Öffentliche Toiletten – Grüne sind „fassungslos“

Die Grünen kritisieren die Verzögerungen im Verfahren der Errichtung öffentlicher und barrierefreier Toiletten – auch im Blick auf die kommende Fußball-EM.
Öffentliche Toiletten – Grüne sind „fassungslos“

Symbolbild von Peter H auf Pixabay

Öffentliche und barrierefreie Toiletten sind ein Muss für jede Stadt – nicht nur für die, die im kommenden Jahr Spielstätten der Herren-Fußball-EM sind. Die Stadt Gelsenkirchen scheint es damit, nach Auffassung der Grünen, nicht eilig zu haben, denn sie startet zunächst eine Befragung zu den Wunschorten und will erst danach beginnen verschiedene Modelle und Konzepte auszuwählen und Bestellungen zu tätigen.

Die Grünen hatten nach Auskunft ihrer Sprecherin über die letzten Haushaltsberatungen zumindest das Ziel verankern können, dass die Stadtverwaltung in diesem Jahr endlich ein geeignetes Konzept für öffentliche und barrierefreie Toiletten, die auch nach 19 Uhr geöffnet sind, erarbeitet. Dieses Konzept solle den zuständigen Gremien vorlegt und im Jahr 2024 dazu eine Pilotphase durchführt werden. Möglichkeiten gebe es viele, von Neuaufstellungen klassischer öffentlicher Toiletten über ökologisch sinnvolle Trockenklos bis hin zum Modell „Nette Toilette“, denkbar sind auch Kombinationen aus mehreren verschiedenen Ideen.

Werbung
Die unglaubliche Reise des FC Schalke 04 Vom bitteren Abstieg bis zur meisterlichen Rückkehr in die Erste Liga – die Geschichte der Saison 2021/22

„Es ist im wahrsten Sinne des Wortes notwendig, dass eine Stadt über ausreichend öffentlich zugängliche Toiletten verfügt, die zudem barrierefrei und auch abends möglichst lange geöffnet sind, das erklärt sich von selbst. Dass Teile unserer Verwaltung aber nicht einmal dann zwei Dinge gleichzeitig erledigen und damit auch beschleunigen können, wenn eine Fußball-EM vor der Tür steht, macht mich doch fassungslos“, so Peter Tertocha, Fraktionsvorsitzender der Gelsenkirchener Grünen.

Karen Modersohn-Kluth als sachkundige Bürgerin im Beirat für Menschen mit Behinderungen ergänzt: „Eine Befragung der Bürger*innen ist natürlich richtig und wichtig. Unabhängig von den Orten an denen die Toiletten sich dann befinden sollen, müssten diese aber zeitnah bestellt werden, um eine Aufstellung bis zur EM gewährleisten zu können. Es wäre doch absolut sinnvoll und ressourcenschonend, wenn einige davon dann einfach stehen bleiben könnten“.

Die Grünen hatten zuletzt einen Sachstandsbericht zum angestrebten Toiletten-Konzept beantragt, woraufhin sogar ein Gespräch mit der zuständigen Referatsleitung erfolgte. Dieses konnte nach Auskunft der Partei zur Toiletten-Frage mit Blick auf die EM allerdings noch keine konkreten Antworten liefern. Nun werden für die zuständigen Gremien im Oktober entsprechende Vorlagen erwartet.

Werbung