Ein Meilenstein für das Ehrenamt

Die Oberbürgermeisterin überreichte am Dienstag die 1500. Ehrenamtskarte in Gelsenkirchen an Jutta F. Altmayer vom Generationenetz Gelsenkirchen e.V.
Ein Meilenstein für das Ehrenamt

v.l. Karin Welpe, Jutta F. Altmayer, Iris Schappert –Foto: Gerd Kaemper/ gkfoto.de

Wer sich ehrenamtlich und freiwillig engagiert, tut viel für andere, für die Gemeinschaft und für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Engagierte geben reichlich: Zeit, Zuwendung, Kompetenzen und oft genug auch Geld. Als Anerkennung dieser Leistung gibt es seit vielen Jahren die Ehrenamtskarte in Nordrhein-Westfalen. Mit ihr sagen Landesregierung, Städte, Gemeinden und Kreise den Menschen, die sich engagieren, Dankeschön.

In Gelsenkirchen gibt es diese Karte seit 2011. Nun wurde am Dienstag, 7. November, die bereits die 1500. Ehrenamtskarte der Stadt vergeben: Oberbürgermeisterin Karin Welge überreichte sie im Beisein von Iris Schappert, der 1. Vorsitzenden des Vereins Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen, an Jutta F. Altmayer, die sich im Generationennetz Gelsenkirchen e.V. vor allem für die Belange von Kindern stark macht. Mit den von ihr angestoßenen „Erzählbänken“ sorgte die frühere Leiterin des Familienzentrums Schweizer Dorf dafür, dass Kinder mit über 20 bunt bemalten Bänken dringend benötigte Sitzgelegenheiten für Seniorinnen und Senioren in Gelsenkirchener Stadtteilen schufen.

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Generationen verbinden

Seit 2011 engagiert sich Jutta F. Altmayer in der ambulanten Hospizarbeit. Inzwischen ist die 80-Jährige zudem bereits seit vielen Jahren im Gemeinschaftsgarten an der Bochumer Straße aktiv: „Mir ist es ein großes Anliegen, aktiv an der Verschönerung dieses Stadtteils mitzuwirken“, sagt sie. Aber auch die Einbindung von Kindern in Kunst- und Gartenprojekte ist der gebürtigen Österreicherin nach vielen Jahren als Erzieherin in ihrem Ruhestand eine Herzensangelegenheit: „Vor allem in multikulturellen Gesellschaften wie hier in Gelsenkirchen sind die Kinder ein Schlüssel zur gelungenen Integration. Wenn wir die Kinder einbinden, erreichen wir auch ihre Familien“, erzählt Jutta F. Altmayer, die auch als Künstlerin in Erscheinung tritt.

Oberbürgermeisterin Karin Welge überreichte der Wahlgelsenkirchenerin, die 1981 ans Schweizer Dorf kam, nun bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee in ihrem Dienstzimmer die 1500. Ehrenamtskarte. „Das vielfältige Engagement unserer Ehrenamtlichen stärkt unsere Stadtgesellschaft. Umso wichtiger ist es, ihnen mit den Angeboten der Ehrenamtskarte auch etwas zurückzugeben für die vielen Stunden ehrenamtlich geleisteter Arbeit“, betonte Oberbürgermeisterin Karin Welge und dankte Jutta F. Altmayer persönlich.

Vergünstigungen mit der Ehrenamtskarte

Die Ehrenamtskarte kommt in Form einer Plastikkarte daher, wie man sie als Bank- oder Mitgliedskarte für Portmonee und Brieftasche kennt. Ehrenamtlich Engagierte in Gelsenkirchen erhalten die Karte kostenlos über die Ehrenamtsagentur, inzwischen ist sie auch als App erhältlich. Unternehmen und Einrichtungen, die für Inhaber der Ehrenamtskarte Vergünstigungen oder Sonderaktionen anbieten, sind im Alltag am Eingang oder Kassenhäuschen an dem Hinweis „Ehrensache“ zu erkennen. Das können Museen, Bibliotheken, Theater, Schwimmbäder, Volkshochschulen und Parks genauso sein wie Einzelhändler, Apotheken, Kinos, Sportstätten oder Hotels. Sie räumen Ihnen bei Vorlage der Karte Vergünstigungen ein: Gratis-Eintritt, zwei Karten für den Preis von einer oder eine Ermäßigung.

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In Gelsenkirchen nehmen bereits zahlreiche Unternehmen und öffentliche oder private Einrichtungen an dem Ehrenamtskarten-Projekt teil. Im Angebot sind etwa eine kostenlose Teilnahme an der „Ehrenamtsstadtrundfahrt“, Ermäßigung auf den Eintrittspreis um 50 Prozent im Consol Theater, Ermäßigungen in den Hallenbädern Buer und Horst sowie im Sportparadies, kostenloser Eintritt ins Schloss Horst, Ermäßigungen bei Veranstaltungen der Stadtbibliothek sowie in der Zoom-Erlebniswelt und im Schauburg Filmpalast in Buer.

Die Ehrenamtsagentur vermittelt Angebote

Eine Ehrenamtskarte erhält, wer mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr ehrenamtlich ohne Vergütung oder pauschale Aufwandsentschädigung nachweislich tätig ist. Es spielt keine Rolle, in welchem Bereich das Engagement erbracht wird. Tätigkeiten bei verschiedenen Organisationen können zusammengerechnet werden, um die Anforderung eines mindestens fünfstündigen Engagements pro Woche zu erfüllen. „Ich habe in meinem Leben so viel Unterstützung und positiven Zuspruch von ganz unterschiedlichen Menschen erfahren, dass es für mich selbstverständlich ist, dieser Gesellschaft etwas zurück zu geben“, sagt Jutta F. Altmayer, die 1981 nach Gelsenkirchen kam. Wichtig ist ihr, dass mehr über das Ehrenamt gesprochen wird, damit sich noch mehr Menschen für die Gemeinschaft engagieren.
In Gelsenkirchen werden die verschiedenen Ehrenamtsfelder und Angebote koordiniert von der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen e.V., Ahstraße 9, 45879 Gelsenkirchen. Ansprechpartner sind der Geschäftsführer Sebastian Westphal und seine Stellvertreterin Lena Uppenkamp. Die Ehrenamtsagentur ist telefonisch unter (0209) 179893-0, per Mail an ehrenamtsagentur@gelsenkirchen.de oder über die Internetseite ehrenamt.gelsenkirchen.de zu erreichen.