Wirte hoffen auf „Weimarer Modell“

[vc_row][vc_column][us_image image=“1713″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Die Wirte in Gelsenkirchen-Buer hätten sich von der Stadt eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die Außengastronomie gewünscht. Die sei in Corona-Zeiten wichtig. –Foto: Spernol[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Die Wirte in Gelsenkirchen-Buer hätten sich von der Stadt eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die Außengastronomie gewünscht. Die sei in Corona-Zeiten wichtig.

Seit gut zwei Wochen dürfen Gaststätten und Restaurants in NRW wieder öffnen. Eine erste Zwischenbilanz des Wirte-Stammtischs Buer fällt indes zurückhaltend aus. „Die Meisten von uns haben, bis auf ganz wenige Ausnahmen, Umsatzverluste von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, berichtet Sprecher Christoph Klug.

Die Gründe für die Umsatzrückgänge lägen klar auf der Hand: Durch die geltenden Abstandsregelungen können die Gastronomen weniger Tische anbieten, an denen außerdem nur Gäste aus maximal zwei Haushalten sitzen dürfen. Außerdem fällt der gesamte Thekenbetrieb weg und größere Gesellschaften können nicht stattfinden. „Und trotz weniger Gästen haben wir einen hohen Personalaufwand, um die Auflagen einhalten zu können.“

„Die meisten Gäste bringen Verständnis mit“

Die Wirte hätten sich deshalb etwas mehr unbürokratisches Entgegenkommen von Seiten der Stadt gewünscht, sagt Klug und spricht über das sogenannte „Weimarer Modell“. In der thüringischen Stadt habe man den Gastronomen zusätzliche Außenflächen ermöglicht. Und die Gebühren für die Sondernutzung werden den Gastwirten erlassen. „Da hat man sofort gesagt, stellt raus, was ihr könnt, damit ihr Umsatz macht. Das wäre auch für Gelsenkirchen eine schöne Lösung gewesen.“

Am kommenden Donnerstag berate immerhin der Wirtschaftsausschuss der Stadt auch über die Lage der heimischen Gastronomie. „Wir hoffen, dass sich da etwas bewegt“, sagt Klug. Er selbst hat einen Antrag gestellt, seine Außengastronomie erweitern zu dürfen und wartet noch immer auf eine Antwort. „Denn durch die Abstandsregelungen fehlen uns ja auch im Außenbereich Plätze im Vergleich zu den Corona-Zeiten“, so Klug, der auch das traditionsreiche „Lokal ohne Namen“, betreibt. „Während der Fußball-WM 2006 durften wir da auch auf Parkplätzen Tische und Stühle hinstellen. Warum sollte das in Corona-Zeiten nicht möglich sein?“, fragt er. Der Ausfall an Parkgebühren sei wahrscheinlich weniger schlimm als der Verlust von Traditionskneipen. Insgesamt würden Plätze im Freien auch deutlich mehr nachgefragt.

„Die meisten Gäste bringen Verständnis mit“

„Jeder Tag, den wir bislang öffnen dürfen, bringt uns noch nicht in eine Situation, in der auch wir Geld verdienen können. Deshalb wäre es schön gewesen, wenn wir von Anfang an mehr Unterstützung erhalten hätten“, betont Christoph Klug. Ende des Monats gelte es für die meisten Wirte, eine erste Bilanz zu ziehen, um zu sehen, „ob sich Aufwand und Ertrag überhaupt lohnen“, und welche Konsequenzen daraus zu ziehen seien.

„Der überwiegende Teil der Gäste bringt Verständnis für die Situation auf“, berichtet Klug, der insgesamt „ein anderes Ausgehverhalten“ beobachtet. Die Leute kämen nur zu einem gemeinsamen Essen, nicht zum feiern. „Niemand hält sich stundenlang an nur einem Tee fest“, so Klug. Dafür ist er dankbar.

Von Boris Spernol

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