Gedenkbuch an jüdische Opfer der Nationalsozialisten erschienen
[vc_row][vc_column][us_image image=“2822″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Buchübergabe: Oberbürgermeister Frank Baranowski (r.) mit Karl-Heinz Rotthoff.–Foto: Gerd Kaemper/www.gkfoto.de[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]
Für Oberbürgermeister Frank Baranowski ist es schon jetzt „ein wichtiger Bestandteil der Gelsenkirchener Gedenk- und Erinnerungskultur“: das Gedenkbuch an die jüdischen Opfer der Nationalsozialisten, die zwischen 1933 und 1945 verfolgt, deportiert und ermordet wurden.
Am 25. August wurde das Buch vorgestellt. „Das Buch liefert einen vollständigen Blick auf die jüdischen Opfer des NS-Regimes in Gelsenkirchen“, erklärt Baranowski. „Dabei schaut es nicht aus der Vogelperspektive auf dies, sondern nennt die Menschen beim Namen und entreißt sie so dem Vergessen.“ Das Werk leiste somit einen wichtigen aktuellen Beitrag. „Denn es entkräftet die vermeintlichen Argumente der Holocaust-Leugner“, betont der Oberbürgermeister.
Hobby-Historiker hatte Idee
Die Idee zu der Publikation hatte der Gelsenkirchener Hobby-Historiker Karl-Heinz Rotthoff. Er recherchierte jahrelang, trug Namen und Schicksale zusammen. Gemeinsam mit der Grafikerin Nicole Cub und dem Buchbinder Dietmar Klein arbeitete er schließlich das Buch aus. „Ich möchte, dass die Opfer der NS-Zeit in Gelsenkirchen nicht vergessen werden“, erklärt Rotthoff. „In diesem Gedenkbuch sind die Namen und die Daten aller jüdischen Gelsenkirchener Opfer des Holocaust erstmals vereint“, führt Rotthoff weiter aus. „Bislang wurden die Listen der jüdischen ungarischen Zwangsarbeiterinnen und der jüdischen Bürger dieser Stadt getrennt voneinander gezählt.“ Bei seinen Recherchen habe er mehr Opfer der Nazi-Diktatur ausmachen können, als zuvor bekannt waren. Rotthoff stellte ihren Namen und Daten jüdisch-religiöse Elemente wie Schma Jisrael, das jüdische Glaubensbekenntnis, zur Seite.
Der passionierte Historiker hat schon diverse historische Nachschlagewerke herausgebracht. Außerdem engagiert er sich seit 2007 in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit „Dieses Werk ist die Krönung Ihres ehrenamtlichen Engagements“, erklärt Frank Baranowski.
Online-Datenbank erarbeitet
Die intensiven Recherchen für das Buch hat das Institut für Stadtgeschichte zum Anlass genommen, eine Online-Datenbank zu erarbeiten, die Recherchen zu den jüdischen Holocaust-Opfern aus Gelsenkirchen erleichtern soll. „Bislang mussten die Namen und Daten aus verschiedenen Datenbanken zusammengesucht werden“, erklärt Institutsleiter Dr. Daniel Schmidt. „Unser neues Portal ermöglicht es erstmals, alle Daten und Hinweise zu den Schicksalen der jüdischen Opfer der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 aus dieser Stadt systematisch zu erfassen.“ Die Datenbank habe maßgeblich von Karl-Heinz Rotthoffs Recherchen für das Gedenkbuch profitiert. Sie soll stetig mit weiteren Recherche-Ergebnissen angereichert werden.
Das Gedenkbuch ist in kleiner Auflage erschienen. Es wurde mit Mitteln der Bürgerstiftung Gelsenkirchen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. sowie des Instituts für Stadtgeschichte finanziert und ist künftig an zentralen Orten in der Stadt Gelsenkirchen einsehbar sein – zum Beispiel im Bildungszentrum, in der Jüdischen Gemeinde, im Institut für Stadtgeschichte und in der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“.
André Przybyl
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