„Falscher“ Platzverweis, Niederlage: Erster Rückschlag für Schalke
Dem 5:1-Traumstart gegen Braunschweig folgte nun die erste Ernüchterung in Nürnberg: Rund um die Schalker 1:3-Niederlage in Nürnberg gab es heftige Diskussionen über eine Schiedsrichter-Entscheidung.
Zweimal hatte der FC Schalke 04 bislang in der Zweiten Bundesliga bei den Freunden vom 1. FC Nürnberg gespielt und zweimal gewonnen. Nun gab es die erste Niederlage: Das mit 1:3 (1:0) verlorene Spieler sorgte für reichlich Diskussionsstoff.
Danach sah es in der ersten Halbzeit lange gar nicht aus. Schalke, mit Marcin Kaminski, Emil Hojlund und Ibrahima Cissé für Mehmet Aydin und die verletzten Tomas Kalas und Paul Seguin in der Startelf, hatte alles im Griff und sich die 1:0-Führung durch Cissé in der 45. Minute nach einem Freistoß von Mohr auch redlich verdient. Doch kurz danach, immer noch vor dem Seitenwechsel, trat Schiedsrichter Nicolas Winter aus Schalker Sicht unangenehm in Erscheinung.
Schallenberg postet Foto mit Risswunde
Er stellte Ron Schallenberg mit Gelb-Rot vom Platz – Schalkes Mittefeldspieler hatte vorher für einen zu ausgiebigen Protest die Gelbe Karte gesehen, das ging auf Schallenbergs Kappe. Aber die zweite Gelbe Karte war dann doch – höflich formuliert – äußerst fragwürdig. In dem betreffenden Zweikampf kam das Foul wohl eher von Nürnberger Seite und nicht von Schallenberg. Half alles nichts, der S04-Profi musste vom Platz und Schalke eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen.
Schallenberg postete noch aus der Kabine via Instagram ein Foto von einer Risswunde, die er sich bei dem Zweikampf zugezogen hatte und bezeichnet die zweite Gelbe Karte als „falsch“. Für die erste Verwarnung entschuldigte er sich („Das war unprofessionell“) und bat die Schalker Fans, gemeinsam mit ihm der Mannschaft für den weiteren Spielverlauf die Daumen zu drücken.
Doch damit war es nicht getan. Schalke verlor in Unterzahl völlig den Faden und kassierte schon in der 47. Minute den Ausgleich durch Lukas Schleimer. Ein Gegentor, das nicht zwingend der Unterzahl geschuldet war, denn mit Derry Murkin, Ibrahima Cissé und Adrian Gantenbein waren gleich drei Schalker Spieler in der Verlosung, die den Treffer hätten verhindern können.
In Unterzahl den Faden verloren
S04-Trainer Karel Geraerts hatte als Reaktion auf den Platzverweis Mehmet Aydin für Emil Hojlund gebracht, die vorher völlig harmlosen Nürnberger ließen aber nun Ball und Gegner laufen, wie sie wollten, Schalke fand kaum noch statt. In der 56. Minute rappelte es dann erneut in der Schalker Kiste, als Caspar Jander, in der Jugend auch in der Schalker Knappenschmiede am Ball, zum 2:1 für den Club traf.
In der 67. Minute sah nach einem Foulspiel dann auch Jander Gelb-Rot, aber auch im Spiel zehn gegen zehn bekam Schalke zunächst kaum noch etwas auf die Kette. Der von FCN-Trainer Miro Klose gerade eingewechselte Rafael Lubach traf folgerichtig zum 3:1 für Nürnberg (72.), damit war der Drops im Prinzip gelutscht. Auch die Schalker Schlussoffensive, in der vor allem Kenan Karaman noch zwei gute Einschlussmöglichkeiten hatte, blieb ohne zählbare Wirkung.
Norbert Neubaum