Schulpraktikum an der Hochschule: Berufsorientierung mal anders
Seit einigen Jahren ist es möglich ein Schulpraktikum an der Westfälischen Hochschule zu absolvieren. Fabian Jodeit kann einiges berichten.
Für das Schulpraktikum an die Hochschule? Das ist seit einigen Jahren möglich. So können Schülerinnen und Schüler während dieser kurzen Praxisphase nicht nur Einblicke in ein Unternehmen gewinnen, sondern auch erste Erfahrungen an einer Universität oder Fachhochschule sammeln. Fabian Jodeit entschied sich für einen Einblick in die Umweltingenieurwissenschaften der Westfälischen Hochschule.
Fabian Jodeit besucht die Oberstufe der Gesamtschule Buer-Mitte. Hier steht in der 11. Klasse ein Pflichtpraktikum für die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten an. „Für mich kommt ein Studium in Frage und ich wollte mir ein Bild von den Abläufen machen. Dann bin ich im Internet durch einen Erfahrungsbericht zweier Schülerinnen auf die Möglichkeit gestoßen, das Praktikum hier an der Hochschule zu absolvieren.“
Da er sich für Naturwissenschaften interessiert, entschied sich der 17-Jährige für den Studiengang Umweltingenieurwissenschaften. Hier stellte das Team des Fachbereichs ein individuelles Programm aus Vorlesungen, Übungen und Praktika verschiedener Semester für ihn zusammen – also aus den Inhalten, die auch für die Studierenden zum Alltag gehören. „Ich hatte gar keine Vorstellung, was mich erwartet und bin ganz offen an die Sache herangegangen“, berichtet der Gelsenkirchener.
Führungen durch die Labore der „Mechanischen Verfahrenstechnik“, „Entsorgungslogistik“, „Werkstoffkunde“ sowie das Labor für „Wasserchemie“ gehörten ebenso zum Programm wie ergänzende Vorlesungen, aber auch Seminare wie „English for Science and Technology“ oder das Flexmodul „Physik“. „Die Vorlesung zu Kunststoff- und Materialtechnik hat sich zum Beispiel mit Glas, seiner Herstellung, seinen Eigenschaften und allem drumherum befasst“, erklärt der angehende Abiturient. „Im Praktikum zu diesem Fach haben wir Experimente zur Brennbarkeit, Dichte und Lösbarkeit von Kunststoffen, z. B. in Säure, durchgeführt. Die praktischen Übungen haben mir sehr gut gefallen.“
Auch das Wahlfach „Geographische Informationssysteme“ stand auf dem Plan: „Ich habe mit einer Software zur Erstellung von geographischen Karten gearbeitet und konnte selbst viel ausprobieren, wie man diese Karten erstellt und damit arbeitet“, berichtet Fabian Jodeit. Weniger beliebt war hingegen die Mathe-Vorlesung: „Die Inhalte unterscheiden sich doch sehr von dem, was wir bisher in der Schule gemacht haben. Das war nicht so einfach nachzuvollziehen“, so das Urteil des Schülers.
Parallel erstellte der Student auf Zeit eine Recherchearbeit zur Bodenanalyse: „Ich habe mich für die Probenvorbereitung entschieden. Ich habe dazu in der Bibliothek recherchiert und meine Ergebnisse am letzten Tag meines Praktikums bei einem kurzen Vortrag vorgestellt.“
Fabian Jodeit zieht ein positives Fazit seines Hochschul-Praktikums: „Man erhält einen Eindruck davon, wie man studiert, wie ein Studium abläuft und auch, wie anspruchsvoll das ist. Das habe ich auch an der Recherchearbeit gemerkt. Die Themen sind andere als in der Schule und es ist schon schwieriger. Wenn man sich für ein naturwissenschaftliches Fach interessiert, ist so ein Praktikum aber sehr sinnvoll.“ Was die persönliche berufliche Orientierung angeht, ist Fabian Jodeit auch einen Schritt weitergekommen: „Die Naturwissenschaften finde ich nach wie vor interessant, allerdings liegen meine Schwerpunkte eher bei Mathe und Physik und weniger bei Chemie, die auch ein Bestandteil des Studiengangs Umweltingenieurwissenschaften ist.“
Wer sich für ein Praktikum an der Westfälischen Hochschule interessiert, kann sich an die Zentrale Studienberatung wenden (0209 9596-960 und studienberatung@w-hs.de). Informationen zum Studiengang Umweltingenieurwissenschaften gibt es unter https://www.w-hs.de/umweltingenieurwissenschaften-ge/