Tanzstück „Momo“ wieder im MiR zu sehen

Giuseppe Spota bringt am 29. April „Momo“ im Kleinem Haus des MiR wieder auf die Bühne.
Tanzstück „Momo" wieder im MiR zu sehen

Simone Frederick Scacchetti (© Ida Zenna)

Am Samstag, den 29. April, 19.30 Uhr, bringt der Direktor der MiR Dance Company Giuseppe Spota das abendfüllende Tanzstück „Momo“ nach dem Roman von Michael Ende wieder zurück auf die Bühne. Das Stück wird im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier aufgeführt. 

Abschied von zwei Mitgliedern des Ensembles

Spota präsentierte das Stück als erste Neukreation, als er 2019 als Direktor antrat. Die Musik der isländischen Post-Rock Legende Sigur Rós bildet den Rahmen, unterstützt durch den Sound des Ambient-Duos ATMO. Die Wiederaufnahme von „Momo“ ist zugleich der Abschied von zwei Tänzern des Ensembles, die 2019 mit Giuseppe Spota nach Gelsenkirchen kamen. Konstantina Chatzistavrou beendet die aktive Tanzkarriere, kehrt in ihre Heimatstadt Thessaloniki zurück, wo sie eine Tanzschule gründet und Frederick Simone Scacchetti wechselt zum renommierten Skånes Dansteater im schwedischen Malmö. 

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Spotas Ziel ist es, durch die Konzentration auf einzelne Figuren und Motive aus dem Roman zum Kern der Geschichte vorzudringen. Dabei will er die rund 50 Jahre alte Geschichte mit der aktuellen Realität verbinden. Bei Michael Ende sind Momo und ihre jungen Freunde die einzigen Menschen, die sich der Effizienz-Ideologie der grauen Herren von der Zeitsparkasse entziehen können.

„Momo“ im Jahre 2023

Im Jahr 2023 sind Endes Visionen Wirklichkeit. Die Zeitersparnis ist Selbstzweck, das Wachstumsdenken hat verheerende Auswirkungen – nicht nur auf die Menschen, sondern in erster Linie auf die Umwelt.Und es gibt eine weitere Parallele: Demonstrierende Kinder prägen die Bildlandschaften der Medien, angeführt von einem jungen Mädchen, das sich mit in einen Kampf wie David gegen Goliath stürzt. Greta Thunberg und „Fridays for Future“ protestieren gegen die grauen Herren von heute. 

In „Momo“ kann der magische Problemlöser Meister Hora jeden Konflikt lösen, doch in der modernen Realität scheint diese Rolle keine Entsprechung zu finden In Giuseppe Spotas moderner Übersetzung des Klassikers geht es um die Macht der Entscheidung. Anstatt die Lösung durch den Zauberer der Zeit zu beschwören, fokussiert sich die Choreografie auf die Menschen in der Geschichte. Ähnlich wie heute stehen sie vor der Wahl, den Lehren der Zeitdiebe Glauben zu schenken oder sich gegen sie zu stellen.

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Weitere Aufführungstermine sind die nächsten drei Sonntage, jeweils um 18 Uhr, und am Freitag, den 19. Mai um 19.30 Uhr.