Stankowski Mir und Loewensberg: Die Kunst der feinen Linie

Das Kunstmuseum Gelsenkirchen eröffnet am Freitag die Ausstellung „Colours and Lines in Motion“ und zweigt damit die Werke dreier Künstler.
Stankowski, Mir und Loewensberg: Die Kunst der feinen Linie

Ausstellung Colours and Lines – Ausschnitt aus Anton Stankowski, Winkelköpfe, 1957. Bildrechte: Kunstmuseum Gelsenkirchen

Was verbindet den Gelsenkirchener Anton Stankowski, die Schweizerin Verena Loewensberg und den Pakistaner Imran Mir? Eine konkrete Antwort auf diese Frage lässt sich in der nächsten Ausstellung des Kunstmuseum Gelsenkirchen finden, die den Titel „Colours and Lines in Motion“ trägt und die Werke der drei Kunstschaffenden zusammenbringt.

Ihre Lebensläufe könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch sind die Werke von Stankowski, Mir und Loewensberg mit ihren feinen Linien, grafischen Mustern und geometrischen Kompositionen in einer ganz besonderen Bildsprache miteinander verbunden. Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich ab Mitte Oktober im Kunstmuseum erkunden: Die Ausstellung „Colours and Lines in Motion“ bringt die drei Positionen der abstrakten Kunst in einen Dialog und spannt einen Bogen von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die jüngere Vergangenheit.

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Konzentration auf Farbe

Die Konzentration auf Farbe, Linie und Fläche sowie die radikale Abkehr von jeglicher Gegenständlichkeit bilden den gemeinsamen Erzählfaden von Verena Loewensberg, Imran Mir und Anton Stankowski. Alle drei verbindet ihr persönlicher Austausch mit dem Künstler und Gestalter Max Bill. Ihre Werke zeugen jedoch von einem jeweils eigenen Vokabular der Abstraktion, das lokale kulturelle Einflüsse und biografische Prägungen, aber auch Zeitgeschichtliches in sich vereint.

Mit seinem Sammlungsschwerpunkt der konkreten Kunst um Anton Stankowski, der unlängst um eine spektakuläre Neuerwerbung von Verena Loewensberg erweitert wurde, zeigt das Kunstmuseum Gelsenkirchen als erste deutsche Institution Werke des pakistanischen Künstlers Imran Mir, der 2014 verstorben ist. Dessen Formdenken manifestiert sich – wie bei Stankowski – sowohl in der Malerei als auch im angewandten Design. Beide Künstler verbindet die Arbeit mit Systematik, Geometrie und seriellen Elementen: Reihen, Wiederholungen und Variationen spielen bei Mir ebenso eine Rolle wie der Bruch mit starren Ordnungen. Dieser resultiert in freieren Bildkompositionen mit lyrischen, musikalischen und kosmischen Bezügen, die Vergleiche zu Verena Loewensberg zulassen.

Individuelle Formensprache

Die Ausstellung „Colours and Lines in Motion“ mit Werken von Verena Loewensberg, Imran Mir und Anton Stankowski wird am
Freitag, 13. Oktober 2023, um 19 Uhr im Kunstmuseum Gelsenkirchen
an der Horster Straße  eröffnet.

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Zur Eröffnung sprechen Martina Rudowitz, Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen (Begrüßung) und Julia Höner, Leiterin des Kunstmuseum Gelsenkirchen (Einführung). Die Ausstellung ist bis Sonntag, 7. Januar 2024, während der Öffnungszeiten des Kunstmuseums jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen, der Eintritt ist frei.

Zum Begleitprogramm zählen kostenfreie, öffentliche Führungen, jeweils ab 15 Uhr sonntags am 22. Oktober, 5. und 19. November, 3. und 17. Dezember sowie am 7. Januar 2024. Ein Dialogischer Ausstellungsrundgang mit Dr. Linda Walther, Direktorin des Josef Albers Museum Quadrat Bottrop und Julia Höner am Mittwoch, 22. November, ab 18 Uhr, ergänzt das Programm. Auch hier ist die Teilnahme kostenfrei.