Polizei: Betrüger scheitern mit doppeltem Schockanruf

Mit einer besonders dreisten Masche haben Betrüger am Dienstag, 14. November, versucht, sowohl einen 88-jährigen Senior als auch seine Tochter mit Schockanrufen um ihr Erspartes zu bringen.
Warnung vor falschen Polizisten am Telefon

Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

Mit einer besonders dreisten Masche haben Betrüger am Dienstag, 14. November, versucht, sowohl einen 88-jährigen Senior als auch seine Tochter mit Schockanrufen um ihr Erspartes zu bringen.Wie die Polizei Gelsenkirchen berichtet, wurde zunächst ein 88 Jahre alter Mann gegen 14.30 Uhr von einer angeblichen Polizeibeamtin an seiner Wohnadresse in Oer-Erkenschwick angerufen. Diese berichtete, dass die Tochter des Seniors einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und übergab das Gespräch an einen falschen Staatsanwalt, der die Zahlung einer Kaution einforderte. Zudem fragte der Betrüger über diesen Weg Daten der Tochter ab und überzeugte den 88-Jährigen, alles vorhandene Bargeld abzuheben und am Amtsgericht in Dortmund zu übergeben.

Um sich rückzuversichern, fuhr der Oer-Erkenschwicker jedoch nach dem Abheben des Bargeldes zunächst zu seinem Anwalt, wo der Betrugsversuch durchschaut wurde. Sogleich wurde über die Kanzlei versucht, die 56 Jahre alte Tochter in Gelsenkirchen zu erreichen und zu warnen. Diese nahm schließlich nach mehreren Anrufversuchen das Telefonat der Kanzlei an, hatte aber zeitgleich über ihr Mobiltelefon ebenfalls Betrüger am Hörer. Diese hatten die Gelsenkirchenerin gegen 15.50 Uhr angerufen und ihr wiederum erzählt, ihr Vater habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um ihm die Haft zu ersparen, müsse sie eine hohe Kautionssumme hinterlegen. Die 56-Jährige gab an, nicht über so viel Bargeld zu verfügen, weshalb die Täter sie nach Wertgegenständen ausfragten. Als die Betrüger jedoch den Anruf der Anwaltskanzlei mitbekamen, beendeten sie das Gespräch, sodass weder beim Vater noch bei der Tochter ein finanzieller Schaden entstand.

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Die Polizei nimmt die beiden Fälle zum Anlass, erneut eindringlich vor dieser und ähnlichen Betrugsmaschen zu warnen. Die Anrufer versuchen gezielt, die Opfer in eine Stresssituation zu versetzen. Die richtige Polizei oder Staatsanwaltschaft stellen aber niemals telefonisch eine solche Geldforderung. Niemals sollte Geld oder Wertsachen an Unbekannte, die sich als Mitarbeiter einer Behörde ausgeben, übergeben werden. Man sollte sich am Telefon niemals unter Druck setzen lassen. Die Polizei weist außerdem darauf hin, keine Informationen zu familiären oder finanziellen Verhältnissen am Telefon preiszugeben. Das Gespräch sollte beendet und rufen die echte Polizei unter der Notrufnummer 110 angerufen werden. Gleiches gilt, sollten man Opfer einer solchen Straftat geworden sein. Die Polizei empfiehlt unbedingt, Anzeige zu erstatten. Wichtig ist auch Angehörige und Nachbarn zu warnen, um diese Betrugsversuche zu verhindern.