Schalke trauert um Meisterspieler Willi Koslowski
Schalke 04 trauert um Willi Koslowski. Der ehemalige Meisterspieler der Königsblauen ist im Alter von 87 Jahren gestorben.
Königsblau muss Abschied von einem seiner Größten nehmen: Im Alter von 87 Jahren verstarb der einstige WM-Teilnehmer und Nationalspieler am Morgen des 11. Juli. Im Jahr 1958 gewann der „Schwatte“, wie sie ihn wegen seiner schwarzen Haare nannten, mit seinem FC Schalke 04 die bisher letzte Meisterschaft des Clubs. Dem Club hielt er bis zum Ende seines Lebens die Treue. Wenn ich in seinem Büro auf der Geschäftsstelle saß, konnte ich Willi Koslowski stundenlang zuhören, wenn er über seine Schalker Erlebnisse sprach.
Bereits mit 18 Jahren konnte er sich als Jugend-Nationalspieler einen Namen machen und schaffte schließlich mit 18 Jahren den Sprung in die erste Mannschaft der Königsblauen, wo sich der trickreiche Angreifer den Platz als Rechtsaußen erkämpfen konnte. 511 Spiele bestritt er im königsblauen Dress. Dafür sind die Europapokal-Auftritte in der Saison 1958/1959 und die WM-Teilnahme 1962 in Chile immer noch gegenwärtig – denn besonders mit letzterer hatte die Schalker Legende nicht gerechnet. Bei einem Vorbereitungsspiel der Nationalmannschaft erweckte er mit seinen zwei Treffern schließlich das Interesse von Bundestrainer Sepp Herberger, der ihn letztendlich mit nach Südamerika nahm.
„Post vom Meister“
Seine Vereinskarriere war hingegen noch lange nicht vorüber: Bis 1965 lief er für die Königsblauen auf. Es folgte anschließend ein Wechsel zu Rot-Weiß Essen. Erst neun Jahre später hängte er seine Fußballschuhe bei Concordia Bochum endgültig an den sprichwörtlichen Nagel. Dem Fußball fernbleiben konnte er jedoch nicht lange. 1981 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er zunächst als Nachfolger von Manfred Kreuz als Trainer die Amateur-Mannschaft übernahm und später den Posten abseits des Platzes in der Schalker Poststelle bekleidete. Manfred Kreuz ist übrigens der einzige Schalker Meisterspieler von 1958, der noch am Leben ist.
Auf dem Dienstwagen des „Schwatten“ stand für alle gut sichtbar „Post vom Meister“. Doch versorgte Willi Koslowski seine Kolleginnen und Kollegen nicht nur mit der Post, häufiger brachte er ihnen auch immer mal Brötchen mit auf die Arbeit. Im Jahr 2014 würdigten die Mitglieder des FC Schalke 04 seine außerordentlichen Verdienste um den Verein und wählten Koslowski in die Ehrenkabine.