Schalke und sein trügerisches Sparpaket

[vc_row][vc_column][us_image image=“1503″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Weston McKennie (l.) wird von Hertha BSC stark umworben. Foto: NBM[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Die Summe hört sich gewaltig an. Mehr als 20 Millionen Euro hat Schalke 04 seit dem Frühjahr eingespart. Doch die finanzielle Lage des Traditionsvereins bleibt angespannt und ist trügerisch.

Denn um Investitionen in den aktuellen Kader zu tätigen, reichen die Einsparungen noch längst nicht aus. Angesichts von fast 200 Millionen Euro Finanzverbindlichkeiten schon vor der Corona-Krise sind die bisher getätigten Konsolidierungsmaßnahmen eher als Tropfen auf den heißen Stein zu bewerten. Durch die Auswirkungen der Corona-Krise dürfte der aktuelle Schalker Schuldenstand längst über 200 Millionen Euro betragen.

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Deshalb verwunderte es nicht, dass es im Trainingslager in Herzlake eine Gesprächsrunde zwischen Mannschaft und Vorstand gab, in der es um weitere Einsparungen ging. Ergebnisse gab es noch keine. „Wir streben eine schnelle Lösung an, damit das aus unseren Köpfen kommt und wir uns auf Fußball konzentrieren können“, sagte Stürmer Steven Skrzybski.

Bonuszahlungen helfen

Die bisherigen Einsparungen basieren auf verschiedenen Quellen. Rund zehn Millionen Euro kamen zusammen, als Spieler, Führungs- und Funktionsteam im Frühjahr auf Teile ihres Gehalts verzichteten. Rund 30 Personen waren beteiligt.

Entlastung von rund drei Millionen Euro brachten auch die Transfers von Pablo Insua (SD Huesca) und Cedric Teuchert (Union Berlin). Außerdem profitierten die Königsblauen von Bonuszahlungen bei zwei früheren Schalker Spielern.

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Einmal ist das Breel Embolo, für den Schalke noch zusätzlich zur Ablösesumme (damals zehn Millionen) eine weitere Million kassierte, weil sich sein neuer Verein Borussia Mönchengladbach für die Champions League qualifizierte. Und nach Kicker-Informationen gehört auch Leroy Sané (2016 für 50 Millionen Euro zu Manchester City) dazu. Sein Transfer zum FC Bayern (für eine Sockelablöse von 45 Millionen) brachten den Blau-Weißen nachträglich noch mal 2,5 Millionen Euro in die Kassen.

Bentaleb sucht neuen Verein

Wesentlich mehr Geld könnten die Königsblauen erhalten, wenn es gelingen würde, Spieler wie Weston McKennie und Nabil Bentaleb zu transferieren. Letztgenannter sollte eigentlich am Mittwoch wieder nach Gelsenkirchen zurückkehren. Doch weil es zwischen Spieler und Verein keine Vertrauensbasis mehr gibt, ist der Mittelfeldspieler erst einmal freigestellt worden, um einen neuen Verein zu finden.

Schalke hatte gehofft, dass Newcastle United, wohin Bentaleb ausgeliehen worden war, den 26-Jährigen fest verpflichten würde. Die Kaufoption betrug zehn Millionen Euro. Doch dazu ist Newcastle offenbar nicht in der Lage. Denn beim englischen Erstligisten ist die umstrittene Übernahme durch eine saudi-arabische Investorengruppe auf der Zielgeraden geplatzt.

Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman hatte kürzlich aufgrund der Coronavirus-Pandemie seinen Kauf zurückgezogen. Fest eingeplante Millionen sind Newcastle damit verloren gegangen.

Transferpoker mit Hertha BSC

Zum Leidwesen auch der Königsblauen. Findet sich bis zum 5. Oktober kein neuer Interessent, muss das Gehalt von Bentaleb – geschätzte vier Millionen Euro pro Saison – bis zum Vertragsende (30. Juni 2021) weiter gezahlt werden.

Ein weiterer heißer Verkaufskandidat bleibt Weston McKennie. Mit Hertha BSC entwickelt sich zurzeit ein heißer Transferpoker. Schalke fordert angeblich 25 Millionen Euro für den US-Boy, die Berliner wollen den Preis am liebsten auf unter 20 Millionen Euro drücken.

Hertha-Trainer Bruno Labbadia hielt sich angesprochen auf Weston McKennie mit Bewertungen zurück. „Wir haben viele junge, dynamische Spieler, an denen wir interessiert sind, unabhängig von Weston McKennie“, sagte der Trainer von Hertha BSC bei einer Medienrunde in Berlin. Die Berliner scheinen in der besseren Position, denn Schalke hat den Druck, angesichts der schwierigen Finanzlage, Spielertransfers tätigen zu müssen.

Fakt ist: Je länger sich der Transferpoker mit anderen Vereinen hinzieht, desto länger wird es dauern, bis die Königsblauen Neuzugänge präsentieren können.

Frank Leszinski

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