Investionen in Steine

[vc_row][vc_column][us_image image=“1070″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Umbau des Schalker Vereinsgeländes (Foto aus dem Herbst 2018): Investitionen in Steine gehören zur Vereinsphilosophie. -Foto: NBM (Archiv)[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Schalkes schwierige Finanzsituation und die aktuell prekäre Lage haben viele Ursachen. Im zweiten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit den großen Investitionen des Vereins in den vergangenen 20 Jahren.

Das Leuchtturmprojekt des FC Schalke 04 ist ohne Zweifel der Bau des neuen Stadions gewesen, das 2001 als erste in Deutschland privatwirtschaftlich finanzierte Sportstätte eingeweiht wurde. Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 191 Millionen Euro. Es war die größte Investition des FC Schalke 04 in seiner Klub-Historie. Der Zeitpunkt der Einweihung für das neue sportliche Zuhause hätte kaum besser sein können, weil es auch sportlich ordentlich lief. Vor allem der sensationelle Uefa-Cup-Sieg 1997 brachte dem Kultverein einen gewaltigen Schub, 2001 und 2002 folgten jeweils der Gewinn des DFB-Pokals.

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Bis heute gehört die Veltins-Arena zu den modernsten Multifunktionsarenen in Europa und ist mittlerweile komplett abbezahlt. Am 1. Juli 2019 überwies der Bundesligist die letzte Tilgungsrate des 123-Millionen-Euro-Kredits für den Bau seiner Heimspielstätte. Schalke hat damit Werte geschaffen, wie Finanzvorstand Peter Peters nicht müde wird zu betonen, aber im aktuellen Tagesgeschäft hilft solch eine langfristige Strategie, um erfolgreich zu sein, nicht weiter.

Vor allem dann wird es schwierig, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Das wird ganz deutlich, wenn man die Konzernbilanz der Jahre 2018 und 2019 vergleicht. Der Umsatz brach von 350 auf 275 Millionen ein. Einem Gewinn von 40,5 Millionen Euro im Jahr 2018 folgte ein Minus von 26 Millionen Euro.Den Spagat zwischen sportlichem Erfolg und mutiger Investitionsbereitschaft haben die Königsblauen zuletzt nicht mehr hinbekommen. Vor allem der Einbruch bei den Fernsehgeldern wegen des Verpassens des internationalen Wettbewerbs hat Spuren hinterlassen (2019: 108 Mio. Euro, 2018: 147 Mio. Euro). Unter anderem deshalb ist eine finanzielle Schieflage mit Verbindlichkeiten von 198 Millionen Euro entstanden.

Umbau kostet 95 Millionen

Dennoch hält Schalke an seiner Philosophie, in Steine und Beine zu investieren, unvermindert fest. In den vergangenen Jahren realisierte der Verein Jahr für Jahr weitere Projekte: Dem Austausch des Videowürfels (2016) folgten der Bau einer neuen Beschallungsanlage (2017) und des neuen LED-Flutlichts (2018). Auch die Dachmembranen sind bis zum Sommer 2019 einmal komplett ausgetauscht worden.

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Noch viel mehr Geld in die Hand nehmen die Blau-Weißen für den Umbau des Vereinsgeländes. Rund 95 Millionen Euro kosten die Modernisierungsmaßnahmen. Der erste Bauabschnitt (25 Millionen Euro) ist abgeschlossen und beinhaltet neben dem Kabinentrakt für Lizenz- und Jugendspieler den Umbau des Parkstadions in ein neues Amateurstadion sowie die Modernisierung von vier vorhandenen und den Bau dreier neuer Trainingsplätze. Zum zweiten Bauabschnitt (für rund 70 Millionen Euro) gehören u.a. die Erweiterung des Parkhauses und der Neubau der Geschäftsstelle.

Wie schnell sich dies angesichts der veränderten Rahmenbedingungen realisieren lässt, muss man abwarten. Schalke hat immer die Notwendigkeit dieser Investitionen betont, um konkurrenzfähig zu bleiben. Doch jetzt hat sich die schwierige Finanzlage zugespitzt. Auch für das Geschäftsjahr 2020 rechnet Peters mit einem Jahresfehlbetrag im niedrigen zweistelligen Millionen Euro Bereich – ohne Berücksichtigung des Corona-Virus.

Frank Leszinski

Bisherige Teile unsere Serie

Teil 1: Alle(s) nur verliehen: Hier drohen Schalke weitere Millionen-Verluste

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