Musiktheater: Mit O Fortuna zu magischen Momenten
Im Musiktheater feiert die szenische Aufführung von Carl Orffs Carmina Burana am 19. Oktober ihre Premiere.
Mehr geht kaum: Bei Carmina Burana werden mit der groß besetzten Neuen Philharmonie Westfalen unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann, dem Opern- und Extrachor des MiR und Solisten des Ensembles sowie der MiR Dance Company über hundert Menschen auf der Bühne stehen. Carl Orffs monumentale szenische Kantate nach Texten der nach ihrem Fundort im Kloster Benediktbeuren benannten, mittelalterlichen Gedichtsammlung, gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Unvergleichlich vereinen sich hier die mitreißenden Rhythmen Orffs mit einer fast volkstümlichen Melodik.
Der Eingangschor „O Fortuna“ ist auch nach unzähligen Verwendungen in Werbespots und Film-Soundtracks noch immer ein Gänsehautmoment, wenn er live zu erleben ist. Am Samstag, 19. Oktober 2024 feiert Carmina Burana von Carl Orff um 19 Uhr im Großen Haus Premiere im Musiktheater im Revier. Inszenierung und Choreografie entwickeln Giuseppe Spota und Alessio Monforte gemeinsam mit der MiR Dance Company. Sie denken die Themen der Lyrik des 11. und 12. Jahrhunderts ins Heute weiter, und schaffen mit ihrer Choreografie einen Assoziationsraum voller magischer Bilder. Carl Orff selbst sah „Carmina Burana“ vor allem als szenisches Werk an, legte aber kein Handlungs-Programm fest, um möglichst viel Raum für kreative Interpretationen zu lassen. Diese Freiheit nutzen Giuseppe Spota und Alessio Monforte und wollen das Publikum in eine Welt voller neuer visueller Erlebnisse entführen.
Der Abend beginnt zunächst im Foyer: Zwei Paare tanzen parallel das Duett Somos der Choreografinnen Carla Cervantes Caro und Sandra Egido Ibáñez, das bei der Rotterdam International Duet Choreography Competition (RIDCC), dem weltweit größten Wettbewerb seiner Art, sowohl die Publikumsauszeichnung als auch den Preis der MiR Dance Company erhielt. Eine knapp fünfzehnminütige, wunderbar zarte Studie über zwei Körper, die zu einem einzigen Organismus verschmelzen und gleichfalls eine Etüde über die fast magischen Möglichkeiten des Tanzes zur live gespielten Musik des spanischen Komponisten Nico Casal.
Zeitgleich kann „Somos“ auch im Saal als Filmprojektion erlebt werden. Im Anschluss folgt auf der Bühne des Großen Hauses „Carmina Burana“. Erstmalig arbeiten dabei Giuseppe Spota und Alessio Monforte zusammen. Letzterer ist Tänzer der MiR Dance Company, beeindruckte aber schon in der Spielzeit 22.23 beim Tanzabend „Kometen“ mit seiner Choreografie „In this Mesh“, die mit feinem Humor und großer innerer Schönheit das Publikum tief berührte.
Die Kostüme für diesen außergewöhnlichen Tanzabend entwirft der international erfolgreiche Modedesigner Alessandro Vigilante, der zunächst für Labels wie „Dolce&Gabbana“ und „Gucci“ arbeitete, dann unter seinem Namen ein eigenes Label gründete und zudem seit 2024 Creative Director bei dem legendären französischen Traditionshaus Rochas ist, das im kommenden Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert.
Karten sind zu Preisen ab 15 Euro an der Theaterkasse Montag und Samstag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag bis Freitag von 10 bis 18.30 Uhr sowie per E-Mail an theaterkasse@musiktheater-im-revier.de oder telefonisch unter 0209.4097-200 zu bekommen.