Riemann hilft mit: Schalke übergibt Rote Laterne an den VfL Bochum

Schalke macht im Kampf um den Klassenerhalt die nächsten „Big Points“ und besiegt den 38 Spiele andauernden Auswärts-Fluch in der Ersten Bundesliga. Und so ganz nebenbei sind die Königsblauen durch den 2:0 (1:0)-Sieg beim VfL Bochum auch die Rote Laterne des Schlusslichts losgeworden.
Schalke macht im Kampf um den Klassenerhalt die nächsten "Big Points" und besiegt den 38 Spiele andauernden Auswärts-Fluch in der Ersten Bundesliga. Und so ganz nebenbei sind die Königsblauen durch den 2:0 (1:0)-Sieg beim VfL Bochum auch die Rote Laterne des Schlusslichts losgeworden.

Also doch: Schalke kann auch in der Ersten Liga auswärts noch gewinnen – das wurde nach dem 2:0-Sieg in Bochum mit den Fans gefeiert. Foto: Leszinski

Schalkes Trainer Thomas Reis hatte seine Mannschaft gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Stuttgart auf zwei Positionen umgebaut: Einmal notgedrungen, weil Dominick Drexler sich wegen einer Oberschenkelverletzung abmelden musste, für ihn rückte Eder Balanta in die Startelf (Soichiro Kozuki gehörte noch nicht zum Kader).

Balanta für Drexler, Brunner für Aydin

Und Cedric Brunner stand, wie im Prinzip von Reis ja schon angekündigt, nach seinem Nasenbeinbruch mit einer Spezialmaske direkt wieder in der Startelf, für ihn musste Mehmet Aydin Platz machen. Viel beachtet war natürlich die Rückkehr von Reis nach Bochum: Es gab viele laute Pfiffe, ein übles Schmähplakat, das allerdings kurz nach dem Anpfiff wieder abgehängt wurde. Und dann ging es um Fußball. Endlich. Es stand ja auch genug auf dem Spiel.

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Die erste Hälfte des Keller-Derbys ist schnell erzählt: Der VfL war die aktivere Mannschaft, hatte durch Philipp Hofmann (7.), Christopher Antwi-Adjei (21.) und Takuma Asano (43.), drei Möglichkeiten. Hofmann platzierte den Ball aus kurzer Distanz allerdings neben das Tor, Antwi-Adjei und Asano scheiterten an Fährmann. Schalke hatte eigentlich keine Torchance, ging kurz vor dem Pausenpfiff aber trotzdem in Führung: Eine Flanke von Rodrigo Zalazar schätzte VfL-Keeper Manuel Riemann völlig falsch ein. Er segelte am Ball vorbei, der ihm dann wieder auf dem Boden entgegenkam, woraufhin Riemann ihn selbst übers Tor stocherte. Eine Szene, die schon etwas von Slapstick hatte.

Bülter trifft für Schalke zum vorentscheidenden 0:2

Schalke war‘s egal. Zumindest in der Blitztabelle hatten die Königsblauen die Rote Laterne des Schlusslichts an den VfL Bochum übergeben, und damit war klar, dass der VfL sich weiter würde öffnen müssen, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen.

Aber dazu stand Schalke zu stabil und den Bochumern fehlten auch die Mittel. Erst in der 70. Minute musste Ralf Fährmann noch einmal ernsthaft eingreifen, das Spiel lief insgesamt zugunsten von Schalke. Erst recht, nachdem Marius Bülter nach einer schönen Eckball-Variante, eingeleitet von Rodrigo Zalazar, das 0:2 erzielte (79.), und dem VfL ein Tor durch Kevin Schlotterbeck (84.) nach Intervention des Video-Assistenten wegen Abseits aberkannt wurde.

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Fünfmal „zu Null“ in den vergangenen sechs Spielen

Drei ganz wichtige Punkte für Schalke vor dem „großen“ Derby gegen den BVB am kommenden Samstag: Seit sechs Spielen ungeschlagen, zum fünften Mal in diesen sechs Spielen „zu Null“, erstmals zwei Siege am Stück, die Auswärts-Rekord-Sieglos-Serie in der Ersten Liga (38 Spiele) beendet, nicht mehr Tabellenletzter und nun sogar punktgleich mit Hoffenheim.
Kein Zweifel: Schalke ist wieder ganz dick im Geschäft.

Norbert Neubaum