Nach Schalke-Spiel kritisiert Polizei SGE-Fans scharf: „Gäste, die kein Mensch braucht“

Gelsenkirchen wird nicht Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Jahr 2027. Der DFB hat der Stadt jetzt eine Absage erteilt.

Reichlich Randale gab es in der und rund um die Veltins-Arena beim Schalker Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Foto: Archiv

Nach dem Schalker 2:2 gegen die SG Eintracht Frankfurt gab es noch reichlich Randale. U. a. wurde eine DRK-Mitarbeiterin mit Faustschlägen verletzt. Die Polizei kritisiert SGE-Fans scharf.

Auch nach den 95 spannenden Spielminuten hatten sich die Gemüter der Spieler des FC Schalke 04 und von Eintracht Frankfurt am Samstagnachmittag noch nicht beruhigt. Danach gab es Tumulte auf dem Rasen und den Rängen, weil sich Frankfurter Spieler beim Auslaufen mehrmals in das „Hoheitsgebiet“ gewagt hatten, in dem sich die S04-Profis von ihren Fans verabschieden wollten.

„Ein spezielles Volk hier“, giftete Frankfurts Spieler Sebastian Rode Richtung S04-Fans und unterschlug dabei, dass auch und vor allem die Eintracht-Fans zu den sehr unschönen Szenen nach der Partie beigetragen hatten – schon während des Spiels hatten sich beide Fan-Gruppen beim Abbrennen von Pyrotechnik in nichts nachgestanden.

Werbung
Die unglaubliche Reise des FC Schalke 04 Vom bitteren Abstieg bis zur meisterlichen Rückkehr in die Erste Liga – die Geschichte der Saison 2021/22

Drei verletzte Polizeibeamte

Der Anteil der Eintracht-Fans an den Randale-Szenen nach dem Spiel lässt sich im abschließenden Polizeibericht nachlesen: „Nach dem Spiel kam es im Stadion und dem Arena-Umfeld zu Auseinandersetzungen. Unmittelbar nachdem die Gast-Fans die Absperrungen des Gästeblocks in Richtung Südtribüne überkletterten, griffen sie dort anwesende Heimfans an. Daraufhin versuchte die organisierte Fanszene der Heimmannschaft den Bereich der Gastfans zu erreichen. Durch einen starken Einsatz von Polizeikräften konnten weitere Übergriffe verhindert werden.

Im Rahmen der Auseinandersetzungen wurde eine Mitarbeiterin des DRK durch Faustschläge ins Gesicht derart verletzt, dass eine ambulante Behandlung in einem umliegenden Krankenhaus notwendig war. Ferner wurden drei Polizeibeamte leicht verletzt, welche ihren Dienst im Einsatzraum fortsetzen konnten.“

Strafverfahren sind eingeleitet

Der Polizeiführer, Leitender Polizeidirektor Peter Both, fand für das Verhalten der Gast-Fans klare Worte: „Wer ein Banner mit der Aufschrift „Europapokalsieger der Randale 2023!“ ausrollt, zeigt, welch Geistes Kind er ist. Gäste, die kein Mensch braucht!“
Weiter heißt es im Polizeibericht: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind bereits gegen zehn Angehörige der Frankfurter Fanszene Strafverfahren eingeleitet. Diese Zahl dürfte sich im Rahmen der Ermittlungen noch erhöhen. Die Ermittlungen richten sich aber auch gegen Angehörige der Schalker Fanszene, die versucht haben, gewaltsam Polizeiketten zu durchbrechen.“

Werbung

Es war also ein leider auch in negativer Hinsicht aufregender Nachmittag auf Schalke – und es muss ja noch nicht das letzte Saison-Heimspiel gewesen sein. Stichwort Relegation…

Norbert Neubaum