Emscher-Umbau: Schwarzbach bis Jahresende frei von Abwasser

Der Schwarzbach in Gelsenkirchen, unmittelbar vor dem Stadtgarten: Hier führt die Emschergenossenschaft aktuell Kanalbauarbeiten durch. Foto: Ilias Abawi/EGLV

Emscher-Umbau: Schwarzbach bis Jahresende
frei von Abwasser

Bis Ende 2021 soll der Gelsenkirchener Schwarzbach frei von Abwasser sein. Im Bereich des Stadtgartens laufen dazu derzeit Arbeiten.

Das Finale des Emscher-Umbaus wirft seine Schatten voraus: Auch in Gelsenkirchen laufen die Vorbereitungen der Emschergenossenschaft, die zum Ziel haben, die Emscher und ihren Nebenläufen vollständig von Abwasser zu befreien. Aktuell führt die Emschergenossenschaft im Bereich des Stadtgartens Umschluss-Arbeiten am Schwarzbach durch.

Bach führt zunächst mehr Abwasser

Der Schwarzbach verläuft auf einer Länge von rund zwölf Kilometern auf den Stadtgebieten von Essen und Gelsenkirchen. Er mündet im Bereich des Nordsternparks in die Emscher. Südlich des Gelsenkirchener Stadtgartens hat die Emschergenossenschaft provisorisch bereits das Wasser aus dem aktuell oberirdischen Schmutzwasserlauf in den unterirdischen Abwasserkanal eingeleitet, der zur Kläranlage in Bottrop führt. Durch dieses Überleitungsprovisorium wurde der im weiteren Verlauf nach wie vor oberirdische Schwarzbach zwischen dem Stadtgarten und dem Nordsternpark nur noch bei stärkeren Niederschlägen für die Abwasserableitung genutzt.

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Bis Ende 2021 soll der Schwarzbach vollständig vom Abwasser befreit sein. Dafür führt die Emschergenossenschaft aktuell Kanalbauarbeiten unter anderem auch im Bereich des Stadtgartens durch. Mit dem perspektivischen Blick auf die vollständige Inbetriebnahme des unterirdischen Abwasserkanals wird das Provisorium sukzessive zurückgebaut. In diesem Zusammenhang wird der offen verlaufende Schwarzbach ab dem Stadtgarten für eine begrenzte Zeit wieder vermehrt Abwasser führen. Bei geringer Wasserführung könnte es laut Emschergenossenschaft unter Umständen vor allem in den warmen Sommermonaten vorkommen, dass der Bach riecht.

16.500 Liter pro Sekunde

Der „Köttelbecken“-Duft soll ab Ende des Jahres aber endgültig Geschichte sein. Voraussichtlich im August nimmt die Emschergenossenschaft den großen Abwasserkanal Emscher (AKE) auf ganzer Länge (51 Kilometer) zwischen Dortmund und Dinslaken in Betrieb. Damit der AKE – die „abwassertechnische Hauptschlagader“ – auf dieser Gesamtstrecke geflutet werden kann, ist ein sprichwörtliches Herzstück notwendig: das Pumpwerk Oberhausen. Deutschlands künftig größtes Schmutzwasserpumpwerk entsteht zurzeit in Oberhausen-Biefang und befindet sich bereits in der Fertigstellung. Insgesamt werden zehn mächtige Pumpen nötig sein, um künftig das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben – mit einer Maximalleistung von 16.500 Litern pro Sekunde. Mit der Inbetriebnahme des Pumpwerks und des gesamten AKE sollen bis Jahresende alle Nebenläufe ihre Abwassermengen in den unterirdischen Kanal einleiten – und damit auch der Schwarzbach.