Unternehmen mit direktem Draht zur Schule

Unter anderem mit sechs Betrieben aus Gelsenkirchen, hat das Berufskolleg Gladbeck am Dienstag ein Netzwerk für die Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler geknüpft.

Mit 15 Unternehmen, darunter sechs Betriebe aus Gelsenkirchen, hat das Berufskolleg Gladbeck am Dienstag, 3. Dezember ein Netzwerk für die Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler geknüpft. Das teilte die IHK Nord Westfalen am Mittwoch mit. Sie sind damit Teil des Projekts „Partnerschaft Schule-Betrieb“ der IHK Nord Westfalen. IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel, der als Geschäftsführer der ZINQ GmbH & Co. KG ebenfalls eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet hat, sprach von einer Stärkung der Region: „Wir bauen ein strukturelles Umfeld auf, das Talente entdeckt und fördert“, betonte er. Aus Gelsenkirchen beteiligen sich neben ZINQ noch die ELE Emscher Lippe Energie GmbH, die KERN Katholische Einrichtungen Ruhrgebiet Nord GmbH, Malzers Backstube GmbH & Co. KG, die Uniper Kraftwerke GmbH sowie die Vivawest Wohnen GmbH mit der HVG Grünflächenmanagement GmbH und der RHZ Handwerkszentrum GmbH.

Schon mehr als 200 Partnerschaften zwischen Schulen und meist einzelnen Betrieben sind allein in der Emscher-Lippe-Region geschlossen worden. „Der neue Kooperationsverbund hat eine besondere Qualität“, unterstrich Dr. Jochen Grütters, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Leiter des Standorts Emscher-Lippe. Er schafft einen direkten Draht zwischen der Schule und gleich mehreren Unternehmen. „Die Betriebe lernen junge Talente, die Schülerinnen und Schüler verschiedene mögliche Arbeitgeber kennen“, erklärte er. Sie können sich dank des neuen Verbundes gezielter in verschiedenen Berufen ausprobieren: Die teilnehmenden Unternehmen sind unter anderem in der Industrie, im Handel und im Gesundheitswesen tätig. Sie bieten Stellen zum Beispiel für Fachinformatiker, Industriekaufleute, Mechatroniker, Immobilienkaufleute oder Restaurantfachkräfte. Die praktische Berufsorientierung werde durch das Zusammenspiel mit vielen Firmen flexibler und vielfältiger ausgelegt und werde auf mehrere Schultern verteilt, stellte Grütters fest. „Die Kooperationen schaffen eine starke und breite Grundlage für die gezielte Nachwuchsförderung, besonders in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“, erläuterte er.

Bestandteil der Partnerschaften sind Bewerbungstrainings, Betriebsbesichtigungen und Praktika. „Wenn wir jungen Menschen berufliche Perspektiven in ihrer Heimatregion eröffnen, sichern wir uns lokale Fachkräfte und stärken unseren Wirtschaftsstandort“, unterstrich Baumgürtel. Auch er begrüßte den Verbundgedanken: Durch den Austausch entstehe Vertrauen bei Unternehmen, bei Schulen und damit auch bei den jungen Menschen und ihren Familien. Auf eine „langfristig verlässliche, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ baut auch Holger Pleines, Schulleiter des Berufskollegs Gladbeck. „Mit den Kooperationen können wir Schülerinnen und Schüler individueller auf den Berufseinstieg vorbereiten“, blickte er voraus auf die nun anstehenden gemeinsamen Aktionen.

Die IHK Nord Westfalen unterstützt Schulen und Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region und im Münsterland dabei, Kooperationen zu vereinbaren. Ansprechpartnerin für das Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ in der Emscher-Lippe-Region ist Eva Hild, Telefon 0209 388-539.