Halbjahreszahlen zeigen den Ernst der Lage für Schalke 04

Schalke hat seine Halbjahreszahlen 2023 vorgestellt. Der Club schreibt zwar wieder schwarze Zahlen, aber das ist kein Grund zum Feiern. Die Lage bleibt ernst.

Christina Rühl-Hamers hat viel Arbeit vor der Brust. Foto: Schalke 04

Schalke hat die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgestellt. Im Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2023 verzeichneten die Königsblauen insbesondere aufgrund der Zugehörigkeit zur Bundesliga eine deutliche Umsatzsteigerung von 55,9 Millionen Euro auf 81,7 Millionen Euro. Daraus resultiert ein Halbjahresüberschuss von 9,3 Millionen Euro, der – mit Blick auf den Verlust von 19,9 Millionen Euro aus dem Vorjahreszeitraum – eine positive Ergebnisentwicklung darstellt.

Die Gründe sind unter anderem deutlich höhere zuschauerabhängige Erlöse durch die Teilnahme am Spielbetrieb der Bundesliga sowie die Durchführung mehrerer Großveranstaltungen in der Veltins-Arena ohne coronabedingte Beschränkungen.

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Verbindlichkeiten reduziert

In diesem Zusammenhang sorgten auch deutlich höhere Erlöse aus medialen Verwertungsrechten für eine Umsatzsteigerung. Gleichzeitig ist es Königsblau gelungen, die Gesamtverbindlichkeiten von 180,1 Millionen Euro (Stichtag: 31.12.2022) auf 165,1 Millionen Euro zu reduzieren. Auch die Finanzverbindlichkeiten konnten gesenkt werden: von 139,8 Millionen Euro (Stichtag: 31.12.2022) auf 126,5 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2023 wird ein Gewinn im einstelligen Millionenbereich prognostiziert.

„Unsere Arbeit der vergangenen Jahre hat Früchte getragen und es möglich gemacht, drei zentrale Ziele parallel zu verfolgen: ein gemessen an den sportlichen Zielen konkurrenzfähiges Budget für die Mannschaft aufzustellen, den Abbau der Verbindlichkeiten konsequent fortzusetzen und schlussendlich ein positives Ergebnis zu erzielen“, sagt Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Vorstands und zuständig für Finanzen.

Abstieg bedeutet spürbarer Rückschlag

In diesen Halbjahreszahlen spiegelt sich wider, was die Zugehörigkeit der Bundesliga für Schalke 04 bedeutet. Genau deshalb sind wir mit einem Lizenzspielerbudget von rund 40 Millionen Euro in die Mission Klassenerhalt gegangen. Leider ist es uns trotz dieser Voraussetzungen und starker Rückrunde nicht gelungen, sie erfolgreich abzuschließen. Das ist spürbarer Rückschlag mit nachhaltigen finanziellen Auswirkungen.“ Das negative Eigenkapital ist zwar auf 100 Millionen Euro gesunken, aber immer noch viel zu hoch.

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Das wichtigste strategische Vorhaben ist klar definiert: die mittelfristige Rückkehr in die Bundesliga. Dabei muss sich Königsblau zunächst der aktuellen sportlichen Realität stellen, nämlich Platz 16 in der 2. Bundesliga. „Wesentlicher Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung ist der sportliche Erfolg. Das liegt in einem Sportverein auf der Hand“, sagt Rühl-Hamers. „Deshalb werden wir alles tun, den Negativtrend kurzfristig zu brechen.“ Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland sei dabei alles andere als einfach. „Das spüren wir zum Beispiel im Bereich Sponsoring“.

Norbert Neubaum/Frank Leszinski