Noch kein weißer Rauch in der Schalker Trainerfrage
[vc_row][vc_column][us_image image=“951″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider sucht einen geeigneten Trainer. Foto: Archiv[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]
Schalkes Aufsichtsrat traf sich am Montag ab 15 Uhr in der Arena zu einer turnusmäßigen Sitzung. Die Trainerfrage war natürlich ein Thema.
Der neue Aufsichtsrats-Chef Dr. Jens Buchta hatte kürzlich angeregt, dass sich das Gremium nicht mehr nur vier Mal im Jahr, sondern jeden Monat einmal trifft. Durch die Entlassung von Trainer David Wagner hatte die Zusammenkunft der Räte diesmal mehr Brisanz als ursprünglich erwartet.
Doch eine Entscheidung, wer neuer Schalker Trainer und damit Nachfolger von David Wagner wird, wurde noch nicht getroffen. Noch ist kein weißer Rauch in Sicht. Der Kandidatenkreis setzt sich weiterhin aus Personen wie Manuel Baum, Dimitrios Grammozis und Sandro Schwarz zusammen. Deshalb wird nach Informationen dieser Zeitung das Training am Dienstag von Fitness-Boss Werner Leuthard und seinem Team geleitet.
Großer Trainerverschleiß
Für Buchta haben solche Aufsichtsratsitzungen, in denen über einen neuen Trainer entschieden wird, längst Routinecharakter. Denn kaum ein anderer Bundesligist hat einen derartigen Trainerverschleiß in den letzten 20 Jahren wie die Königsblauen. Seit der Jahrtausendwende hatte Schalke nicht weniger als 23 Trainer unter Vertrag. Manche waren zwar nur Interimslösungen wie Seppo Eichkorn (im Jahr 2011 zweimal jeweils nur für ein Spiel) oder Oliver Reck (2005 für eine Partie), andere waren mehrfach bei den Königsblauen unter Vertrag (zum Beispiel Ralf Rangnick), aber wenn man bedenkt, dass sich Schalkes-Jahrhunderttrainer Huub Stevens sechs Jahre halten konnte, ist die Zahl der Entlassungen nach dessen Amtsperiode geradezu als dramatisch einzustufen.
Nach Stevens, der in seiner ersten Amtszeit den FC Schalke 04 in 241 Bundesliga-Partien betreute, schaffte danach nur noch Mirko Slomka (109) eine dreistellige Zahl von Bundesliga-Begegnungen als Coach der Blau-Weißen. Diese fehlende Kontinuität auf dem Trainerposten ist ohne Zweifel auch ein Grund für Schalkes sportliche Krise.
Spielraum eingeschränkt
Dabei hatte der Traditionsverein in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Trainertypen unter Vertrag. Als da wären der eigenen B-Jugendtrainer (Jens Keller), einen Champions-League-Sieger mit dem FC Chelsea (Roberto Di Matteo), junge Trainer (André Breitenreiter oder Markus Weinzierl), denen eine große Karriere zugetraut wurde, oder in der Branche bis dahin eher Unbekannte (Domenico Tedesco), die es jedoch auch nicht schafften, sich dauerhaft auf dem Trainerstuhl zu halten.
Die Gründe für ihr Scheitern waren vielfältig. Keller wurde schnell als „Gesicht der Krise“ bezeichnet, obwohl er Schalke in die Champions League führte. Roberto Di Matteo konnte die Vorschusslorbeeren, die ihm entgegengebracht wurden, nie einlösen und der Mannschaft eine Handschrift vermitteln. Felix Magath wurde sein autoritärer Führungsstil und seine Machtansprüche zum Verhängnis. Markus Weinzierl konnte seine erfolgreiche Arbeit in Augsburg auf Schalke nicht ansatzweise fortsetzen.
Nur ein Punkteschnitt von 1,20
David Wagner reiht sich nun in diese Liste erfolgloser Trainer nahtlos ein. 36 Bundesliga-Spiele unter seiner Regie mit einem Punkteschnitt von 1,20 waren viel zu wenig, um noch Argumente für seine Weiterbeschäftigung zu finden. 18 Liga-Partien in Folge ohne Sieg sind zudem ein Negativrekord, der in der Klubgeschichte seinesgleichen sucht. Das ist für Schalke nicht nur sportlich, sondern auch in finanzieller Hinsicht ein Desaster. Denn Wagner und seine Assistenten (Christoph Bühler und Frank Fröhling) müssen noch bis zum 30. Juni 2022 bezahlt werden, sofern sie nicht vorher neue Jobs finden.
Diese Konstellation schränkt den Handlungsspielraum von Sportvorstand Jochen Schneider erheblich ein, der dem Aufsichtsrat am Montag Bericht erstattete. Noch stehen einige wichtige Gespräche aus. Schneider weiß genau: Diese Personalie muss sitzen.
Frank Leszinski
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