Schalke verliert 0:2 – Geraerts erwartet Unruhe

Erwartet nach der 0:2-Niederlage beim KSC nun Unruhe: Schalkes Trainer Karel Geraerts. Foto: Rabas (Archiv)

Fünf Spiele, vier Punkte: Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage beim Karlsruher SC darf der Schalker Saisonstart nun wohl auch offiziell als missglückt bezeichnet werden. Trainer Karel Geraerts erwartet in der nächsten Zeit „sehr viel Unruhe“.

Ein Doppelpack von Budu Zivzivadze bescherte dem Karlsruher SC am Freitagabend einen völlig verdienten 2:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Schalke 04 und den Sprung an die Tabellenspitze der Zweiten Liga. Schalke zeigte eine enttäuschende Leistung, bleibt mit vier Punkten aus fünf Spielen in der unteren Tabellenhälfte und wird sich darauf einstellen müssen, dass die Luft – Geduld hin oder her – nun insgesamt etwas dünner wird. Sportdirektor Marc Wilmots erklärte zwar direkt nach dem Spiel, dass es „keine Trainer-Diskussion“ geben werde, Karel Geraerts selbst gab auf „Sky“ allerdings zu verstehen, dass er in der nächsten Zeit „sehr viel Unruhe“ erwarte.

Kein Wunder: Schalkes Leistung in Karlsruhe war wenig Mut machend, da darf auch die Verletztenliste nicht als allein schützendes Alibi herhalten: Paul Seguin und Tomas Kalas fielen ohnehin aus, kurzfristig musste auch Ibrahima Cisse passen, der mit einer Magenverstimmung nur auf der Bank saß. In der Innenverteidigung spielten die jungen Felips Sanchez und Martin Wasinski, Ron Schallenberg rückte wieder ins defensive Mittelfeld vor, Amin Younes sollte diesmal von Beginn an im offensiven Mittelfeld für Impulse sorgen, Mossa Sylla meldete sich rechtzeitig nach seiner Adduktorenverletzung zurück und stürmte auf der rechten Schalker Seite, Kenan Karaman spielte im Sturmzentrum.

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Abwehr „abgekocht“

Aber eigentlich spielte in den ersten 20 Minuten nur der KSC, der vor allem über die linke Seite mit Lasse Günther viel Druck machte. Als Schalke diese Phase und zwei gute KSC-Chancen überstanden hatte und mit einem 0:0 zur Halbzeit liebäugelte, „kochte“ Ziv

zivadze nahezu die gesamte Schalker Abwehr ab, die den Ball längst hätte klären müssen, und erzielte das 1:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. So spät es auch fiel, so verdient war es – Schalke hatte bis dahin keine einzige Torchance.

Direkt nach dem Seitenwechsel hatte Karlsruhe vor 31.845 Zuschauern im ausverkauften BBBank Wildpark-Stadion, darunter ca. 3.000 Schalke-Fans, die nächste gute Chance, die Justin Heekeren im S04-Tor allerdings vereitelte. Bei zwei gefährlichen Kopfbällen knapp neben das Tor hatte Schalke Glück, in der 73. Minute nutzte erneut Zivzivadze die nächste große Unordnung in Schalkes Abwehr zum 2:0. Dabei hatte Schalke ab der 60. Minute ebenfalls offensive Lebenszeichen gesendet und durch Schallenberg und Sylla auch die ersten eigenen Torchancen zu verzeichnen.

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Es blieb beim 2:0, am verdienten Karlsruher Sieg konnte es keinen Zweifel geben. Sollte Karel Geraerts, bei welcher Diskussion auch immer, nun gute Argumente brauchen: Das Spiel in Karlsruhe lieferte ihm kaum welche.

Norbert Neubaum