Werksakten der Stadt Gelsenkirchen werden gereinigt

Das Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen (ISG) wird in den kommenden Monaten einen wichtigen Quellenbestand des Stadtarchivs reinigen und neu verpacken lassen.
Werksakten der Stadt Gelsenkirchen werden gereinigt

Aufgeschlagene Akte der Deutschen Libbey-Owens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG. –Foto ISG

Das Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen (ISG) wird in den kommenden Monaten einen wichtigen Quellenbestand des Stadtarchivs reinigen und neu verpacken lassen. Es handelt sich um die Werksakten der Stadt Gelsenkirchen, einen nahezu einzigartigen Quellenbestand zu Expansion, Krisen und Wandel der Ruhrindustrie zwischen der Mitte des 19. und dem frühen 21. Jahrhundert.
Die Reinigung und Umverpackung von Archivbeständen ist eine notwendige Maßnahme, um den Langzeiterhalt von historischen Unterlagen zu sichern. Eine liegende Lagerung der Unterlagen in säurefreien Mappen und Kartons verhindert das Verstauben und die Beschädigung des Papiers.

Die Werksakten beinhalten Bauanträge, technische Zeichnungen, Pläne und Statiken der vielfältigen Gelsenkirchener Industriebetriebe von 1866 bis 2006. Sie dokumentieren dicht und fast lückenlos die unterschiedlichen Phasen der Industrialisierungs- und Industriegeschichte zwischen Rhein, Ruhr und Emscher, insbesondere aus bau- und technikhistorischer Perspektive und am Beispiel der einzelnen Unternehmen und ihrer industriellen Infrastruktur.
Für die Reinigung und Umverpackung sind zunächst rund 220 Ordner vorgesehen. Darunter befinden sich die Akten zu den Werken der A.G. für Chemische Industrie Schalke, der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch, der Bergwerksgesellschaft Hibernia, des Benzol-Verbandes Aral A.G., der Firma DELOG sowie Akten der Zeche Graf Bismarck.

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Für die Umsetzung des Projektes konnte das ISG die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts von der bundesweiten Relevanz des Werksaktenbestandes überzeugen. Gefördert wird das Projekt durch die Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aus Sondermitteln des Bundes.

Die Bewilligung des ISG-Projektantrags erfolgte Anfang August. Nun wurden die historischen Unterlagen durch einen externen Dienstleister abgeholt. Sie werden dementsprechend bis Anfang nächsten Jahres nicht für eine Nutzung im Stadtarchiv zur Verfügung stehen.

Mit dem Projekt wird der Erhalt eines wichtigen und paradigmatischen Bestands der deutschen Industrie- und Technikgeschichte für die Zukunft gesichert.
Foto: Werksakten in ihrer derzeitigen Lagerung in Ordnern. (Foto: ISG)
Foto: Aufgeschlagene Akte der Deutschen Libbey-Owens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG (DELOG). (Foto ISG)

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