Volksbank Ruhr Mitte mit „solidem Ergebnis“

Die Volksbank Ruhr Mitte hat das Jahr 2022 mit einem Überschuss von 1,5 Millionen Euro sowie einem Bilanzgewinn in gleicher Höhe beschlossen. Der Vorstand zeigt sich zufrieden.
Die Volksbank Ruhr Mitte hat das Jahr 2022 mit einem Überschuss von 1,5 Millionen Euro sowie einem Bilanzgewinn in gleicher Höhe beschlossen. Der Vorstand zeigt sich zufrieden

Zeigen sich mit dem Ergebnis zufrieden: (v. l.) Jörg Lott, Ingo Abrahams, Dr. Peter Bottermann und Aufsichtsratvorsitzender Stephan Dieler. Foto: Volksbank Ruhr Mitte

Ein nach eigenen Angaben „solides Ergebnis“ hat die Volksbank Ruhr Mitte im Jahr 2002 erzielt. „Nach der Finanzmarktkrise war dies ein weiteres Jahr mit Sondereffekten“, erklärt Vorstandsmitglied Dr. Peter Bottermann. „Das Betriebsergebnis übertraf mit 19,4 Millionen Euro deutlich unsere Planung.“ Allein ein hoher Steueraufwand und erforderliche, durch den hohen Zinsanstieg begründete Abschreibungen auf Wertpapiere der Eigenanlagen, drückten auf den Bilanzgewinn.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung der Genossenschaftsbank stieg in 2022 auf 19,4 Millionen bzw. 0,72 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Die Bilanzsumme wuchs um 58 Millionen Euro (2,2 Prozent) auf rund 2,67 Milliarden Euro. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei das laut Vorstand ein erfreuliches Ergebnis. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses und der abzuführenden Steuern verbleiben ein Jahresüberschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro (Vorjahr 4,4 Millionen Euro) und ein Bilanzgewinn in gleicher Höhe (Vorjahr 3,1 Millionen Euro).

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Kundeneinlagen sowie die Kredite an Kunden gestiegen

Gestiegen sind vor allem die Kundeneinlagen sowie die Kredite an Kunden. Das betreute Kundenvolumen in 2022 erhöhte sich auf rund 5.23 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 63,3 Millionen Euro oder 3,1 Prozent auf etwa 2,09 Milliarden Euro. Vor allem die täglich fälligen Einlagen nahmen zu: um 75,2 Millionen Euro bzw. 5,3 Prozent. Die Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist sanken um 5,7 Millionen Euro bzw. 11,8 Prozent auf 43,1 Millionen Euro (Vorjahr 48,8 Mio. EUR). 

Angesichts der hohen Inflationsrate zeigten sich laut Volksbank immer mehr Sparer aufgeschlossen für alternative Anlageformen wie Wertpapiere oder Fonds. Nachhaltige Geldanlagen seien besonders gefragt gewesen. Sie machten rund 22 Prozent (Kundendepots) des betreuten Anlagevolumens aus (Anteil bei Investmentfonds 27 Prozent). Die außergewöhnliche Entwicklung an den Kapitalmärkten habe im vergangenen Jahr zu Kursverlusten in nahezu allen Anlageklassen geführt. Trotz erheblicher Nettozuflüsse in Wertpapiere habe sich das von der Volksbank Ruhr Mitte betreute Depotvolumen um sieben Prozent auf rund 956 Millionen Euro reduziert.

Volksbank-Vorstand: „Gute Aussichten für private Anleger“

Immer mehr Kunden nutzten Fondssparpläne zum Aufbau von Rücklagen oder zum langfristigen Vermögensaufbau. So konnte die Bank ihre Anzahl an Fondssparplänen um mehr als acht Prozent auf 12.503 steigern. „Es ist nicht überraschend, dass in einem Jahr mit einer Vielzahl an Krisen die Börsen empfindlich reagieren“, sagt Vorstandsmitglied Jörg Lott, „Wer jedoch langfristig auf Aktien und Fonds setzt, besonnen agiert und auch in schwächeren Börsenphasen investiert, kann sich dauerhaft über attraktive Erträge freuen.“ Die Aussichten für private Anleger seien derzeit gut.

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Die Kundenforderungen der Volksbank Ruhr Mitte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 50,8 Millionen Euro (plus 3,1 Prozent) auf rund 1.67 Milliarden Euro. Vor allem der Bestand an Wohnungsbaudarlehen sei überproportional gewachsen. „Aktuell führen massive Preissteigerungen, die angekündigten Auflagen aus dem Gebäudeenergiegesetz sowie die erhöhten Finanzierungskosten, zu einem Einbruch der Nachfrage“, berichtet Bottermann.

Finanzierung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden

Wesentliche Bedeutung habe für die Volksbank in den nächsten Jahren die Finanzierung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden. „Auch im Firmenkunden-Geschäft ist der Trend erkennbar, in die energetische Sanierung und die Optimierung möglichst klimaschonender Produktionsprozesse zu investieren,“ führt Peter Bottermann weiter aus. So stellte die Volksbank ihren Firmenkunden in 2022 öffentliche Fördermittel in Höhe 18,2 Millionen Euro zur Verfügung. 

Der Trend, bargeldlos zu bezahlen, setzte sich auch 2022 fort. Die Kunden der Volksbank Ruhr Mitte bezahlten im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent häufiger mit der Girocard (Umsatz 241,4 Millionen Euro). 79 Prozent der Zahlungen wurden kontaktlos getätigt. „Die Girocard ist unverändert das am häufigsten verwendete bargeldlose Zahlverfahren in Deutschland“, berichtet Vorstandsmitglied Ingo Abrahams. „Von einem ‚Aus‘ der Girocard, wie dies von einigen Medien berichtet wird, kann bei diesen Wachstumsraten nicht die Rede sein.“

Volksbank saniert Hauptstelle in Buer

Die Verwaltungsaufwendungen der Volksbank Ruhr Mitte bewegten sich mit 40,3 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Personalkosten konnte die Volksbank nach eigenen Angaben trotz tariflicher Gehaltssteigerungen von 25 auf 24,7 Millionen Euro reduzieren. „Wir wollen unsere Kosten insgesamt weiter senken und haben dafür umfangreiche Maßnahmen beschlossen“, erklärt Abrahams. Diese würden dazu beitragen, die Cost-Income-Ratio und die Wettbewerbsfähigkeit der Bank zu verbessern. Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Bank 378 Mitarbeiter (Vorjahr 387) – inklusive der Mitglieder des Vorstands, der 22 Auszubildenden und der 98 Teilzeitkräfte.

Die Modernisierung der Standorte in Gladbeck und Herten sowie einiger SB-Stellen sei abgeschlossen. Jetzt hat die Volksbank damit begonnen, die 1972 bezogene Hauptstelle am Goldbergplatz in Buer umzubauen und energetisch zu sanieren. Bis 2025 sollen die Arbeiten im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss abgeschlossen sein, danach folgten die Büroetagen im Turm. „Nach den Sprengungen von Geldautomaten investieren wir gezielt in die Sicherheit unserer Selbstbedienungscenter“, sagt Ingo Abrahams. Alle Stellen seien nun mit Farbpatronen ausgestattet, die das Bargeld bei Sprengungen unbrauchbar machen.