Uraufführung von „Die Stadt“ in der Flora
Am Sonntag, 7. Mai erklingt im Kulturraum „die flora“ die Uraufführung des neuen Werkes „Meine Stadt“ des Gelsenkirchener Komponisten Michael Em Walter.
Am Sonntag, 7. Mai 2023, erklingt um 17 Uhr im Kulturraum „die flora“ (Florastraße 26, Gelsenkirchen-Altstadt) die Uraufführung des neuen Werkes „Meine Stadt“ des Gelsenkirchener Komponisten Michael Em Walter in Zusammenarbeit mit Autor und Erzähler André Wülfing, der den Text verfasste. Das Werk führt auf eine Reise durch Gelsenkirchen und wurde ermöglicht durch ein Stipendium des Musikfonds e. V. (Berlin) für Michael Em Walter. Veranstalter des Konzertes ist der Kulturraum „die flora“, Aufführende sind in Gelsenkirchen lebende bzw. dieser Stadt eng verbundene Kulturschaffende.
„Wenn ich Musik lausche, neuer Musik, und es gelingt ihr, mich zu entführen, dann geht’s stets in mir auf Reisen. Und dieses Stück Kammermusik nun hat mich schon beim ersten Mal mitgenommen auf eine Reise durch die Stadt, ‚meine Stadt‘, und ich durfte sie aus geliehenen Augen sehen und ihre Klangwelt mit wachen Ohren hören: Ich bin horchend durch meine Stadt gereist, eine weiße Katze war meine Führerin, und ich, ich war ein Esel.“ So bemerkt André Wülfing in Hinblick auf seine Text-Arbeit zu dem Noten-Werk des Gelsenkirchener Komponisten Michael Em Walter – das Ergebnis „Meine Stadt“ spiegelt die langjährige künstlerische Zusammenarbeit der beiden Gelsenkirchener Weggefährten.
Text wurde auf die fertige Komposition geschrieben
Ermöglicht durch ein Stipendium des Musikfonds e.V. (Berlin) konnte sich Michael Em Walter einer kammermusikalischen Komposition widmen, die über einen Großteil des Entstehungszeitraums mit dem Zusatz „plus x“ versehen war. Dieser bezog sich auf die Einbindung eines Textes in das musikalische Gebilde, die allerdings gleichsam „umgekehrt“ vonstattengehen sollte: Denn entgegen der „klassischen“ Vorgehensweise, bei der auf einen vorhandenen Text eine Musik komponiert wird, wurde in diesem Fall ein Text auf die fertige Komposition geschrieben. Eine besondere Herausforderung für André Wülfing.
Der Arbeitsprozess Walters verlief dabei absolut ins Blaue hinein. „Alles, was ich hatte, waren allenfalls Ahnungen davon, was später von André kommen würde – und so schlug ich mir meine Musikschneisen durch etwas, was ich im Nachhinein nur als ‚Dickicht der Offenheit‘ beschreiben kann. Denn meine Vorstellung dessen, was meine Musik später durch die Hinzufügung des Textes bebildern würde, stellte sich mir paradoxerweise auch in den Weg und hinderte durchaus auch mal am Fortkommen.“
Musik in einem stetigen Verwandlungsprozess
So entstand eine Musik, in der sich in rund 40 Minuten nichts wiederholt und doch vieles aufeinander Bezug nimmt. Die Musik öffnet bewusst Einfallstore für den Text, fungiert aber keinesfalls als Klangteppich, auf den beliebig Text gesetzt werden könnte. „Leicht wollte ich es mir und André auch dieses Mal nicht machen. Die Musik ist vielgesichtig, ändert den Charakter häufig, bleibt selten bei einmal gefunden Klangkombinationen hängen. Ist vielleicht auf der Flucht vor sich selbst? Das wäre mir zu negativ! Ich mache gerne Musik, die in einem stetigen Verwandlungsprozess begriffen ist, vermutlich, um ihr einen Abdruck unseres Lebens zu verpassen.“
Ergänzt wird das Programm des Abends, den Robert Beck (Klarinette, Bassklarinette), Nikola Komatina (Akkordeon) und Yukinobu Ishikawa (Schlagwerk) gemeinsam mit André Wülfing als Sprecher bestreiten, durch solistische Beiträge der beteiligten Musiker. Zur Begrüßung spricht Andrea Lamest, Leiterin des Referats Kultur der Stadt Gelsenkirchen.
Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, Einlass ist ab 16.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt 10 Euro (Schülerinnen und Schüler, Studierende, Auszubildende, Inhaberinnen und Inhaber von GE-Pass bzw. Ehrenamtskarte). Begleitpersonen von Schwerbehinderten haben freien Eintritt. Eine Kartenreservierung ist möglich unter 0209 169-9105 oder flora@gelsenkirchen.de. Weitere Infos unter www.die-flora-gelsenkirchen.de