Stadt Gelsenkirchen erforscht Nutzen urbaner Wälder

Welche ökologische, soziale und wirtschaftliche Bedeutung urbane Wälder haben, wird in jetzt in Gelsenkirchen im mit dem Forschungsprojekt Clearing House erforscht.
Stadt Gelsenkirchen erforscht Nutzen urbaner Wälder

Vorführung des „Blauen Elefanten“ –Foto: Stadt Gelsenkirchen

Welche ökologische, soziale und wirtschaftliche Bedeutung haben urbane Wälder? Diese Frage wird in jetzt in Gelsenkirchen im Rahmen des europäisch-chinesischen Forschungsprojekts CLEARING HOUSE erforscht.

Forschungsflächen sind zwei so genannte Marteloskope, die jetzt im Rheinelbepark und im Industriewald der ehemaligen Zeche Rheinelbe eröffnet wurden: auf den quadratischen Waldflächen von je 0,25 Hektar (50 x 50 Meter) wurden zuvor von allen Bäumen die Höhe, der Durchmesser, die Baumart, die Blattfläche und vorhandene Mikrohabitate erfasst sowie ein potentieller ökonomischer Wert für die Holznutzung jedes Baumes ermittelt. Anhand der Daten können in diesen Flächen von nun an zielgerichtete Diskussionen über den ökologischen und ökonomischen „Wert des Waldes“ geführt werden.

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Zur Eröffnung der Marteloskope fand am vergangenen Wochenende (15. und 16.09.2023) in der Forststation Rheinelbe und im Grünlabor Hugo in Gelsenkirchen ein Fach-Workshop statt. Über 60 Personen aus Bürgerschaft, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung diskutierten rund um das Thema „Stadtbäume und Urbane Wälder“, über die Bedeutung von Bäumen in urbanen Räumen sowie innovative Ansätze für die resiliente Stadtentwicklung bzw. Erhaltung grüner Infrastruktur in Zeiten des Klimawandels.

„Ein starker Fokus des Clearing-House-Projekts liegt in der Netzwerkarbeit, dem Wissenstransfer und dem gegenseitigen Lernen“, so Dr. Ian Whitehead vom Europäischen Forstinstitut (EFI) bei der Vorstellung der laufenden wissenschaftlichen Aktivitäten. Die Fragestellungen rund um urbane Wälder, deren Resilienz in Zeiten des Klimawandels und Bedeutung für unsere Gesundheit seien komplex und erforderten gleichzeitig lokales und globales Handeln. Ein gelungenes und für die Region typisches Beispiel ist der Industriewald Rheinelbe, in dem Gesundheit, Artenvielfalt, Erholung und Umweltbildung im Vordergrund der Nutzung stehen.

Am zweiten Veranstaltungstag im Grünlabor Hugo beleuchteten Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen die ökologische, soziale und wirtschaftliche Bedeutung von Bäumen in städtischen Umgebungen. Ein besonderes Highlight des Tages war in diesem Rahmen die Vorführung des „Blauen Elefanten“, einem Unimog, der im Rahmen des „Gießkannenheld*innen“-Projekts von Gelsenwasser speziell für die Bewässerung von Bäumen in der Stadt entwickelt wurde und nun hierfür eingesetzt wird. In einer Zukunftswerkstatt mit der Fragestellung „Wie sieht unsere Stadt Gelsenkirchen in 2040 aus?“ wurden Ideen und Visionen für ein grüneres und resilientes Gelsenkirchen gesammelt und diskutiert.
Der Workshop im Rahmen des europäisch-chinesischen Forschungsprojekts Clearing-House wurde organisiert vom Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen und dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Regionalforstamt Ruhrgebiet) in Kooperation mit dem Europäischen Forstinstitut (EFI).

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