Schalke verliert 0:3 – zweite Pokalrunde wieder Endstation

Die Sehnsucht wächst: Trainer Kees van Wonderen wartet weiter auf sein erstes Erfolgserlebnis mit dem FC Schalke 04. Foto: Schalke 04

Dritte Schalker Niederlage im dritten Spiel unter Trainer Kees van Wonderen: Beim Erstligisten FC Augsburg verlor der angeschlagene Zweitligist mit 0:3 (0:1) und ist damit zum vierten Mal in Folge in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Die zweite Runde war für den FC Schalke 04 im DFB-Pokal zum vierten Mal hintereinander Endstation: Bei der 0:3-Niederlage in Augsburg zeigte der zuletzt kräftig durchgeschüttelte Zweitligist dabei zumindest in der zweiten Hälfte eine einigermaßen ansprechende Leistung, die zwischenzeitlich sogar Hoffnung auf den Ausgleichstreffer und damit die Verlängerung machte – in der Schlussphase schlugen die Gastgeber durch ein abgefälschtes Freistoß-Tor von Arne Maier (87.) und einen Treffer aus abseitsverdächtiger Position durch Samuel Essende (90.) dann allerdings noch zweimal zu.

Platzfehler begünstigt FCA-Führung

In Führung gegangen waren die in der ersten Halbzeit dominanten Augsburger durch ein aus Schalker Sicht sehr unglückliches Tor: Ein an sich harmloser Linksschuss des Augsburgers Maurice nahm durch einen Platzfehler Fahrt auf und erlebte eine Richtungsänderung, mit der Justin Heekeren im Schalker Tor nicht zurechtkam und den Ball passieren ließ (26.). Ob es nun ein Torwartfehler war oder nicht, darüber werden sich die Gelehrten noch lange streiten. Fakt ist: Einen Pluspunkt im Torwart-Casting wird Heekeren bei dieser Aktion nicht gelandet haben. Ebenfalls Fakt: Augsburg führte nun mit 1:0, während Schalke im Hälfte eins keinen einzigen eigenen Torschuss zu verzeichnen hatte.

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Den konnte dann Derry Murkin für sich beanspruchen, dessen Schuss von der Strafraumgrenze in der 62. Minute allerdings von Finn Dahmen im FCA-Tor pariert wurde. Es war nun die beste Schalker Spielphase, in der es außerdem noch ein wegen Abseits zurecht nicht anerkanntes Kopfballtor von Kenan Karaman gab. Augsburg wankte ein wenig, fiel aber nicht – und machte dann kurz vor Schluss den Deckel drauf.

Viele S04-Spieler fehlten

Was hat die in Augsburg gezeigte Schalker Leistung nun für den tristen Liga-Alltag zu bedeuten? Schwer zu bewerten. Kees van Wonderen hatte die Startelf gegenüber der Partie gegen Fürth (3:4) auf sieben Positionen verändert. Amin Younes fuhr gar nicht erst mit nach Augsburg, er wird auch am Freitag in Ulm fehlen. Lino Tempelmann, Ron Schallenberg und Moussa Sylla saßen in Augsburg auf der Tribüne, allesamt angeschlagen – bei ihnen besteht noch Hoffnung auf einen Einsatz in Ulm. Insofern spielte gegen Augsburg eine der Improvisation geschuldete Mannschaft, beispielsweise mit Janik Bachmann als hängender Spitze. Am Freitag in Ulm werden die Karten sicherlich wieder ganz neu gemischt – und für Kees van Wonderen wird es nun so langsam an der Zeit, dass er dann das bessere Blatt in den Händen hält.

Norbert Neubaum