Kommunales Kino kämpft „Gegen das Vergessen“

Im Juni zeigt das Kommunale Kino in seiner Hauptreihe „Gegen das Vergessen“ vier Filme, die auf ganz unterschiedliche Weise ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte beleuchten.
Kommunales Kino kämpft „Gegen das Vergessen“

Foto: Archiv

Im Juni zeigt das Kommunale Kino in seiner Hauptreihe „Gegen das Vergessen“ vier Filme, die auf ganz unterschiedliche Weise ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte beleuchten. Am Sonntag, 2. Juni, und am Montag, 3. Juni, läuft zunächst in der Reihe „Fußballfieber“ die deutsche Komödie „Wochenendrebellen“ von Marc Rothemund und stimmt auf die Europameisterschaft ein. Am Dienstag, 4. Juni, widmet sich das Koki in seiner Hauptreihe mit der deutschen Dokumentation „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ den Prozessen gegen hochbetagte NS-Täter und der Frage, warum es Jahrzehnte gedauert hat, bis die Justiz endlich tätig wurde. Die Vorstellungen laufen Sonntag um 12.45 Uhr, Montag und Dienstag um 17.30 und 20 Uhr.

Wochenendrebellen

Mirco (Florian David Fitz) findet vor lauter Berufsstress kaum Zeit für seine Familie. Ehefrau Fatime (Aylin Tezel) kümmert sich praktisch allein um Baby Lucy und den 10-jährigen Sohn Jason (Cecilio Andresen) – keine einfache Aufgabe, zumal Jason Autist ist. Um Jasons Wechsel auf eine Förderschule zu verhindern, schließt er einen Pakt mit seinem Sohn: Jason verspricht, sich in der Schule nicht mehr provozieren zu lassen, wenn Mirco ihm hilft, einen Lieblingsfußballverein zu finden. Allerdings will Jason erst eine Entscheidung treffen, wenn er alle 56 Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Liga live in den jeweiligen Stadien gesehen hat, wobei die Bewertungskriterien sehr speziell sind. – FSK ab 6 Jahren.

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Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht

Im Jahr 2020 hat das Landgericht Hamburg den 93-jährigen Bruno D. wegen Beihilfe zum Mord in 5232 Fällen zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Die ihm zu Last gelegten Taten liegen mehr als 75 Jahre zurück: Bruno D. war SS-Wachmann im Konzentrationslager Stutthof – und hat sich dort zum Mittäter gemacht. Doch wie ließ sich die Mittäterschaft nachweisen? Und warum ist eine Verurteilung nicht schon längst erfolgt? Die Dokumentation zeigt anhand jüngerer Prozesse, wie sich der Ansatz von Fritz Bauer, einem Vorkämpfer für einen juristischen Paradigmenwechsel bei der Verfolgung von NS-Täterinnen und -Tätern, als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte – mit aufrüttelnden Berichten von Überlebenden, die in der Nebenklage auftraten. – FSK ab 12 Jahren.

Die Vorstellungen finden in der Schauburg, Horster Straße 6 statt. Der Eintritt kostet 6 Euro für eine Vorstellung bzw. 54 Euro für die 10-er Karte. Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Inhaberinnen und Inhaber des GE-Passes erhalten Ermäßigungen. Weitere Informationen zum Kommunalen Kino in Gelsenkirchen sind unter www.gelsenkirchen.de/koki zu finden.