Aus der Not geboren: Schalkes Trainer Wagner macht dicht

[vc_row][vc_column][us_image image=“864″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Da hoffte Schalke noch auf einen Sieg: Soeben hat Weston McKennie (Mitte) zum 1:0 gegen Hoffenheim getroffen. -Foto: NBM[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Das 1:1 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim war für Schalke das siebte Bundesligaspiel in Folge ohne Sieg. Trotzdem gab es aufmunternden Applaus von den meisten Zuschauern.

Denn die Mehrzahl der 58.324 Zuschauer in der Veltins-Arena war sich darüber im klaren, dass Schalke personell am Stock geht und aktuell kein attraktiver und mitreißender Fußball zu erwarten ist. Die zahlreichen Leistungsträger, die die Blau-Weißen seit Wochen ersetzen müssen, sind auf Dauer nicht zu ersetzen. Deshalb muss David Wagner aus der Not geboren die Spielidee seiner Mannschaft radikal verändern. Aus dem aggressiven Pressingsystem, das Schalke mit großem Erfolg in der Hinrunde praktizierte, ist nun eine Defensiv-Strategie mit einer rustikal verteidigenden Fünferkette geworden.

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Deshalb geizte der Schalker Trainer auch nicht mit Lob für den Auftritt seines stark ersatzgeschwächten Teams. „Das war für unsere Verhältnisse ein richtig gutes Spiel. Wir müssen übergangsweise einen ganz anderen Ansatz wählen. Es ist gut, dass die Jungs das so mit Leben füllen“, lobte der 48-Jährige.

Schwäche bei Standards

Dass es für Schalke trotzdem nicht zum sehnlichst erhofften Sieg nach der Führung durch Weston McKennie (20.) reichte, war auch einer Schwäche geschuldet, die der Mannschaft schon seit einiger Zeit zu schaffen macht, nämlich der Anfälligkeit bei Standardsituationen. Diesmal war es nach einer Ecke der eingewechselte Christoph Baumgartner, der die Unordnung in der Schalker Hintermannschaft ausnutzte und den Ball aus kurzer Distanz zum glücklichen 1:1 (69.) für Hoffenheim ins Tor beförderte. Es war das fünfte Gegentor nach einer Standardsituation in den letzten sechs Spielen.

Dass solche Aussetzer in der Defensive momentan kein Zufall in der Schalker Abwehr sind, hatte sich kurz zuvor gezeigt, als die Gäste schon den vermeintlichen Ausgleich per Kopf von Benjamin Hübner bejubelt hatten. Nach später Intervention annullierte der Videoassistent diesen Treffer wegen Abseitsstellung.

Erklärbar sind diese Abwehrfehler durch die lange Verletztenliste, die vor allem auch die Innenverteidigung betreffen. Dass neben den Langzeitverletzten Salif Sané und Benjamin Stambouli nun auch noch Ozan Kabak das Saison-Aus droht, ist für Schalke ein großes Handicap. Der ausgeliehene Jean-Clair Todibo zeigte gegen Hoffenheim zwar eine starke Leistung, aber Auftritte auf diesem Niveau sind von einem so jungen Spieler nicht jede Woche zu erwarten.

Harit als Systemopfer

Während Todibo am Samstag stark humpelnd die Kabine verließ, aber laut Schalker Angaben nicht verletzt sein soll, war Amine Harit enttäuscht, dass er lange Zeit auf der Bank sitzen musste. „Wenn ich sagen würde, dass ich glücklich wäre, wäre das nicht wahr“, sagte der offensive Mittelfeldspieler klar und deutlich. Sein Trainer begründete die Maßnahme mit der Systemumstellung auf das 5-4-1. Die Hinwendung zur Defensive sei der einzig richtige Ansatz, „wenn wir irgendwo punkten wollen“, glaubt Wagner.

Er stellte Harit in Aussicht, sofort in die Mannschaft zurückzukehren, wenn sich die Personallage positiv verändert hat. „Amine weiß, dass er nullkommanull falsch gemacht hat. Klar will er spielen, aber er weiß auch, dass es seine Position in diesem System nicht gibt.“ Harit sei bei erneutem Systemwechsel der Erste, „der wieder auf dem Aufstellungsbogen steht“.

Nur 16 Spieler für den Kader

Natürlich hofft der Marokkaner, dass er schon am nächsten Wochenende von Anfang an zum Einsatz kommt. Dann steht das Derby bei Borussia Dortmund auf der Programm. Wagner glaubt jedoch nicht, dass sich die Personallage bis dahin grundlegend verändern wird. „Wenn alle die Woche gut überstehen, dann haben wir weiterhin 16 Spieler, inklusive A-Jugendspieler Malick Thiaw und Timo Becker, der aus unserer zweiten Mannschaft kommt. Dass Suat Serdar nächste Woche zurückkehrt, glaube ich nicht“, so Wagner. Deshalb spricht viel dafür, dass der Schalker Trainer auch in Dortmund dicht machen wird.

Frank Leszinski/Norbert Neubaum

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