Gelsenkirchen: SPD-Fraktion kritisiert Corona-Kurs der Landesregierung

Corona

Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Gelsenkirchener  SPD-Fraktion kritisiert den Beschluss der NRW-Landesregierung, Kitas trotz hoher Corona-Infektionszahlen offen zu halten.

„Die Corona-Pandemie stellt Eltern vor eine große Problematik rund um Familie und Beruf ein einigermaßen strukturiertes und planbares Familienleben für alle Familienmitglieder zu organisieren und das bereits seit vielen Monaten“, erklärt Silke Ossowski, Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familien, in einer Pressemitteilung. „Auch fehlt vor allem den Kindern das gewohnte Miteinander und Spielen mit Gleichaltrigen.“

„Kitas sind Ansteckungsorte“

Kritisch zu sehen sei allerdings, dass nur das Augenmerk auf die Ansteckungsgefahr in Schulen gerichtet werde, Kitas dagegen oftmals außen vor blieben. „Gleiches gilt für Mini-Kitas und Tagespflegegruppen“, sagt Ossowski. „Es wird hier der Anschein erweckt, als ob das Kita-Personal weniger gefährdet sei, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, als gebe es keine Elternkontakte, als seien Kinder unter sieben Jahren keine Überträger des Corona-Virus oder könnten sich nicht selbst anstecken. Dies ist jedoch mitnichten so, denn Kitas sind Ansteckungsorte und Kinder können unabhängig vom Alter Überträger sein.“

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Ossowski spricht sich für Kita-Notgruppen statt bedingungsloser Öffnung aus und fordert ein Ende des „konzeptionslosen Hin und Her der Landesregierung“: „Die Umstellung auf Kita-Notgruppen und die Appelle an Eltern, ihre Kinder nur im Notfall in die Kita zu schicken, haben sich in den ersten beiden Lockdowns bewährt“, meint Ossowski. „Für die Eltern ist es jetzt von enormer Wichtigkeit, dass die Kitas in eine klare und transparente Strategie eingebettet werden. Dies gäbe Eltern die notwendige Perspektive und nicht heute Hüh und morgen Hott. Bei derart hohen Inzidenzwerten bringen Zögern und Taktieren statt klarer Ansagen nur noch mehr Frust und weiter steigende Pandemieopfer. Außerdem drängt sich der Verdacht auf, dass es der Landesregierung primär darum geht, nicht wieder in die Situation zu kommen Kita-Gebühren erstatten zu müssen, wenn von Regel- auf Notbetrieb umgestellt werden würde.“

Zukünftig mit Allgemeinverfügungen agieren

Ossowski unterstützt zudem den von Oberbürgermeisterin Karin Welge geäußerten Unmut über die kurzfristige Mitteilung der Entscheidung der Landesebene: „Es ist wieder ein Zeichen des unverantwortlichen Krisenmanagements der Landesregierung, dass die Städte erst wieder am Freitag über die neuen Regelungen für den Montag in Kenntnis gesetzt wurden“, sagt Ossowski. „Die SPD-Fraktion unterstützt demnach auch die Ankündigung unserer Oberbürgermeisterin, da wo es geboten ist, zukünftig mit entsprechenden Allgemeinverfügungen zu agieren. Zudem sprechen wir uns ebenfalls für ein einheitliches Vorgehen aller Städte und Kreise in NRW aus. Das Land darf die Kommunen nicht weiter bei der Entscheidungsfindung außen vor lassen.“