ Die Einkaufsmöglichkeiten seien nach wie vor der Hauptgrund, weshalb Menschen die City aufsuchten. Der Rückzug des stationären Einzelhandels habe „massive Auswirkungen auf die Attraktivität unserer Innenstädte“.
Attraktive Orts- und Stadtzentren wiederum seien eine wichtige Voraussetzung im Wettbewerb um Fachkräfte, führte Hüffer weiter aus – und zwar für alle Branchen: „Es liegt daher im Gesamtinteresse unserer Wirtschaft, wenn wir lebenswerte Innenstädte und Ortszentren erhalten und gestalten.“
Die Wiederbelebung von Innenstädten sei immer schwieriger und teurer als der Erhalt vitaler Zentren, sagte Stefan Genth. Er forderte ein gemeinsames Vorgehen: „Handel, Kommunen, Handwerk, Gastronomie und Kultur müssen vor Ort an einem Strang ziehen.“ Nur dadurch sei die Planungs- und Kostensicherheit zu erreichen, die die Handelsunternehmen jetzt dringend benötigten.