Gelsenkirchen: Musiktheater nimmt Tanzabend „Swans“ wieder auf
Gelsenkirchen: Musiktheater nimmt Tanzabend „Swans“ wieder auf
Das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen nimmt „Swans“ wieder auf. In der vergangenen Saison war der Tanzabend nur einmal zu sehen.
Die letzte Premiere der vergangenen Saison am Musiktheater im Revier kam von der MiR Dance Company: Am 19. Juli erlebte „Swans“ von Caroline Finn und Giuseppe Spota seine erste und bisher einzige Aufführung. Am Sonntag, 11. September, wird der zweiteilige Tanzabend um 18 Uhr im Kleinen Haus wiederaufgenommen..
„Swans“ – Schwäne – da liegt in der Tanzwelt die Assoziation mit „Schwanensee“ nahe. Peter I. Tschaikowskis Ballett-Musik taucht als Erinnerung im Soundtrack des einen Teils des Tanzabends auf. Das zentrale Thema von „Swans“ leitet sich von den Schwarz-Weiß- bzw. Böse-Gut-Gegensatzpaaren ab, wie sie in „Schwanensee“ märchenhaft zugespitzt sind. So oft „Schwarz-Weiß-Denken“ auch kritisiert wird, in der europäischen Kultur sind die einfachen und klaren Zuschreibungen tief verankert. Die Choreografien von Caroline Finn und Giuseppe Spota werfen einen Blick auf die Grautöne dazwischen. Als Vorlage haben sie zwei berühmte Geschichten gewählt, in denen weniger eindeutige Schwan-Figuren die Hauptrolle spielen.
Märchen „Das hässliche Entlein“ als Ausgangspunkt
Die Absolventin der renommierten Juilliard School in New York und langjährige künstlerische Leiterin der National Dance Company Wales Caroline Finn nimmt unter dem Titel „Forget Me Not. J“ Hans Christian Andersens Märchen „Das hässliche Entlein“ zum Ausgangspunkt. Eine Geschichte über die Suche nach der eigenen Rolle in der Gesellschaft, über Außenseiter, Selbstakzeptanz und Respekt gegenüber dem Anderen.
Giuseppe Spota schuf für den Abend ein Duett auf der Grundlage des Mythos von Leda und dem Schwan. Neben der Europa-Erzählung vielleicht das bekannteste unter den zahlreichen erotischen Abenteuern, die Zeus in diversen Gestalten erlebt. Der Göttervater verführt Leda, die Frau des spartanischen Königs, in Gestalt eines Schwans und schwängert sie. Zeus geht scham- und skrupellos seinen egoistischen Bedürfnissen nach. Erst die tierische Gestalt, hier die des reinen und unschuldigen Schwans, ermöglicht es, die Treue der Ehefrau zu umgehen.
Junge Spanierin stellt sich Publikum vor
Giuseppe Spota choreografiert dieses umfangreiche Duett „L and S“ für Simone Frederick Scacchetti und Tanit Corbas. Scacchetti gehört von Anfang an zur MiR Dance Company, war aber lange verletzungsbedingt nicht auf der Bühne zu sehen. Tanit Cobas dagegen ist erst seit der aktuellen Spielzeit Ensemblemitglied. Mit „Swans“ stellt sich die junge Spanierin dem Publikum des Musiktheaters im Revier vor.