Jugendmigrationsdienst ist Brückenbauer, Netzwerkprofi und Zukunftsmacher

Anlässlich des bundesweiten Aktionstags der Jugendmigrationsdienste (JMD) lud der JMD Gelsenkirchen Politikerinnen und Politiker zum Austausch mit Jugendlichen ein.

Anlässlich des bundesweiten Aktionstags der Jugendmigrationsdienste (JMD) lud der JMD Gelsenkirchen am 19. September unter dem Motto „jmdbeflügeln“ Politikerinnen und Politiker zum Austausch mit Jugendlichen ein. Die jungen Menschen kamen aus unterschiedlichen Ländern nach Deutschland und nehmen die Angebote des JMD wahr. Wie der JMD in einer Mitteilung vom Mittwoch berichtete wollte er auf die gesellschaftliche Relevanz der Angebote und die Notwendigkeit einer ausreichenden Finanzierung aufmerksam machen.

Der JMD Gelsenkirchen veranstaltete ein Word Café, eine Art Speed-Dating zu bestimmten Themen, wie welche Schul- und Berufsabschlüsse die Jugendlichen in ihrer Heimat erworben haben, inwiefern diese anerkannt wurden oder wo es zu Schwierigkeiten kam und welche Erwartungen und Wünsche sie für ihre Zukunft in Deutschland haben.

Ausreichende Finanzierung benötigt

Zu den Gästen zählten Adrianna Gorczyk (Fraktionsvorsitzende der Bündnis 90/Die Grünen Gelsenkirchen), Monika Kutzborski (stellv. Fraktionsvorsitzende der CDU Ratsfraktion Gelsenkirchen), Markus Töns (MdB der SPD) und Sebastian Watermeier (MdL der SPD). „Wir freuen uns sehr, dass sich die Politiker Zeit für unsere Jugendlichen genommen haben. Die Jugendlichen waren dankbar für die Möglichkeit, in der Politik Gehör zu bekommen“ erklärt Grazyna Proft, Dipl. Sozialpädagogin/Teamleitung des JMD Gelsenkirchen, und fügt hinzu: „Um das Angebot der Jugendmigrationsdiente weiterhin erhalten zu können und dem Bedarf gerecht zu werden, benötigten die JMD eine ausreichende Finanzierung“. In einer Zeit, in der einerseits in vielen Bereichen Arbeitskräfte und Auszubildende gesucht werden, in der andererseits Ressentiments und die Spaltung der Gesellschaft zunehmen, müssten die JMD gestärkt werden.

Der JMD Gelsenkirchen gehört nach eigener Aussage zu einem von rund 500 Jugendmigrationsdiensten mit insgesamt 1.500 Mitarbeitenden und 2.200 Ehrenamtlichen bundesweit. Die Jugendmigrationsdienste sind Brückenbauer, Netzwerkprofis und Zukunftsmacher für junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte für eine funktionierende vielfältige Gesellschaft. Ob Schulangelegenheiten oder Deutschkurse, Ausbildungs- oder Arbeitssuche, Freizeitgestaltung und das Kennenlernen Gleichaltriger – die JMD beraten kompetent, schaffen Raum für Begegnung und ermöglichen jungen Menschen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden. Die Jugendmigrationsdienste sind eine elementar wichtige Struktur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Fördermittel für JMD in Deutschland reichen nicht mehr aus

Ohne eine Erhöhung der Fördermittel werden die JMD-Träger mit Abbau der Personalstellen und Gruppenangebote reagieren müssen, befürchtet der JMD in seiner Mitteilung. Bereits jetzt reicht das Budget für wesentliche Aufgabenbereiche wie Gruppenangebote zur Berufsorientierung oder Vertiefung der Sprachkenntnisse nicht mehr aus – und das, obwohl der Bedarf kontinuierlich ansteigt: 2023 war die Zahl der Ratsuchenden mit mehr als 130.000 so hoch wie nie zuvor. Solange die finanziellen Mittel nicht aufgestockt werden, kann das steigende Beratungsaufkommen personell nicht aufgefangen werden. Die JMD werden im Rahmen des Kinder- und Jugendplans des Bundes und als Teil der Initiative „Jugend stärken“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.