Weihnachtsmarkt Buer: Zu wenig Zeit für komplett neues Konzept
Weihnachtsmarkt Buer: Zu wenig Zeit für komplett neues Konzept
Lange stand er auf der Kippe. Vom 17. November bis 23. Dezember findet der Weihnachtsmarkt in Buer nun statt – für ein komplett neues Konzept sei die Zeit jedoch zu knapp gewesen.
Für Buer und mit Buer zusammen – unter dieser Prämisse steht der diesjährige Weihnachtsmarkt in Buer. Mit „heißer Nadel“ hat die Veranstaltungsagentur Krafzig die traditionsreiche Veranstaltung gestrickt – und setzt nun auf einen Mix aus bewährten Angeboten und einigen Neuerungen.
Nachdem die Buersche Werbegemeinschaft (WG) im Frühjahr beschlossen hatte, sich aufzulösen, stand der Weihnachtsmarkt auf der Kippe. War die WG doch über viele Jahre Veranstalterin des Marktes. Im Juli erhielt dann die Gelsenkirchener Eventagentur Service Krafzig den Zuschlag, die Veranstaltung zu organisieren – und kündigte an, ein neues Konzept umsetzen zu wollen.
Weihnachtsmarkt sollte erst im Dezember beginnen
Geplant war, dass der Weihnachtsmarkt vom 10. bis 30. Dezember die Buersche Innenstatt bespielt. Anstatt sich entlang der Hochstraße aneinanderzureihen, sollten sich die Stände in drei Weihnachtsdörfern auf der Domplatte, dem Robinienhof sowie einem weiteren Platz konzentrieren.
Nun räumt Michael Krafzig von der Veranstaltungsagentur ein: „Wir hatten nicht die nötige Zeit, um ein komplett neues Konzept umzusetzen.“ Ein Weihnachtsmarkt brauche eigentlich ein Jahr Vorbereitungszeit. „Genehmigungen haben die Planungen zusätzlich verzögert, sodass wir erst vor rund drei Wochen mit der Organisation starten konnten.“
Hochstraße wird Schauplatz der Veranstaltung
Die Hochstraße wird nun doch Schauplatz der Veranstaltung. „Hier werden die zehn bis zwölf Stände zu finden sein, die bereits in den vergangenen Jahren an diesem Ort standen“, erzählt Krafzig. Vom 17. November bis 23. Dezember ist hier der Markt geöffnet. „Die Händlerinnen und Händler haben uns gebeten, den Markt über den gewohnten Zeitraum zu öffnen, damit sie auf ihre Kosten kommen.“
Neu ist ein Winterdorf, das in den ersten drei Dezember-Wochen von jeweils Donnerstag bis Sonntag die Domplatte bespielt. An der Kirche St. Urbanus stehen ebenfalls zehn bis zwölf Stände. „Kommerzielle Händler belegen eine Hälfte der Hütten“, erklärt Michael Krafzig. „Die andere Hälfte wollen wir Schulen, Kitas und Verbänden zur Verfügung stellen.“ Hier könnten sie sich vorstellen und beispielsweise Waffeln für den guten Zweck verkaufen. „Das Konzept funktioniert nur, wenn alle mitmachen und das Winterdorf mit Leben füllen“, räumt Krafzig ein. Doch er zeigt sich optimistisch, dass das gelingt. „Wir haben bereits einige Schulen, Kitas und Vereine angeschrieben“, erzählt er. „Die Rückmeldungen sind positiv.“
Kulturprogramm im Winterdorf geplant
Ein Kulturprogramm soll es ebenfalls im Winterdorf geben – nach dem derzeitigen Stand der Planungen zumindest an den Samstagen. „Ein Teil des Programms stellen wir auf die Beine“, sagt Michael Krafzig. Für weitere Aufführungen wolle die Agentur ebenfalls Schulen und Kitas gewinnen.
Einige Programmpunkte sind bereits spruchreif: So stattet der Weihnachtsmann Buer einen Besuch ab. „Kinder können sich mit ihm fotografieren lassen und erhalten eine kleine Überraschung“, stellt Krafzig in Aussicht. Am ersten und dritten Samstag in Dezember ist ein „Kerzenlauf für den Frieden“ geplant. „Im Anschluss an die Messe in St. Urbanus um 18 Uhr erhalten die Besucherinnen und Besucher eine Kerze“, erklärt Krafzig. „Dann gehen alle gemeinsam über die Hochstraße bis zum Goldbergplatz und zurück.“ Am Dom soll die Aktion mit einem „gemütlichen Miteinander“ ausklingen.
Weihnachtsbäume für den guten Zweck verkaufen
Den Markt schmücken sollen Weihnachtsbäume, die zu einem Teil von der Eventagentur geschmückt werden. „Zum anderen sollen Kitas, Schulen und Händler die Bäume verschönern.“ Kurz vor Weihnachten will Krafzig die Bäume dann für einen guten Zweck verkaufen.
Eine Weihnachtsbeleuchtung werde es in diesem Jahr nicht geben – das gebe das Budget nicht her. „Angesichts des Energie-Mangels und unkalkulierbarer Strompreise müssen wir darauf verzichten“, berichtet Michael Krafzig.
Krafzig: „Weihnachtsmarkt wird kein Knaller“
Der Markt werde kein „Knaller“, räumt Krafzig ein. „Dafür war die Zeit zu knapp.“ Neue Händler habe er beispielsweise nicht gewinnen können. „Kunsthandwerker konzentrieren sich mittlerweile auf die großen Märkte in der Region“, sagt er. „Sie wollen Planungssicherheit.“ Doch er hofft, dass am Ende trotzdem alle mit dem Ergebnis zufrieden sind. „Wenn die Resonanz positiv ist, werden wir uns wahrscheinlich im kommenden Jahr erneut dafür bewerben, den Markt zu organisieren.“