Fan-Proteste auf Schalke werden immer lauter

[vc_row][vc_column][us_image image=“805″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Unter Beschuss: Schalke-Boss Clemens Tönnies. -Foto: NBM (Archiv)[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Clemens Tönnies hat viele schwierige Situationen auf Schalke überstanden. Doch so ernst war die Lage für den Schalke-Boss wohl noch nie. Die Fans wollen auch gegen ihn demonstrieren.

An mehreren Kultstätten Schalker Vereinsgeschichte war am Dienstagvormittag nicht zu übersehen, wie viel Kredit der Aufsichtsrats-Vorsitzende bei den eigenen Fans verspielt hat. An der Glückauf-Kampfbahn, am Parkstadion und an der Schalker Geschäftsstelle waren Transparente zu sehen mit der Forderung „Tönnies raus“. Die Fan-Wut auf Schalke hat eine neue Dimension erreicht, die sich mehr und mehr auf den 64-Jährigen Fleisch-Unternehmer konzentriert, der in der Corona-Krise auch von der Politik wegen der Arbeitsbedingungen und Werkarbeiterverträgen in seinem Geschäftsbereich massiv unter Druck ist.

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Am Samstag ist rund um das Vereinsgelände eine Fan-Demonstration von Katharina Strohmeyer angemeldet worden. Von 15.30 Uhr bis 17.15 Uhr, also in den 90 Minuten, wenn Schalke sein letztes Bundesligaspiel in dieser Saison in Freiburg absolviert, wollen die Schalke-Anhänger eine Menschenkette rund um das Vereinsgelände bilden. Strohmeyer („Ich hänge an diesem Verein, solange ich denken kann“) hat trotz ihrer emotionalen Verbundenheit zum Klub nie den kritischen Blick verloren.

„Ein Klima der Angst“

Beim umstrittenen Deal mit Viagogo, der später zurückgenommen wurde, hatte sie erstmals öffentlich scharf protestiert. „Jetzt hat sich so viel durch die Geschehnisse der letzten zwei Jahre angestaut, dass es an der Zeit ist, ein Zeichen zu setzen“, betont die 36-Jährige, die beim WDR als Reporterin arbeitet.

Damit meint sie unter anderem die rassistischen Äußerungen von Clemens Tönnies im August 2019, die Ausgliederungspläne des Vereins und die Härtefall-Affäre bei den Dauerkarten-Inhabern. „Man muss sich schämen, wenn man als Schalke-Anhänger das alles Revue passieren lässt. Auf Schalke hat sich über viele Jahre ein System Tönnies entwickelt. Es herrscht ein Klima der Angst bei vielen Mitarbeitern. Doch Herr Tönnies kann den FC Schalke 04 auf Dauer nicht so führen wie seine Schlachtbetriebe“, schimpft Strohmeyer mit deutlichen Worten hauptsächlich an die Adresse des Aufsichtsratsvorsitzenden.

Aber ihre Kritik richtet sich auch an den Ehrenrat, der Tönnies nach seinen rassistischen Äußerungen nicht in die Schranken gewiesen habe. Damit liegt Strohmeyer auf einer Linie mit den Ultras Gelsenkirchen, die am Montag in einem „Brandbrief“ das Erscheinungsbild des Vereins stark kritisiert hatten und von einer „moralischen Bankrotterklärung“ sprachen. Auch der FC Schalke 04 Supportersclub wirbt auf seiner Internetseite für die Fandemo am Samstag mit dem Slogan: „Schalke ist kein Schlachthof!“

„Schalke ist kein Schlachthof“

Und wie reagierte die Vereinsführung? Auf Anfrage äußerten sich die Vorstandsmitglieder Alexander Jobst und Jochen Schneider wie folgt: „Wir haben Verständnis für Fans und Mitglieder, die aktuell ihren Unmut über die Situation beim FC Schalke 04 äußern. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist eine Selbstverständlichkeit, wir sehen die Kritik und setzen uns damit auseinander. Wir glauben, nur im Dialog lässt sich das notwendige Vertrauen für eine bessere Zukunft zurückgewinnen und sind dazu jederzeit bereit.“

Frank Leszinski

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