Schalke mit bester Saisonleistung: 3:1 gegen St. Pauli
Das könnte der erhoffte Befreiungsschlag im Tabellenkeller gewesen sein: Schalke schlägt Spitzenreiter St. Pauli mit 3:1 (1:0) und zeigte dabei die wohl beste Saisonleistung.
Am Wochenende können sich Schalkes Fußballer und Fans ausnahmsweise mal ganz entspannt zurücklehnen und abwarten, wie sich die Keller-Konkurrenten in der Zweiten Liga so schlagen. Denn die Königsblauen haben durch ihren 3:1-Sieg gegen den FC St. Pauli vorgelegt, dabei zeigte die Mannschaft von S04-Trainer Karel Geraerts die wohl beste Saisonleistung.
Auf fünf Positionen hatte der Belgier seine Startelf gegenüber der 0:3-Niederlage in Magdeburg verändert: Brandon Soppy, Simon Terodde, Derry Murkin und überraschend auch Bryan Lasme und Yusuf Kabadayi standen neu in der Anfangsformation. Zum Kader gehörte auch Dominick Drexler, der zuletzt zweimal gar nicht dabei war. Abwehrchef Marcin Kaminski saß nur auf der Bank, für ihn rückte Ron Schallenberg in die Innenverteidigung und machte seine Sache sehr ordentlich.
Doppelpack von Yusuf Kabadayi
Schalke war von Beginn an sehrpü konzentriert, St. Pauli flüchtete sich in vielen Rückpässen zum Torwart und konnte das viel beachtete Kombinationsspiel nur selten aufziehen. Große Torchancen hatte auch Schalke nicht, aber die eine in der 44. Minute reichte aus: Nach einer scharfen Hereingabe von Thomas Ouwejan stand Yusuf Kabadyi goldrichtig und drückte den Ball, nachdem auch Simon Terodde noch irgendwie den Fuß dazwischen gebracht hatte, aus kurzer Distanz über die Linie.
Nach dem Seitenwechsel versuchte St. Pauli, etwas Druck aufzubauen, aber Schalke zeigte sich standhaft – vor allem bis zu seiner Auswechslung nach 70 Minuten auch der stark auftrumpfende Brandon Soppy. Ihrerseits setzten aber auch die Gastgeber immer wieder Nadelstiche Richtung Gäste-Abwehr – einer davon führte zum 2:0, als wieder Kabadayi goldrichtig stand und zum 2:0 abstaubte, nachdem Terodde vorher an St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilij gescheitert war (73.)
Kein Chaos: Zuschauer trotzten dem Streik
In der Schlussphase wurde es dann noch einmal turbulent: Schalke musste nach dem Anschlusstreffer durch Elias Saad (89.) kurz zittern, dann machte Kenan Karaman mit dem 3:1 in der Nachspielzeit nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Keke Topp alles klar.
Die 61.497 Zuschauer in der ausverkauften Veltins-Arena, sofern Schalke-Anhänger, waren aus dem Häuschen – und das nicht nur, weil sie dem Streik im öffentlichen Personennahverkehr getrotzt und es größtenteils pünktlich ins Stadion geschafft hatten.
Norbert Neubaum