Orange Day: Gelsenkirchen setzt Zeichen gegen Gewalt
Orangefarbene Sitzbank als Wegweiser und mahnendes Symbol auf dem Heinrich-König-Platz
Als Teil der landesweiten Aktionswoche „Gegen Gewalt an Frauen“ wurde am 29. November die neue orangefarbene Sitzbank auf dem Heinrich-König-Platz eingeweiht.
Am 25. November war Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen (auch Orange Day genannt). Aus diesem Grund und im Rahmen der landesweiten Aktionswoche „Gegen Gewalt an Frauen“ wurde am 29. November die neue orangefarbene Sitzbank auf dem Heinrich-König-Platz eingeweiht. Das teilte die Stadt Gelsenkirchen am Montag mit. Die orangefarbene Bank soll Gewalt an Frauen aus der Tabuzone holen und sichtbar machen. Sie weist fortan rund um die Uhr auf das Thema geschlechtsspezifischer Gewalt hin und bietet mit Hilfe eines QR-Codes Hilfesuchenden Informationen und Beratung. Darüber hinaus macht ein Schild mit der Aufschrift „kein Platz für Gewalt an Frauen“ deutlich, dass diese Bank keine herkömmliche ist.
Eingeweiht wurde die Bank unter anderem durch Bürgermeisterin Martina Rudowitz, Bezirksbürgermeisterin Marion Thielert, Asmaa El Makhoukhi (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gelsenkirchen), Corinna Leenen (Koordinatorin der kommunalen Umsetzung der Istanbul-Konvention) sowie die Akteurinnen und Akteure des „Runden Tisches häusliche und sexualisierte Gewalt“.
Begleitet wurde die Einweihung der Bank durch einen Beitrag der Poetry Slammerin Heidi, die durch ihre Darbietung die erdrückende Lebenswirklichkeit von Betroffenen abbildete. Mit dem Titel SOS machte sie deutlich, dass Gewalt an jedem beliebigen Ort stattfinden kann, und dass ein Ausweg aus der Notsituation trotz Hilferufen oftmals nicht gelingt. Es braucht neben der eigenen Kraft ein aufmerksames Umfeld und Zivilcourage von den Menschen um die Betroffenen herum.
Anlässlich der Bankeinweihung wurde auch die die Aufklärungs- und Enttabuisierungskampagne „Kein Platz für sexualisierte Gewalt“ vorgestellt, die vom „Runden Tisch häusliche und sexualisierte Gewalt“ entwickelt wurde. Die Kampagne will Aufmerksamkeit auf sexualisierte Gewalt lenken. Bis zu jede zweite Frau hat bereits sexualisierte Übergriffigkeiten erlebt. Daher möchten die Gelsenkirchener Fachlandschaft mit Hilfe der Kampagne ein klares Zeichen setzen und das Statement platzieren: „Stop! – Hier ist kein Platz für sexualisierte Gewalt!“. Im gesamten Stadtgebiet machen viele Plakate die Kampagne sichtbar. Dazu kommen Edgar Freecards in der Gastronomie, Swing Cards in den Bussen der Bogestra und Plakate in den mitwirkenden Organisationen und Einrichtungen.
Die Kampagne richtet sich an Betroffene, soll ihnen Mut machen und Anlaufstellen benennen. Darüber hinaus will die Kampagne aufklären, um eine Veränderung im gesellschaftlichen Miteinander anzustoßen. Denn sexualisierte Gewalt findet nicht nur in geschlossenen Räumen oder in dunklen, abgelegenen Parks statt – sie findet überall statt. Täglich, zu jeder Tageszeit und stellt keine Bagatelle dar. Die Kampagne spricht Klartext: Mit dem Schriftzug „STOP Glotzen-Grabschen-Baggern“ macht sie deutlich, was sexualisierte Gewalt meint, wo sie beginnt und was nicht toleriert wird.
Die Kampagne soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Nähere Informationen sind unter www.gelsenkirchen.de/keinplatz zu finden.