Mit dem Codewort „Panama“ gibt es Hilfe

Die Stadt Gelsenkirchen hat ein „Awareness-Konzept“ entwickelt um Gästen schnell und unkompliziert Hilfe leisten zu können.
Mit dem Codewort „Panama“ gibt es Hilfe

Das Panama-Team ist an Shirts mit der Aufschrift „Wo geht’s nach Panama?“ zu erkennen. –Foto: Stadt Gelsenkirchen

Die Stadt Gelsenkirchen hat ein „Awareness-Konzept“ entwickelt um Gästen schnell und unkompliziert Hilfe leisten zu können. Mit den Code-Worten „Wo geht’s nach Panama“ oder auch nur „Panama“ bekommen die Besucherinnen und Besucher der Fußball-Europameisterschaft schnell und unkompliziert Hilfe in Situationen, in denen sie sich unsicher, bedroht oder überfordert fühlen. „Uns war es wichtig, während der EM ein Awareness-Konzept zu etablieren, um das Erlebnis und den Besuch unserer Veranstaltungen rund um die Euro 2024 noch sicherer zu machen“, so Wilhelm Weßels, Projektleiter der Fußball-Europameisterschaft bei der Stadt Gelsenkirchen. Das Konzept Panama wird schon vielfach genutzt, zum Beispiel auf großen Musik-Festivals oder in den Stadien verschiedener Bundesligisten.

Wie funktioniert Panama? Eine Großveranstaltung, wie z.B. das Public Viewing während der EM, kann eine Reizüberflutung sein. Sowohl Begegnungen mit Menschen, als auch eine Beobachtung können überfordern und somit leicht Unwohlsein auslösen. In dieser Situation fremde Menschen nach Hilfe zu fragen, erfordert viel Mut. Mit dem Code-Wort „Panama“ oder der Frage „Wo geht’s nach Panama?“ wird umgehend ein Unterstützungs- und Hilfsszenario ausgelöst, das keiner weiteren Informationen, Details oder Erklärungen bedarf. Die Hemmschwelle für die Bitte um Hilfe ist damit niedrig, und jede Person, die sich unsicher, bedroht oder bedrängt fühlt, kann mit Panama schnell Hilfe erhalten.

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Personal hilft, ohne Rückfragen zu stellen

In Gelsenkirchen können sich Menschen, die Hilfe benötigen, während der EM an das Personal auf der Fan Zone, an den Fan Meeting Points oder den Info Points wenden. Das kann Bar-Personal sein ebenso wie Reinigungs-Personal an den WCs, Security-Mitarbeitende oder Sanitäterinnen und Sanitäter. Auch Volunteers können angesprochen werden. Das Personal hilft, ohne Rückfragen zu stellen und bietet sofort die Möglichkeit eines Rückzugsortes. Die hilfesuchende Person entscheidet, wie ihr geholfen wird. Manchmal reicht es, eine Vertrauensperson anzurufen, manchmal ist die Polizei gefragt oder der Sanitätsdienst.

Wenn gewünscht, aktiviert das Personal das Team „Panama“, das in Gelsenkirchen aus einem 26-köpfigen interkulturellen, multiprofessionellen Team aus Sozialarbeiterinnen und Deeskalationstrainerinnen und -trainern besteht. Zum Team gehören Mitarbeitende der Diakonie und der AWO; es ist mehrsprachig und geübt in den Bereichen Krisenintervention, gewaltfreie Kommunikation und Deeskalation. Es wird während der Europameisterschaft an der Fan Zone am Nordsternpark, beim Public Viewing am Amphitheater und an den Fan Meeting Points unterwegs sein. Zu erkennen sind die Mitarbeitenden des Teams an blauen Shirts mit dem Schriftzug „Wo geht’s nach Panama?“ auf dem Rücken. An mehreren Orten im Stadtgebiet verfügen sie über „Safe-Spaces“ – Rückzugsorte –für einen gesicherten und geschützten Rückzug.

Zusätzliches Instrument für mehr Sicherheit

„Alle Ordnungspartner der Stadt wie die Feuerwehr, die Polizei oder der kommunale Ordnungsdienst sowie die gesamte Belegschaft auf den Flächen kennen die Panama-Regeln und können entsprechend reagieren“, betont Weßels, der sich sicher ist, dass mit Panama ein zusätzliches Instrument für mehr Sicherheit bei der Europameisterschaft geschaffen wird – sodass das Fußballfest für alle ein friedliches und sicheres Erlebnis sein kann.

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Aushänge an neuralgischen Stellen wie z.B. in Toiletten oder an den Info Points weisen die Besucherinnen und Besucher auf Panama hin. Außerdem enthalten die Euro-Guides, kleine englischsprachige Infoblätter, die während des Turniers an die Gäste-Fans verteilt werden, ebenfalls Hinweise zu Panama, ebenso wie die Gelsenkirchener Euro-Website: uefaeuro2024.gelsenkirchen.de.