Theater fordern Zeitplan für Vorstellungsbetrieb

[vc_row][vc_column][us_image image=“1347″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Wann gibt es wieder Vorstellungen im MiR und in anderen Opernhäusern. Mehrere Spielstätten in NRW fordern einen realistischen Zeitplan für die Wiederaufnahme ihres Spielbestriebs. Foto: MiR/Pedro Malinowski[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen schließt sich mit anderen NRW-Theatern zu einer Initiative zusammen. Die Häuser fordern die politischen Akteure im Land und Bund auf, „einen realistischen und zügigen Zeitplan zur Wiederaufnahme des Vorstellungsbetriebes“ zu erarbeiten.

Das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen schließt sich mit anderen NRW-Theatern zu einer Initiative zusammen. Die Häuser fordern die politischen Akteure im Land und Bund auf, „einen realistischen und zügigen Zeitplan zur Wiederaufnahme des Vorstellungsbetriebes“ zu erarbeiten. Sie sollen dafür in einen direkten und konstruktiven Dialog mit den Kulturschaffenden zu treten. 

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Ziel dieses Dialoges müsse es sein, den Vorstellungsbetrieb baldmöglichst, jedoch spätestens ab dem 1. September 2020, wiederaufzunehmen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. „Die Opern in Nordrhein-Westfalen sind in der Lage, Stückauswahl, Inszenierungen und das Besuchermanagement so anzupassen, dass diese den medizinischen und hygienischen Vorgaben entsprechen“, heißt es dort. „Das Musiktheater in Deutschland besitzt ein internationales Alleinstellungsmerkmal – fast jedes siebte Opernhaus weltweit steht in Deutschland. Als Zeichen unserer Werte gilt es diesen kulturellen Schatz auch in Krisenzeiten zu schützen und zu bewahren.“

Das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, das Aalto-Musiktheater Essen, die Oper Dortmund, die Oper Wuppertal, das Theater Krefeld Mönchengladbach, das Landestheater Detmold und das Theater Münster schließen sich auf Initiative des Theater Dortmund zusammen. Die Häuser erkennen nach eigenen Worten die hohe gesellschaftliche Verantwortung, die die Theater als Ort sozialer Begegnungen für die Pandemie-Eindämmung haben, ausdrücklich an. 

Ebenso akzeptieren sie nach eigenen Worten „den grundsätzlichen Vorrang medizinisch gebotener Notwendigkeiten vor wirtschaftlichen und künstlerischen Überlegungen“. Dies gelte ausdrücklich „auch für eine verantwortungsvolle Exit-Strategie“. Zugleich weisen die Opern auf die massive, in vielen Fällen existenzielle Betroffenheit besonders der freien Künstlerinnen und Künstler durch die behördlich angeordneten Einschränkungen hin. 

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Es sei daher zwingend erforderlich, einen Fahrplan zur zügigen Aufnahme des Vorstellungsbetriebes zu erarbeiten, „um einerseits individuelle soziale Härten abzuwenden und gleichzeitig die Grundlagen für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des Kulturstandortes Deutschland mit seiner weltweit einzigartigen Theaterlandschaft zu erhalten“. 

Die Opernhäuser benennen sieben Prinzipien, die „im Sinne einer geordneten Aufnahme des Vorstellungsbetriebes folgende Prinzipien beachtet werden“ sollten. Die Theater erwarten eine „Klarheit der Entscheidungen“ und halten deshalb eine bundesweite Abstimmung der Regelungsgrundlagen und ihrer Kommunikation für „zwingend erforderlich“.  Hierbei müsse das „Fachwissen der Opernhäuser“ genutzt werden: „Es gibt Opernrepertoire für kleinste instrumentale Formationen ohne Chor; dasselbe gilt für Musicals und Operetten“, betonen die Theater. Ferner könne darüber nachgedacht werden für eine Übergangszeit bei größer besetztem Repertoire einzelne Chor- oder Orchesterstimmen über Teilplayback einzuspielen und so die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten.

Drittens erwarten die Spielstätten eine „Gleichbetrachtung von Kultur, Sport, Religionsgemeinschaften und Wirtschaft“. Strenge Hygiene- und Abstandsregeln können auch bei Kulturveranstaltungen umgesetzt werden. Eine Gleichbetrachtung des Vorstellungs- beziehungsweise. Konzertbetriebes von Theatern und Konzerthäusern mit Gottesdiensten sei „daher zwingend“. Die Opern plädieren deshalb dafür, strikt medizinisch zu begründen, welche Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen.

Die Häuser erwarten auch die „Einheitlichkeit der Regelungen“ und eine „Akzentuierung auf das medizinisch begründet Notwendige“ Da die Theater täglich zwischen professioneller Vorbereitung für eine erfolgreiche Durchführung und den Risiken einer drohenden Absage abwägen müssten, ist es aus ihrer Sicht „dringend geboten, eindeutige Kriterien und klare Rahmenbedingungen in Bezug auf die zügige Aufnahme des Vorstellungsbetriebes zu erarbeiten“. Dies sei notwendig für eine Planungssicherheit für die nahe Zukunft.

Abschließend erwartet die gemeinsame Initiative der Theater „Ausreichende Vorlaufzeiten“. Nach Angaben der Initiative gibt es derzeit in Deutschland 425 Theater unterschiedlichster Art und Größe. Diese Vielfalt mache in normalen Zeiten „den Reiz der deutschen Theaterlandschaft aus“. Vor diesem Hintergrund halten die Opern eine intensive Kommunikation und „eine ausreichende Vorlaufzeit von zehn Wochen zwischen Ankündigung und Inkrafttreten von Lockerungen bestehender Einschränkungen, für notwendig“. 

425 öffentlich getragene und private Bühnen, 130 Sinfonie-, Opern- und Kammerorchester, diverse Tournee- und Gastspielbühnen sowie 37 Festspiele mit überregionaler, teilweise internationaler Bedeutung werden jährlich von rund 35 Millionen Gästen besucht. Damit werden fast 105.000 Theateraufführungen und 7.000 Konzerte von mehr Zuschauerinnen und Zuschauern in Deutschland besucht, als die Spiele der ersten Fußball-Bundesliga. 

„Gerade in Krisenzeiten müssen auch die nichtwirtschaftlichen Aspekte des gesellschaftlichen Lebens ihren verdienten und notwendigen Stellenwert erhalten. Die Geschichte der Krisen zeigt, dass gerade Kunst und Kultur einer Gesellschaft Kraft und Trost spenden und Zusammengehörigkeit sowie Identität stiften“, so die Initiative. 

Boris Spernol

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