Markthalle in Buer: Die Eröffnung rückt näher
Lange stand die Markthalle in Buer leer. Jetzt gibt es einen Termin für die Eröffnung.
Lange stand die Markthalle in Buer leer. Jetzt gibt es einen Termin für die Eröffnung. Stadtrat Dr. Christopher Schmitt holte ganz weit aus. „In der 1000-jährigen Geschichte von Buer hat die Markthalle jetzt schon ihr eigenes Kapitel“, scherzte er – und das, obwohl die Geschichte dieses Gebäudes gar nicht so lange zurück reicht. Im Oktober 1999 wurde sie eröffnet, im Jahr 2014 schlossen sich die Türen.
An diesem Tag soll die Markthalle in Buer ihre Türen öffnen
Seitdem steht die Markthalle leer – doch das soll sich bald ändern. Am Montag übergab Thomas Bernau, Investor und Inhaber der Markthalle, den Rohbau an die Firma „denn‘s“, die im Erdgeschoss einen Biosupermarkt eröffnen wird. Dabei verriet Bernau auch den Termin der Eröffnung.
„Geplant ist der 13. August“, sagte Bernau – sofern eventuelle Störungen im Rahmen der Corona-Krise da keinen Strich durch die Rechnung machen. Allerdings zeigten sich sowohl Bernau als auch Tanja Weinand, regionale Expansionsleiterin bei „denn‘s“, zuversichtlich, dass dieser Termin eingehalten werden könne. „Wer schon einmal gebaut hat, der weiß: Wenn der Rohbau erst einmal fertig ist, geht es in der Regel schnell“, sagte Thomas Bernau.
Diese Gastronomiebetriebe sind in der Markthalle in Buer geplant
Zeitgleich mit der Eröffnung des Biommarkts soll auch die Gastronomie in der Markthalle ihre Türen öffnen – und auch hier gilt natürlich der Corona-Vorbehalt. Bislang seien vier Betriebe geplant, berichtet Thomas Bernau. Im Obergeschoss soll es ein Restaurant mit Kneipenflair geben („Denken Sie etwas an Tim Mälzers ,Bullerei‘ in Hamburg“, so Bernau), außerdem eine Filiale des Franchise-Kette „the italian“. Für die restlichen Flächen im Erdgeschoss an der Südseite der Markthalle, zur Springestraße hin gelegen, sind ebenfalls zwei Gastronomiebetriebe vorgesehen: Ein Ableger des Recklinghäuser Sushi-Restaurants „JoJa“ sowie ein „Deli“.
Am Montag gab es die Gelegenheit zu einem Baustellenrundgang. Wer die Markthalle noch von früher kennt, der muss sich umgewöhnen: Was als erstes auffällt ist die durchgehende Decke zwischen Erd- und Obergeschoss. „Der Abschied vom Hallenkonzept ist ein entscheidendes Zugeständnis an die immobilienwirtschaftliche Kalkulation“, sagt Dr. Schmitt, und Thomas Bernau sieht es ähnlich: „Was architektonisch schön ist, ist lange noch nicht marktwirtschaftlich sinnvoll.“ Er glaubt aber dennoch: „Wenn die Markthalle erst einmal ganz fertig ist, wird sie wieder ein architektonisches Highlight sein.“
Darum hat sich der Bau verzögert
Der Einbau der Zwischendecke sei allerdings auch der Grund gewesen, warum die ursprünglich anvisierte Eröffnung Ende 2019, wie vor einem Jahr geplant, nicht zu halten gewesen sei, berichtet Bernau. „Gewisse Sachen haben sich als komplizierter herausgestellt, als sie zu Beginn aussahen“, sagt er. Vor allem die Statik sei eine Herausforderung gewesen. „Wir haben 120 Tonnen Stahl verbaut, und jede einzelne Schraube musste baustatisch unter die Lupe genommen werden.“
Die größte Fläche in der „neuen“ Markthalle wird der Biosupermarkt „denn‘s“ belegen: Vertreterin Tanja Weinand zeigte sich überzeugt davon, mit Buer im Allgemeinen und der Markthalle im Besonderen eine richtige Standortentscheidung getroffen zu haben. „Ich war mir schnell sicher: Das passt zu denn‘s“, sagte sie. Die Kette versteht sich als Biosupermarkt mit Vollsortiment für den täglichen Bedarf, derzeit gibt es über 250 Märkte in Deutschland und Österreich. Zum Supermarkt gehört auch eine Filiale des Biobäckers „Backbord“.
Ein „Happy End“ für das Kapitel Markthalle?
„Buer muss wieder mehr Strahlkraft bekommen“, hatte Bernau bei der Vorstellung der Pläne im vergangenen Frühjahr gesagt. Mit der Markthalle, da ist er sich sicher, werde er ein gutes Stück dazu beitragen, dass das auch gelingt. Und vielleicht findet das Kapitel „Markthalle“ in der Buerschen Stadtgeschichte dann doch noch ein Happy End.