„Unfähig“: Schalke macht aus Fehlstart einen Peinlich-Start

sc paderborn - schalke september 2023, foto leszinski

Da machte sich Schalke noch Hoffnungen: Die Mannschaften in Paderborn beim Aufwärmen. Am Ende gewann der SCP (r.) mit 3:1. Foto: Leszinski

Am Ende flogen Bierbecher, aber nicht vor Freude geworfen: Schalke setzt die Krisen-Kicks auch in Paderborn fort und verliert mit 1:3 (0:1). Mit sieben Punkten aus acht Spielen ist aus dem Fehlstart nun ein Peinlich-Start geworden.

„Volle Energie“ wollte Schalkes Interimstrainer Matthias Kreutzer von seiner Mannschaft sehen, was die die Königblauen dann allerdings ablieferten, war ein relativ schlapper und uninspirierter Auftritt: Die 1:3 (0:1)-Niederlage beim SC Paderborn am Freitagabend war völlig verdient. Schalke, mit Tomas Kalas, Bryan Lasme und Assan Ouedraogo neu in der Startelf, zeigte sich nur in den Anfangsminuten einigermaßen auf Ballhöhe und wird so langsam zum Sanierungsfall. Denn in dieser Verfassung ist der Erstliga-Absteiger und auch selbst ernannte Aufstiegsfavorit auch in der Zweiten Liga nicht konkurrenzfähig.

Auflösungserscheinungen vor dem 3:0

Der Ex-Schalker Felix Platte hatte den SC Paderborn in Führung geköpft (43.), der von Schalke kaum in den Griff zu kriegende Florent Muslija erhöhte per Elfmeter auf 2:0 (51.) und traf in der 76. Minute auch zum 3:0. Die Art und Weise, wie beinahe komplett ungestört Paderborn dieses Tor vorbereiten und erzielen konnte, hatte schon was von Auflösungserscheinungen in der Schalker Defensiv-Abteilung. Dass der eingewechselte und sehr bemühte Yusuf Kabadayi in der neunten und letzten Minute zum 1:3 traf, taugte für Schalke nicht zum Stimmungsaufheller.

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Klartext von Knäbel

Die ist nämlich passend zum Tabellenstand im Keller. Als die Spieler sich von der Mannschaft verabschieden und für die Unterstützung bedanken wollten, waren viele der mit nach Paderborn gefahrenen S04-Fans mit Bierbechern. Die Mannschaft wurde ausgepfiffen und von Peter Knäbel verbal zerlegt. Schalkes Sportvorstand sprach von „Unfähigkeit, unfassbar naiv und mutlos“ und kritisierte, dass man nicht ständig von der eigenen Qualität reden könne, wenn man sie denn nicht auf den Platz bringt.

Auch die Erkenntnis des Abends kam von Knäbel. Eine Bewerbung für einen neuen Trainer sei diese Schalker Leistung nun nicht unbedingt gewesen. Gespräche mit Kandidaten führt Schalke trotzdem.

Norbert Neubaum