Schalke gewinnt 4:1 – und denkt an Magdeburg
Erst Paderborn, jetzt Elversberg: Innerhalb von zwei Wochen hat Schalke zwei Zweitliga-Spitzenreiter geschlagen, und das auswärts. Im Saarland gewann die Mannschaft von S04-Trainer Kees van Wonderen zum Hinrunden- und Jahresabschluss mit 4:1 (1:1).
4:1 in Elversberg – Schalke entwickelt sich in der Zweiten Liga zum Spitzenreiter-Schreck, nachdem es vor zwei Wochen einen Sieg in Paderborn und in der Vorsaison auch schon gegen den FC St. Pauli einen „Dreier“ gab. Karaman, Sylla (2) und Schallenberg erzielten die Schalker Tore, für Elversberg hatte Sickinger nach einem Patzer von S04-Torhüter Heekeren den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Kees van Wonderen musste kurzfristig auf Paul Seguin verzichten – der Mittelfeldspieler, zuletzt in starker Form, verletzte sich bei Aufwärmen und wurde durch Max Grüger ersetzt.
Trauer um Josef „Jupp“ Schnusenberg
Schalke spielte vor 9.500 Zuschauern (ausverkauft) in Elversberg mit Trauerflor: Im Alter von 83 Jahren ist Josef „Jupp“ Schnusenberg verstorben. Schnusenberg war seit 1994 in verschiedenen höheren Positionen auf Schalke tätig. Zunächst war der Steuerberater als Schatzmeister damit beauftragt, nicht nur die Schalker Finanzen zu ordnen, sondern auch auf das Geld von Präsident Bernd Tönnies, der ihn ins Schalker Boot geholt hatte, aufzupassen – Tönnies, der wenige Monate nach seiner Amtsübernahme im Jahr 1994 mit 42 Jahren verstarb, hatte Schalke ein Darlehen gewährt.
Mit den Gedanken in Magdeburg
Nach der großen Satzungsreform Mitte der 90-er Jahre wurde Schnusenberg Finanzvorstand der Blau-Weißen, in seine Amtszeit als „Finanzminister“ fiel u. a. die Finanzierung der 2001 eröffneten Arena AufSchalke, wie die Veltins-Arena zunächst hießt. 2007 wurde der kernige Ostwestfale Nachfolger von Gerd Rehberg als S04-Präsident bzw. offiziell als Vorstandsvorsitzender, 2010n schied Schnusenberg aus dem S04-Vorstand aus. 2013 wurde er von der Mitgliederversammlung ins Schalker Ehrenpräsidium gewählt.
Über den Sieg in Elversberg konnte sich Schalke nur kurz freuen – mittlerweile hatte sich die Nachricht von den schrecklichen Ereignissen auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg herumgesprochen. Ron Schallenberg bei Sky: „Vor fünf Minuten war ich noch der glücklichste Mensch der Welt. Aber jetzt bin ich mit meinen Gedanken bei den Menschen in Magdeburg.“