Nach Schalke-Pleite: Wilmots-Appell an die Fans
Die Abstiegsangst geht um auf Schalke: Das 1:4 in Kaiserslautern war nichts anderes als ein sportlicher Offenbarungseid. Mit einer ähnlichen Leistung wird auch am kommenden Samstag im nächsten Kellerduell gegen Braunschweig nichts zu holen sein.
Als Schalkes Spieler sich am Freitagabend nach der 1:4-Schlappe beim 1. FC Kaiserslautern von den mitgereisten S04-Fans verabschieden wollten, blieben ihnen Pfiffe und kritische Sprüche erspart: Denn die Fan-Kurve der Königsblauen auf dem Betzenberg war zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie leer. Ihren Support hatten die S04-Fans schon ein gutes Weilchen vor Spielschluss eingestellt, Kommentare zu der Schalker Leistung waren im Prinzip auch überflüssig.
Denn die S04-Vorstellung war von vorne bis hinten ein Desaster. „Peinlich“, fand sie nicht nur S04-Profi Derry Murkin, auch Kenan Karaman stellte grundsätzlich die Einstellung der einzelnen Spieler in Frage. Schalke trat auf wie ein Absteiger, einziger Lichtblick war noch Darko Churlinov. Der Neuzugang hatte kurz nach seiner Einwechslung durch sein Tor zum 1:1 für so etwas wie einen Funken Hoffnung gesorgt.
„Wie ein Escort-Service“
Danach aber erholte sich Kaiserslautern ziemlich schnell und zerlegte, obwohl bis dahin selbst nicht die Sterne vom Himmel spielend, Schalke in alle Einzelteile. Der Sky-Kommentator lästerte, Schalkes Abwehrverhalten sei wie ein „Escort-Service“, auch in den sozialen Medien gab es außer großem Entsetzen massenweise Hohn und Spott für Schalkes Fußballer von den eigenen Fans.
Sportdirektor Marc Wilmots sah sich zu einem ersten Hilferuf veranlasst. Der Belgier war genauso fassungslos über die Schalker Leistung, blickte aber auch schon nach vorn und richtete einen Appell auch an die Fans – sie dürften Schalke gerade jetzt nicht im Stich lassen und der Mannschaft die kalte Schulter zeigen. „Wir brauchen die Unterstützung unserer Fans“, so Wilmots.
Norbert Neubaum