Gelsenkirchen als Möglichkeitsraum
Zum dritten Mal ist Gelsenkirchen seit August der Wohn- und Arbeitsort auf Zeit für einen „writer in residence“: Der 35-jährige Berliner Autor Tim Holland ist für drei Monate ‚Gastarbeiter‘ in Gelsenkirchen.
Zum dritten Mal ist Gelsenkirchen seit August der Wohn- und Arbeitsort auf Zeit für einen „writer in residence“: Der 35-jährige Berliner Autor Tim Holland ist für drei Monate ‚Gastarbeiter‘ in Gelsenkirchen.
„Ich bin ja eigentlich noch gar nicht so lange da, aber ich habe schon einige Leute kennengelernt und war schon in Ückendorf und Umgebung viel zu Fuß unterwegs. Jetzt freue ich mich darauf, mir nach und nach die Stadt zu erschließen“, so Holland, der ursprünglich aus Tübingen stammt. Dort hat er eine Ausbildung zum Buchhändler gemacht, ehe er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig Literarisches Schreiben studiert hat. 2016 erschien sein Lyrikdebüt „vom wuchern“.
„Für mich ist Gelsenkirchen so reizvoll, weil sich hier so viel tut, hier sind so viele engagierte Menschen und ich sehe überall noch Möglichkeitsräume“, erklärt Holland bei seiner Auftaktlesung, zu der am Mittwochabend (16. August) rund 40 Besucherinnen und Besucher ins „Hier ist nicht da“ an der Bochumer Straße gekommen sind.
„Möglichkeitsraum“ ist auch der Arbeitstitel des literarischen Essays, an dem Holland in Gelsenkirchen arbeiten wird. Schon sein 2022 erschienener Lyrikband „wir zaudern, wir brennen“ beschäftigt sich mit der Spekulativen Literatur und mit Zukunftsfragen. Für seine aktuelle Arbeit erhofft sich Holland Impulse aus Gelsenkirchen. „Für mein Schreiben ist es gut, ‚fremd‘ zu sein, beobachten zu können, Neues zu sehen. Da gerät dann auch mein Denken in neue Bahnen.“
Zu Neuem will er auch in den beiden Schreibwerkstätten anregen, die er im September geben wird. Am 16. September gibt es im „c/o raum für kooperation“ an der Bochumer Straße Schreibübungen und Impulse für Fortgeschrittene und für alle, die das Kreative Schreiben ausprobieren wollen. Am 24. September dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Schreibwerkstatt „Gelsenkirchen 2073“ in der Stadtteilbibliothek Horst über die Zukunft der Stadt spekulieren. Kurz vor Ende seiner Residenzzeit wird Tim Holland noch einmal lesen: am 17. Oktober im Kulturraum „die flora“ an der Florastraße.
Tim Holland wurde 1987 in Tübingen geboren. Dort hat er zunächst eine Ausbildung zum Buchhändler gemacht, ehe er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig Literarisches Schreiben studierte. Er arbeitet in Berlin als Autor, Literaturvermittler, Co-Verleger des hochroth Verlags sowie Moderator, leitet Schreibwerkstätten und Kurse für Kreatives Schreiben. Von Tim Holland sind neben zahlreichen Texten in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien die beiden Lyrikbände „vom wuchern“ (2016) und „wir zaudern, wir brennen“ (2022) erschienen.
Nächste Termine mit Tim Holland sind:
- Schreibwerkstatt „Ins Schreiben kommen“: Samstag, 16. September, 10 bis 14 Uhr, c/o raum für kooperation (Bochumer Straße 140/142, 45886 Gelsenkirchen), Teilnahme: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Anmeldung erforderlich.
- Schreibwerkstatt „Gelsenkirchen 2073“: Sonntag, 24. September: 10 bis 14 Uhr, Stadtteilbibliothek Horst (Turfstraße 21, 45899 Gelsenkirchen), Teilnahme: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Anmeldung erforderlich.
- Abschlusslesung „writer in residence“: Dienstag, 17. Oktober, 19 Uhr, Kulturraum „die flora“ (Florastraße 26, 45879 Gelsenkirchen), Eintritt frei.
Das Literaturstipendium „writer in residence“ wird seit 2021 vom Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen in Kooperation mit der Gelsenwasser-Stiftung und der SEG vergeben. Weitere Informationen sind unter www.gelsenkirchen.de/literaturstipendium zu finden.