Gelsenkirchen: ADFC kritisiert Masterplan Mobilität

Nach Grünen und Fridays for Future kritisiert nun auch der ADFC den Masterplan Mobilität der Stadt Gelsenkirchen.
Nach Grünen und Fridays for Future kritisiert nun auch der ADFC den Masterplan Mobilität der Stadt Gelsenkirchen.

„Viele Ziele im Masterplan den Radverkehr betreffend sind aufgeweicht oder gleich ganz gestrichen worden“, meldet der ADFC Gelsenkirchen. Symbolfoto: Alexa auf Pixabay

Der Masterplan Mobilität der Stadt sorgte bereits in der vergangenen Ratssitzung für hitzige Debatten: Die grüne Fraktion kritisierte insbesondere, dass die Große Koalition (GroKo) aus SPD und CDU den Masterplan zugunsten des Autoverkehrs geändert hatte. Diese Änderungen würden zeigen, „dass Fuß- und Radverkehr für die GroKo noch immer Verkehrsarten zweiter Klasse sind, die sich dem Autoverkehr unterordnen sollen“, erklärte Mirco Kranefeld, Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Mit solch einer Haltung könne eine tatsächliche Verkehrswende nicht gelingen. „Ihre Verkehrspolitik lässt sich sehr gut mit einem Verkehrszeichen darstellen“, führte Kranefeld weiter aus: „Wenden verboten.“ Die SPD sei der „Sargnagel“ für den Masterplan, den die CDU eingeschlagen habe.

Nun meldet sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Gelsenkirchen zu Wort: „Das Fachbüro ‚Planersocietät’ hat für die Stadt Gelsenkirchen mit dem ‚Masterplan Mobilität’ ein sehr gutes Maßnahmenkonzept vorgelegt“, erklärt der ADFC in einer Pressemitteilung. An der Entwicklung habe sich auch der ADFC beteiligt. Man habe die Vision verfolgt, dass Menschen vom Auto auf insbesondere das Fahrrad umstiegen. „Fläche würde zulasten des Autos und zugunsten des Umweltverbundes, insbesondere des Fahrrads, umverteilt“, so der ADFC. „Durch breite und geschützte Radwege, geschützte Kreuzungen, Fahrradstraßen und -zonen und eine Umverteilung der Flächen sind Radfahrende geschützt, fühlen sich auf dem Fahrrad sicher und legen mehr und weitere Strecken zurück.“

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ADFC: „Ziele aufgeweicht oder ganz gestrichen“

Doch durch die Änderungen von SPD und CDU seien „viele Ziele im Masterplan den Radverkehr betreffend aufgeweicht oder gleich ganz gestrichen worden“. Der ADFC Gelsenkirchen habe sich gerne fachlich in die Entwicklung des Masterplans Mobilität eingebracht. „Wie sind jedoch enttäuscht, unser ehrenamtliches Engagement in Pseudobeteiligung investiert zu haben“, meldet der Fahrradclub. Die Umsetzung des nationalen Radverkehrsplans der Bundesregierung sieht der ADFC durch den „nunmehr deutlich beschnittenen Masterplan Mobilität stark eingeschränkt“. „Ein Ausbau für umweltfreundliche Verkehrsmittel ist ohne Einschränkung für den Autoverkehr nicht zu machen“, führt der ADFC weiter aus. „Der knappe Platz im öffentlichen Raum lässt sich nicht nach Belieben erweitern, auch nicht in Gelsenkirchen.“

André Przybyl