Gelsenwasser-Bilanz 2022: Ergebnis leicht unter Plan

Der Konzernjahresüberschuss der Gelsenwasser AG lag unter Plan und zugleich deutlich unter dem Jahresüberschuss 2021.
Der Konzernjahresüberschuss der Gelsenwasser AG lag unter Plan und zugleich deutlich unter dem Jahresüberschuss 2021. „Durch die Turbulenzen an den Energiemärkten, verstärkt seit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, stehen wir wie alle anderen Energie-Versorgungsunternehmen vor großen Herausforderungen. Die enormen Preissprünge am Energiemarkt sowie die Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung einer Mangellage hatten deutliche Konsequenzen. Zusätzlich bedeuten die gesellschaftlich wünschenswerten Entlastungen für die Energiekund*innen einen sehr hohen Zusatzaufwand in unseren Vertriebs- und Abrechnungsprozessen“, so der Gelsenwasser-Vorstandvorsitzende Henning R. Deters. „Wir haben zusammen viele richtige und gute Entscheidungen getroffen und sind gemeinsam und dadurch gestärkt durch diese Zeit gegangen. Danke an das ganze Team blau-grün!“

Die Gelsenwasser-Hauptverwaltung an der Willy-Brandt-Allee. Foto: Gelsenwasser

Der Konzernjahresüberschuss der Gelsenwasser AG lag unter Plan und zugleich deutlich unter dem Jahresüberschuss 2021. „Durch die Turbulenzen an den Energiemärkten, verstärkt seit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, stehen wir wie alle anderen Energie-Versorgungsunternehmen vor großen Herausforderungen. Die enormen Preissprünge am Energiemarkt sowie die Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung einer Mangellage hatten deutliche Konsequenzen. Zusätzlich bedeuten die gesellschaftlich wünschenswerten Entlastungen für die Energiekund*innen einen sehr hohen Zusatzaufwand in unseren Vertriebs- und Abrechnungsprozessen“, so der Gelsenwasser-Vorstandvorsitzende Henning R. Deters. „Wir haben zusammen viele richtige und gute Entscheidungen getroffen und sind gemeinsam und dadurch gestärkt durch diese Zeit gegangen,“

Konzernjahresüberschuss lag 2022 deutlich unter dem Jahresüberschuss 2021

Der Konzernjahresüberschuss lag 2022 mit 82,1 Mio. Euro deutlich unter dem Jahresüberschuss 2021 (114,4 Mio. Euro) und auch unter Plan (-7,4 %). Die Gründe hierfür seien zum einen einmalige Sondereffekte im Jahresabschluss 2021 (z. B. Anteilseinbringung Erdgasversorgung Schwalmtal GmbH & Co. KG und Windpark Hünxer Heide GmbH) sowie ein deutlicher Zinsanstieg 2022. Deshalb seien Wertminderungen auf Beteiligungen vorgenommen worden. Wesentlich seien außerdem die Folgen der schwierigen Energiemarktlage: „Unsere Gelsenwasser Energienetze GmbH hat durch rückläufige Mengen im Gasnetz aufgrund der auch von uns gewünschten Einsparbemühungen der Kund*innen eine Ergebnisminderung um 18 Mio. Euro zu verzeichnen“, erläuterte Seiters. „Ein weiteres Beispiel sind die drastisch gestiegenenen Betriebskosten im Wasserwerk Haltern aufgrund erhöhter Strompreise. Sehr erfreulich sind erneut die Erfolge unserer Konzernunternehmen in ihren Märkten, wodurch sich das Beteiligungsergebnis um 13 Mio. Euro auf 55,2 Mio. Euro verbessert hat.“

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Der Kern des Unternehmens, der Wasserbereich, habe sich beim Absatz fast konstant gezeigt. Die Wasserabgabe blieb demnach mit 227,8 Mio. Kubikmeter um rund 1,7 Mio. Kubikmeter unter dem Wert des Vorjahres. Gelsenwasser investiert weiter in die Qualitätssicherung und die Klimaresilienz der Wasserversorgung: Die Umsetzung der erweiterten Trinkwasser-Aufbereitung mit Investitionen von über 200 Mio. Euro in den Ruhr-Wasserwerken ist nach Unternehmensangaben fast abgeschlossen.

Der Bau einer neuen Trinkwasser-Transportleitung zwischen Beckum und Oelde (OWL-Leitung) und im Anschluss zweier weiterer Leitungen Richtung Rheda-Wiedenbrück und Varensell wird weiter vorangebracht. „In den trockenen Vorjahren wurden die Kapazitätsgrenzen der Wasserförderung in der Region bereits erreicht. Wir wollen dort die nachhaltige Versorgung mit Trinkwasser durch Wasser aus den Wasserwerken an der Ruhr langfristig sichern. Die OWL-Leitung soll das Gelsenwasser-Rohrnetz mit dem Netz unseres Tochterunternehmens Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH (VGW) verbinden“, erläutert Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider.

Steigender Trend beim Gasabsatz kehrte sich krisenbedingt um

Der steigende Trend der Vorjahre beim Gasabsatz kehrte sich 2022 krisenbedingt um – er war mit 78,9 TWh um rd. 16 TWh niedriger als 2021. Die stark gestiegenen Gaspreise an den Großhandelsmärkten führten parallel zu einem ausgeprägten Preiseffekt, der verantwortlich dafür war, dass sich das Umsatzvolumen (13.366,5 Mio. Euro zu 6.300,7 Mio. Euro 2021) des Gelsenwasser-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr stark erhöhten. Beim Stromabsatz verzeichnete Gelsenwasser demgegenüber erneut einen Anstieg – er betrug 22,7 % auf 12,5 TWh (2021: +18,9 % auf 10,2 TWh). Dieser Anstieg entfällt größtenteils auf die Zentrale Strombeschaffung der Gelsenwasser AG für Kunden außerhalb des Konzerns.

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Die Tochtergesellschaft Erenja AG & Co. KG konnte dagegen aufgrund der schwierigen Energiemarktlage 2022 über mehrere Monate keine Kundenakquise durchführen. Die Kundenzahlen beim Gas und Strom entwickelten sich rückläufig von 49.700 auf 42.300 im Strom und von 81.160 auf 77.290 im Gas (jeweils Stand 31.12.22).Die kommunalen Partnerschaften hat Gelsenwasser 2022 weiter vertieft. Die Gemeinde Altenberge schloss nach einem Vergabeverfahren mit dem Unternehmen einen neuen Konzessionsvertrag mit 20 Jahren Laufzeit für die Trinkwasserversorgung ab.
Mit der Stadt Horstmar und der Gemeinde Laer konnte die Gelsenwasser Energienetze GmbH (GWN) für die nächsten 20 Jahre Gas-Konzessionsverträge abschließen. Gemeinsam mit der Stadtwerke Voerde Gasnetz GmbH & Co. KG konnte die Gaskonzession in der Stadt Voerde gewonnen werden.

Zum Jahresbeginn 2022 starteten die mit der Stadt Schermbeck am Niederrhein gegründeten Gemeindewerke Schermbeck GmbH & Co. KG, ebenso konnte der Gas-Konzessionsvertrag mit der Kommune unterzeichnet werden. GWN ist Fachpartnerin und hält 49 % der Geschäftsanteile der Gemeindewerke. GWN brachte auch mit acht Münsterlandkommunen in Verbindung über die gemeinsame MN Münsterland Netzgesellschaft mbH & Co. KG die dortige Stromnetzübernahme zum Abschluss. Zum Jahresbeginn 2023 übernahm GWN den operativen Stromnetzbetrieb in Ascheberg, Senden, Lüdinghausen, Havixbeck, Billerbeck, Rosendahl, Nordkirchen und Olfen.

Das Beteiligungsportfolio habe Gelsenwasser weiter optimiert, hieß es. Mit der Gründung der H&G Energie GmbH & Co. KG im November 2022 zusammen mit dem Unternehmer Hartwig Heinrich aus Recklinghausen (50/50) ist Gelsenwasser nun im Geschäftsfeld Photovoltaik neben der Projektierung auch bei der Installation von PV-Anlagen aktiv. Die seit 1995 bestehenden Beteiligungen an drei tschechischen Unternehmen in den Städten Cheb und Kraslice verkaufte Gelsenwasser Ende 2022 an die Accolade-Gruppe mit Hauptsitz in Prag.

Gelsenwasser erhöht Beteiligung an Gelsenet

Zum Jahresbeginn 2023 hat Gelsenwasser ihre Beteiligung an der Gelsen-net Kommunikationsgesellschaft mbH auf 51 % erhöhen können und ist nun mit den Stadtwerken Gelsenkirchen zu annähernd gleichen Teilen an dem Kommunikations- und IT-Dienstleister beteiligt. Gelsen-net stellt Komplettlösungen für IT und Telekommunikation für Telefonie, Internet, Standortvernetzungen, Fernsehen und Cloud-Dienste bereit.

Seit ihrer Gründung 2016 hat die Gelsenwasser-Stiftung rd. 7 Mio. Euro in nachhaltige Förderprojekte mit den Schwerpunkten Bildung, Kultur und internationale Wasserprojekte investiert. Auch Unterstützung in akuten Notlagen gehört zur Stiftungsarbeit, so nach Ausbruch der Corona-Pandemie, nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, nach Beginn des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine und den Erdbeben in der Türkei und Syrien. „Wir stehen als Team blau-grün gemeinsam auch in schwierigen Zeiten verlässlich an der Seite unserer Förderpartner“, so Deters.