Ergebnisse der Jugendumfrage im Ausschuss vorgestellt
Wie verbringen junge Menschen in Gelsenkirchen ihre Freizeit, was sind ihre Interessen und wofür kann man sie begeistern.
Wie verbringen junge Menschen in Gelsenkirchen ihre Freizeit, was sind ihre Interessen und wofür kann man sie begeistern, welche Vorstellungen und Wünsche haben sie? Um darüber mehr Klarheit zu bekommen, hat die Stadt Gelsenkirchen die Online-Umfrage „Gelsenkirchener Jugendbefragung 2022/2023“ als einen wichtigen Baustein einer kommunalen Beteiligungsstrategie und als Teil der Umsetzung der Handlungsempfehlungen des 4. Kinder- und Jugendförderplans der Stadt Gelsenkirchen gestartet.
„Die Kinder und Jugendlichen von heute halten die Zukunft der Stadtgesellschaft in ihren Händen. Sie haben es verdient, gehört zu werden“, so formulierte es Wolfgang Schreck, Leiter des Referates Kinder, Jugend und Familien der Stadt Gelsenkirchen zum Start der Umfrage.
Mehr als 1.500 Jugendliche haben an der Jugendumfrage teilgenommen
1.514 junge Menschen haben an der stadtweit ersten Gelsenkirchener Jugendbefragung im Zeitraum von Oktober 2022 bis Februar 2023 teilgenommen. Befragt wurden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren, die aus Gelsenkirchen kommen. Der Fragebogen umfasste insgesamt 21 Fragen zu den Themen Freizeit, Mobilität, Mediennutzung, Interessen und Engagement sowie Sorgen, Bedürfnisse und Wünsche der jungen Menschen in Gelsenkirchen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, sie stärker an jugendpolitischen Entscheidungen zu beteiligen und das kommunale Angebot besser an den Bedürfnissen der Jugendlichen ausrichten zu können.
Erste, ausgewählte Ergebnisse zu den Themen „Freizeit“ und „Interessen“ wurden am Dienstag, 23. Mai 2023, dem Ausschuss für Kinder, Jugend und Familien vorgestellt. Gleichzeitig wurden an ausgewählte Gewinnerinnen und Gewinner die mit der Umfrage ausgeschriebenen Preise überreicht. So gab es Escape Room Gutscheine für den Almapark, Eintrittskarten für die ZOOM Erlebniswelt oder für die Neoliet Boulderbar Gelsenkirchen. Darüber hinaus wurde eine JBL Musik Box verlost.
Jugendliche verbringen ihre Freizeit gerne mit Medien
Die Umfrage ergab, dass junge Menschen in Gelsenkirchen in ihrer Freizeit häufig Zeit mit der Familie (59 Prozent) und Freunden (69 Prozent) verbringen, aber auch mit sozialen Medien (85 Prozent) oder generell medial mit Musik (88 Prozent) oder Fernsehen, Videos, Filmen oder Serien (88 Prozent).
Das Thema „Sport und Bewegung“ steht etwas weniger im Fokus der Jugendlichen, als es bei anderen Studien der Fall ist. Ebenfalls auffällig mit Blick auf die neuste Studienlage, wie der IGLU-Studie zur Lesekompetenz von Viertklässlern, ist, dass 65 Prozent der Teilnehmenden selten oder nie lesen (z.B. Bücher, Zeitschriften, Comics).
Nach der Kenntnis und Nutzung von Angeboten der Jugendarbeit in Gelsenkirchen befragt, fällt auf, dass etwa die Hälfte der Jugendlichen viele Angebote kennt, sie jedoch nicht nutzt. Hier soll jetzt nachgeforscht werden, warum das so ist. Bei anderen Angeboten, wie „Streetwork, Spielmobilen“ soll dessen Kenntnis ausgebaut werden.
Die Themen sind vielfältig
Die Themen, für die sich junge Menschen in Gelsenkirchen vor allem begeistern können, sind vielfältig und spiegeln sich in der Freizeitgestaltung wider. Oft genannt werden die Themen „Internet und Social Media“ (41 Prozent) sowie „Gaming und Zocken“ (39 Prozent), aber auch freie, unverplante Zeit („Abhängen und Chillen“, 38 Prozent) hat einen hohen Stellenwert. Die meisten Nennungen erhält jedoch der Bereich „Sport und Bewegung“ (47 Prozent), gleichwohl er im Alltag mit Blick auf die Freizeitaktivitäten weniger häufig ausgeübt wird.
Nach Angabe des deutschen Freiwilligensurveys ist knapp die Hälfte aller 14 bis unter 25-Jährigen in Deutschland freiwillig engagiert. Rund 63 Prozent der Gelsenkirchener Jugendlichen gibt an, dass sie sich in der Freizeit engagieren und das insbesondere im Sportverein (25 Prozent) und in Schulprojekten (20 Prozent). In allen 14 abgefragten Engagementfeldern bringen sich junge Menschen in Gelsenkirchen ein.
Die Ergebnisse der gesamten Befragung werden nun weiter ausgewertet, mit den Erkenntnissen der Jugendkonferenzen zusammengeführt und in einem Gesamtbericht zusammengefasst. Sie stehen dann voraussichtlich im Herbst allen Akteuren auf dem Gebiet der Jugendarbeit zur Verfügung und sollen in die Angebotsgestaltung miteinfließen.