Gut besuchter Aktionstag zum Orange Day
Aus Anlass des Orange Days organisierte der Runde Tisch gegen häusliche und sexualisierte Gewalt am Samstag eine Vielzahl an Aktionen im Hans-Sachs-Haus.
Am vergangenen Samstag (25. November) war Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen (auch Orange Day genannt). Aus diesem Anlass organisierte der Runde Tisch gegen häusliche und sexualisierte Gewalt eine Vielzahl an Aktionen im Hans-Sachs-Haus. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand das Ziel, das Thema Gewalt und vor allem Schutz und Hilfe sichtbar zu machen. Dazu war das Hans-Sachs-Haus am Samstag außen wie innen als Statement gegen Gewalt orange gefärbt.
Im Inneren wurden zahlreiche Akzente in orange gesetzt, wie z.B. 78 Paar orangefarbene Schuhe, die Lalok Libre e.V. ausstellte – jedes Paar Schuhe stand dabei für einen Femizid. Als Zeichen für den Schutz vor Gewalt wurde im Hans-Sachs-Haus ein orangefarbener Teppich ausgerollt. Darüber hinaus hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, sich an den vielen Ständen zu Gewaltschutz, Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten zu informieren. Auch für Kinder fand eine Vielzahl an Aktionen statt. Beispielsweise konnten sie sich beim Spiel mit orangefarbenen XXL-Bausteinen austoben, malen oder sich bunt schminken lassen.
Eröffnet wurde der Aktionstag durch Bürgermeisterin Martina Rudowitz, die deutlich machte, dass die Zahlen der Gewaltopfer sowohl bundesweit als auch innerhalb von Gelsenkirchen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind. So gab es in 2022 83 Fälle (Vgl. 2021:57 Fälle) gefährlicher und schwerer Körperverletzung sowie Vorsätzliche einfache Körperverletzung in 459 Fällen (Vgl. 2021: 380 Fälle).
Die Ausstellung der Heidelbergerin Annette Schiffmann „Die Hälfte des Himmels“, welche Fotos und Interviews mit Frauen zu Gewalterfahrung verknüpft, war ebenfalls geöffnet. Für Interessierte, die den Orange Day verpasst haben: Die Ausstellung kann noch bis zum 8. Dezember montags bis donnerstags von 8 – 18 Uhr und freitags von 8 – 15:30 Uhr im Hans-Sachs-Haus besucht werden.
Darüber hinaus setzte Gelsenkirchen wieder ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und beleuchtete auch dieses Jahr ab Beginn der Dämmerung die Fassade des Hans-Sachs-Hauses orange und mit dem Schriftzug „Stoppt Gewalt an Frauen und Kindern“. Außerdem baute die GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft gGmbH eine orangefarbene Bank, die demnächst als permanentes Statement gegen Gewalt fest vor dem Hans-Sachs-Haus installiert wird. Aktuell bietet sie den Besuchenden der Ausstellung eine Sitzgelegenheit im Atrium des Hans-Sachs-Hauses. Am Samstag wurde die orange Bank bereits im Hans-Sachs-Haus ausgestellt und wurde zum beliebten Fotomotiv: Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Fotos auf und mit dieser orangen Bank zu machen.
„Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt. Es gibt viele Formen von Gewalt – es ist nicht immer das blaue Auge – und oftmals geschieht sie versteckt und in unserem direkten Umfeld. Es ist richtig und wichtig, immer wieder dafür zu sensibilisieren und das Thema aktiv aus der Tabuzone zu holen. Was vielen Opfern hilft: Einfach mal nachfragen und genau hinhören, denn für viele Opfer ist das schon eine große Hilfe“, erläuterte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gelsenkirchen Asmaa El Makhoukhi.
Organisiert wurden die Aktionen rund ums Hans-Sachs-Haus vom „Runden Tisch gegen häusliche und sexualisierte Gewalt Gelsenkirchen“.
Anlaufstellen in Gelsenkirchen, die zum Thema informieren und Beratung leisten sind
- MannoG – Mann ohne Gewalt, Tätertrainings, die Brücke Dortmund e.V.: Fachstelle Gelsenkirchen, Dickampstraße 12, 45879 Gelsenkirchen, Telefon: 0231 317 310 80, mannog@die-bruecke-dortmund.de
- Frauenberatungsstelle der AWO, Robert-Koch-Straße 18
45879 Gelsenkirchen, frauenberatungsstelle.gelsenkirchen@awo-gelsenkirchen.de, Telefon: 0209 36 16 36 -91 - Frauenhaus Gelsenkirchen: 0209 201100
- Weisser Ring Gelsenkirchen-Bottrop: 0151/55164686
- Das Hilfetelefon gegen Gewalt ist bundesweit Tag und Nacht erreichbar in 18 verschiedenen Sprachen unter der Nummer 116 016